Der Herr der Ringe - Die zwei Türme

Aus Barad-dûr, der Festung Saurons, und Orthanc, dem Turm des einst guten Zauberers Saruman, strömen unzählige Orks und versuchen, eine Verbindung zwischen den "Zwei Türmen" zu bilden. Gelingt den Orks das, so haben alle Spieler gemeinsam verloren. Schaffen es die Spieler aber, die Orks solange aufzuhalten, bis die Ents den Orthanc erreichen, hat der Spieler gewonnen, der die meisten Orks erlegt, sprich den größten Beitrag zu Rettung Mittelerdes beigetragen hat.

Zu Beginn des Spiels werden die beiden Türme auf die beiden diagonal gegenüberliegenden Felder des Spielplans gelegt (die Türme sind zwar nur Zierde, tragen aber wesentlich zur Filmatmosphäre bei). Außerdem wird der Ent (ein Baumwesen) auf das erste Feld der Laufleiste am Rand des Spielplans gelegt. Erreicht der Ent das Ende dieser Laufleiste, haben die Spieler die Schlacht gewonnen.

Zusätzlich werden auf die Felder rund um die Türme Orks gelegt (und zwar mit der Bildseite nach oben) und jeder Spieler erhält drei Heldenkarten und eine Figur, die auf den Startbereich (Amon Hen) gestellt wird. Danach kanns auch schon los gehen.

Ein Spieler, der an der Reihe ist, muss nacheinander vier Aktionen durchführen:

1) Orkkarte aufdecken und Orks ins Spiel bringen

2) Heldenkarte spielen und Figur bewegen

3) Heldenkarte nachziehen

4) Orks auswerten

Ein Zug könnte also folgendermaßen aussehen:

Der Spieler deckt eine Orkkarte auf, auf welcher steht, dass er drei Orks in Reihe 4 von Isengart aus einsetzen muss. Er legt also drei Orks mit der Bildseite nach oben auf die ersten 3 freien Felder der Reihe 4 von Isengart aus gesehen. Anschließend spielt er eine seiner 3 Heldenkarten aus.

Eine Heldenkarte gibt an, wie viele Lebenspunkte der Spieler in seinem Zug zur Verfügung hat und in welche Richtung der Spieler seine Figur bewegen darf (also entweder waagrecht und senkrecht, diagonal oder beides), wobei der Spieler in seinem Zug höchstens einmal die Richtung wechseln darf. Das klingt zwar etwas kompliziert, entpuppt sich im Spiel aber als ziemlich leicht und eröffnet viele taktische Möglichkeiten.

Ein Spieler, der beispielsweise eine "Éomer"-Karte mit dem Wert 8 und waagrecht-senkrechtem Pfeilkreuz ausspielt, hat 8 Lebenspunkte zur Verfügung und kann die Richtung einmal von waagrecht auf senkrecht (oder umgekehrt) ändern. Für jedes Feld, das er seine Figur weiterbewegt, verbraucht der Spieler einen Lebenspunkt und für jedes Feld, das sich neben einem Ork befindet, ebenfalls einen Lebenspunkt. Startet man also bereits auf einem Feld neben einem Ork (waagrecht oder senkrecht), hat man automatisch einen Lebenspunkt weniger.

Jeder Ork, über den man sozusagen "drüberfährt", gilt als geschlagen und bringt Punkte. Ist der Zug beendet, zieht man noch eine Heldenkarte nach und sieht sich die Ork-Plättchen von hinten an, die man ergattert hat (sie zeigen Werte von 1 bis 3). Steht auf einem dieser Ork-Plättchen das Wort "Ent", so wird der Ent um ein Feld weitergezogen und zusätzlich eine Ereigniskarte aufgedeckt.

Die Ereigniskarten können positiv, aber auch negativ sein. Meistens fordern sie dazu auf, Orks auf bestimmten Feldern einzusetzen oder von bestimmten Feldern zu entfernen. Die Ereignisse sind mit der Filmhandlung verknüpft und tragen so wie die wunderschöne Spielgestaltung zum Filmflair bei. Nachdem die Ereigniskarte aufgedeckt und ihr Inhalt befolgt wurde, ist der nächste Spieler an der Reihe.

Auch wenn diese Beschreibung jetzt lange gedauert haben mag, geht das ganze doch recht schnell und locker vor sich. Erwähnenswert ist vielleicht noch die "Zange": Schaffen es zwei Spieler, mit ihren Spielfiguren mehrere Orks entlang der Schmalrichtung des Plans einzugrenzen, so sind diese alle besiegt. Abwechselnd nimmt jeder einen dieser Orks, wobei derjenige, der die Zange geschlossen hat, beginnt.


Spieletester

23.07.2003

Fazit

"Die zwei Türme" ist ein tolles und vor allem wunderschönes Taktikspiel, das vor allem durch seine angenehm kurze Spieldauer dazu auffordert, ein zweites Mal gespielt zu werden. Gut finde ich auch, dass die Spieler zusammen spielen müssen, um das Spiel nicht gemeinsam zu verlieren, durch die Zangenbildung wird der kooperative Charakter des Spiels noch verstärkt. Bleibt nur zu hoffen, dass das Spiel mit Erscheinen des neuen Films und einem dazugehörigen neuen Spiel nicht seinen Reiz verliert.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

Teilen mit facebook twitter

Besucherkommentare

Dominic Ege | 31.05.2004

Leider hat uns - meiner Freundin und mir - das Spiel nicht gefallen. Es hat den typischen Werbecharakter: Jetzt brachen wir noch ein Spiel zum Film.
Die Spielidee ist nämlich nicht sonderlich originell und der (immer gleiche) Ablauf ist auf wenigie Aktionen beschränkt, die sich gegenseitig mehr oder weniger aufheben, so dass letztlich nicht der Eindruck entsteht, dass man mit taktischen Geschickt oder durch Überlegen zum Ziel kommt, sondern nur durch "naives" Ausführen einiger Spielzüge, die nur um ihrer selbst Willen existieren.

Die Aufmachung entschädigt zwar den geringen Spielspaß nicht, ist aber trotzdem relativ gut gelungen.

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2002
Verlag: Kosmos
Genre: Strategie
Zubehör:

1 Spielplan 2 Türme 1 Ent-Figur 4 Spielfiguren 150 Orkplättchen 32 Heldenkarten 14 Ereigniskarten 9 Orkkarten

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7191 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2306 Berichte.