Nach Hafen-Belebung in
Bangkok Klongs und Rohstoffausbeutung in
Siberia sollen jetzt Südfrüchte in spanischen Plantagen angebaut werden und für Siegpunkte sorgen.
Citrus entführt uns Spieler in das sonnige Spanien, wo wir über sechs Arbeiter bestimmen können. Diese schicken wir zum Schuften auf unsere Plantagen. Nebenbei wird immer mehr Land dazugewonnen und Plantagen vergrößert. Je größer ein zusammenhängendes Gebiet, umso mehr Siegpunkte können damit gemacht werden. Geld gibt es nur dann, wenn Arbeiter zurückkehren und je mehr dann Zuhause sind, umso mehr Geld gibt es. Diese fein austarierte Geldeinnahme ist das prägende Element von
Citrus und stellt alle Spieler immer wieder vor schwere Entscheidungen. Zu Spielbeginn besitzen alle Spieler sechs Geld und sechs Arbeiter, von denen fünf zunächst noch zu Hause auf dem eigenen Tableau sind. Der sechste Arbeiter hat die einfache Aufgabe, sich um die Siegpunkte zu kümmern, die er auf der umlaufenden Leiste des Spielplans entsprechend markiert. Der Spielplan selbst besteht aus einem Raster mit Platzhaltern für die zu bauenden Fincas und Landschaftsplättchen, aber auch Hindernissen wie Felsen. Plantagen werden im entsprechenden Markt offeriert und im Verlauf einer Partie aus einem schwarzen Stoffsack nachgelegt.
Bauen oder Ernten? - so lautet die einfache Frage, wenn ein Spieler am Zug ist. Während diese beiden möglichen Aktionen noch recht einfach klingen, können die damit verbundenen Entscheidungen äußerst verzwickt sein. Und je weiter das Spiel fortschreitet, umso schwieriger werden sie. Wer
Bauen wählt, ersteht Plantagen auf dem Markt, zahlt für jede einzelne ein Geldstück und muss diese dann sofort auf dem Spielplan verbauen, sprich anlegen. Die Bauregeln sind dabei so einfach wie sie im Verlauf einer Partie heikel werden können. Der Spieler wählt auf dem Markt eine Reihe aus und muss dann alle entsprechenden Plantagenplättchen an sich nehmen. Und hier beginnt schon das erste Dilemma, denn häufig müssen dabei auch Plantagen genommen werden, die man gar nicht gebrauchen kann. Nichts desto trotz müssen alle sofort verbaut werden. Zusätzlich ist eine neue Plantage mit einem eigenen Arbeiter zu markieren. Bereits vorhandene eigene Plantagen derselben Fruchtart können auf diese Weise einfach vergrößert werden ohne einen zusätzlichen Arbeiter zu verwenden. Ein neu anzulegendes Plantagengebiet muss zwingend an einem der vier Wege einer Finca beginnen, wobei an jedem dieser vier Wege eine andere Art Südfrucht angebaut werden muss. Diese Artenvielfalt kann in der Familienversion ignoriert werden, was das Spiel für diese Zielgruppe entsprechend tauglich macht. Wer beim Anlegen seiner Plättchen ein Landschaftsplättchen überbaut, darf dieses an sich nehmen und entsprechend seiner Funktion verwenden. Entweder bekommt er dann bei Spielende zusätzliche Siegpunkte oder er kann ein gewonnenes Plättchen für eine Zusatzaktion nutzen. Beides ist hochattraktiv und sollte beim Plättchenlegen jederzeit mit ins Kalkül gezogen werden. Um an Geld zu kommen, müssen im Verlauf einer Partie immer wieder eigene Parzellen abgeerntet werden. Dies ist die zweite Aktionsmöglichkeit. Neben den Siegpunkten bringt der heimkehrende Arbeiter so viel Geld mit, wie sein eingenommener Platz auf dem Spielertableau anzeigt. Je mehr Arbeiter also zu Hause sind, desto mehr Geld gibt es. Wer auf diese Weise ein Plantagengebiet aufgeben muss, bekommt zwar Geld und Siegpunkte für das Gebiet, wird aber bei einer eventuell noch anstehenden Finca-Wertung leer ausgehen. Fincas werden gewertet wie die Klöster bei
Carcassonne, wenn also alle acht umliegenden Baufelder belegt sind. Wer dann das größte angrenzende Gebiet hat, bekommt den höheren Punktewert gutgeschrieben. Ist ein Arbeiter vorher bereits abgezogen worden, ist das Gebiet herrenlos und somit aus dieser Wertung raus. Sobald sämtliche Plantagen-Plättchen auf dem Spielplan verbaut sind, endet das Spiel. Bei der anschließenden Schlusswertung werden alle noch nicht eingekreisten Fincas gewertet, wobei jeweils nur der Spieler mit den meisten angrenzenden Plantagen den niedrigeren der beiden aufgedruckten Finca-Werte gutgeschrieben bekommt. Danach werden alle noch verbleibenden Gebiete abgeerntet und gewertet. Eine Wertung der erhaltenen Landschaftsplättchen schließt sich noch an und wer jetzt auf der Punkteleiste vorne steht gewinnt.