Am 29. Mai 1953 gelang dem Neuseeländer Edmund Hillary gemeinsam mit seinem nepalesischen Begleiter Tenzing Norgay die Erstbesteigung des Mount Everest, des mit 8.848 Metern höchsten Berges der Welt. War dieses Unternehmen damals gerade noch menschenmöglich, haben bisher mehr als 4.000 Menschen einen Gipfelsieg am Everest errungen. Viele von ihnen hätten dies im Alleingang und ohne die Hilfe erfahrener Bergführer niemals geschafft.
Der Spielautor und Bergsteiger Adam Kaluza, der uns 2011 den
K2 erklimmen und uns in der im darauffolgenden Jahr veröffentlichten Erweiterung den Gipfel des
Broad Peak bezwingen ließ, ist hauptverantwortlich dafür, dass wir nun selbst – zwei Jahre später – zu diesen eingangs erwähnten erfahrenen Bergsteigern zählen und unsere Unterstützung den zahlreichen Alpintouristen und Kletterern anbieten können, die am Fuße des Mount Everest in unserem Basiscamp eintreffen.
Wie schon bei
K2 geht es darum, den Berggipfel zu erklimmen. Die Mechanik, dass je höher die Spieler klettern desto mehr Bewegungspunkte sie dafür aufwenden müssen und die Akklimatisation schwieriger wird, bleibt ebenso unverändert. Auch der Rundenzähler, der als 6-Tages-Wetterprognose fungiert und direkten Einfluss auf die Bewegungsmöglichkeiten der Alpinisten hat, ist wieder dabei. Genauso wie auch das Kartendeck, durch dessen Einsatz Bewegungs- und Akklimatisationspunkte generiert wird.
Hinaufzukommen ist nicht das Kunststück, sondern wieder herunterzukommen Was
Mount Everest nun im Vergleich zum
K2-Brüderchen zu einem deutlich härteren Strategie-Erlebnis werden lässt, sind einige sehr interessante Kniffe im Regelwerk:
Die Spieler schlüpfen in die Haut erfahrener Bergführer, die sich um ihre eigene Akklimatisation nicht mehr weiter zu kümmern brauchen – sie sind als Vollprofis völlig autark! Nicht jedoch die „Klienten“, die von den Spielern auf den Berggipfel gebracht (dafür gibt es Siegpunkte) und anschließend wieder wohlbehalten im Basislager abgeliefert werden (dafür gibt es dann nochmals Siegpunkte). Und diese Jungs/Mädels benötigen jede Menge an Akklimatisationspunkten! Im Startkartendeck befindet sich jedoch noch keine einzige Akklimatisations-Karte! Diese gelangen erst durch den Einsatz von Sauerstoff-Flaschen ins Spiel – und diese wiederum müssen die Bergführer erst mühsam in ihr Zeltlager schaffen, um sie dort gegen solche Karten umtauschen zu können. Um das jedoch zu bewerkstelligen, muss zuerst mal das Zelt auf den Berg gebracht werden.
Meist ist der Sturz an sich gar nicht das Problem, sondern der Aufprall Die Spieler beginnen auf der Siegpunkteleiste auf der „Fünf“. Ein Kletterer bringt je zwei Siegpunkte für den Gipfelsieg und die Rückkehr ins Lager, der Tourist für dieselben Leistungen je drei Siegpunkte. Verstirbt der Kletterer, gibt’s dafür drei Minuspunkte, ein dahingeschiedener Tourist führt zu vier Minuspunkten. Als ich mich das erste Mal an den Spieltisch gesetzt habe, war mein einziger Gedanke: „Wie um alles in der Welt soll ich da auch nur einen einzigen Siegpunkt erringen?“ Die ersten Partien haben mich in meiner dunklen Vorahnung mehr als bestärkt! Ohne exakte Planung geht gar nix, eine einzige gründlich verpatzte Aktion (an der man immer selbst Schuld hat, denn ein Glücksfaktor ist in diesem Spiel nicht existent) entscheidet das Spiel zu Gunsten des/der weniger fehleranfällig spielenden Mitspieler(s).
Vielleicht hat der Autor das Ende der Siegpunkteleiste ja nur deshalb auf „45“ gesetzt, damit der Anreiz der Spieler erhalten bleibt, irgendwann mal zumindest die 30er-Hürde zu knacken! Denn das ist wahrlich hart genug!
Das Spiel ist derzeit nur in englischer und polnischer Sprache erhältlich, das Spielmaterial selbst ist jedoch völlig sprachunabhängig.