Sherlock

“In einem schönen Herrenhaus findet der jährliche Empfang statt, als plötzlich der Gräfin ein Schrei entweicht und sie ihre teure Halskette vermisst. Sherlock Holmes ist auch anwesend und übernimmt die Suche nach den Komplizen vom Bösewicht Moriarty. War es die neidische Marquise Lilypad, der dubiose Bürgermeister Magister Rhino, die geldgierige Baronin Mimolette, der streitlustige Rechtsanwalt Lord Buffalo oder doch der ruinierte Buchmacher Bulldog-Box?“

Die Detektivgeschichten über Sherlock Holmes von Sir Arthur C. Doyle begeistert nach wie vor die Leserschaft. Besonders die Jagd nach dem Erzschurken James Moriarty ist das Highlight in Doyles Geschichten.
Auch in diesem kooperativen Spiel jagen die Spieler gemeinsam Moriarty und helfen somit dem Meisterdetektiv, aber hier (schließlich ist das Spiel ab fünf Jahren freigegeben) hat er lediglich eine Kette gestohlen. Die Spieler müssen gemeinsam seinen Komplizen dingfest machen und somit auch Moriarty erwischen, wobei sich der Autor Arnaud Urbon des altbekannten Memory-Spielmechanismus bedient.


Spielablauf:
Die Ermittlungskarten werden gemischt und verdeckt als ein 5 x 6 Karten großes Feld ausgelegt. Die Vorderseite der Karten zeigt einen Verdächtigen und links oben im Spiegel den auf der Kartenrückseite abgebildeten Zeugen. Das heißt, es gibt fünf Verdächtige und sechs Zeugen im Spiel, wobei jeder Zeuge auf der Kartenvorderseite eines Verdächtigen abgebildet ist.
Die Fluchtkarten werden in aufsteigender Folge gestapelt, sodass die 1 an oberster Stelle liegt. Dieser Kartenstapel bildet den Timer im Spiel und zeigt auf der Rückseite jeweils, wie weit Moriarty schon geflohen ist.

Es wird reihum gespielt. Nach dem Memory-Spielmechanismus müssen die Spieler drei gleiche Verdächtigen-Karten aufdecken und dürfen diese dann aus dem Spiel nehmen. Das geht solange, bis drei Karten mit einem Verdächtigen übrigbleiben und somit der Komplize von Moriarty enttarnt ist. Hierdurch haben die Spieler gewonnen.
Natürlich kann auch der Bösewicht gewinnen, aber dazu muss ich den Spielablauf etwas genauer erklären.
Der Spieler darf zuerst zwei Karten aufdecken. Sind diese ident, darf der Spieler eine dritte Karte aufdecken. Haben alle drei Karten den gleichen Verdächtigen abgebildet, dürfen diese Karten neben den Spielplan offen hingelegt werden. Schafft der Spieler es nicht, werden diese Karten wieder umgedreht und die oberste Karte vom Fluchtkartenstapel wird aufgedeckt.
Somit merken sich die Spieler immer mehr, wo gleiche Verdächtige sind und können so den Komplizen dingfest machen. Wurde die letzte Karte vom Fluchtkartenstapel aufgedeckt, ist Moriarty erfolgreich geflohen und hat somit gewonnen. Man könnte diese Karten als Countdown-Funktion sehen.

Es gibt noch eine weitere Variante, wo jeder gegen jeden spielt. Der Spielmechanismus bleibt gleich, wobei noch kleine Spielfeinheiten eingebaut wurden. Die Spieler sammeln die Ermittlungskarten und der Spieler mit den meisten Karten gewinnt das Spiel.
In den anderen Varianten benötigen die Spieler zusätzlich die Aufgabenkarten, auf denen die Verdächtigen abgebildet sind. Je nach Variante erhalten die Spieler zusätzliche Punkte.

Spieletester

03.09.2012

Fazit

Kooperative Spiele kommen bei Kindern immer sehr gut an, besonders dann, wenn es sich um einen spannenden Krimi wie Sherlock Holmes handelt. Es gibt nur ein gemeinsames Gewinnen oder Verlieren und somit ist auch geteiltes Leid halbes Leid. Der Spielmechanismus spielt sich rund und flüssig und passt wunderbar zur Detektivthematik. Im Laufe des Spiels steigert sich die Spannung, da auch Moriartys Flucht voranschreitet. Die weiteren angebotenen Spielvarianten spielen sich nicht mehr kooperativ und kamen beim jungen Publikum weniger gut an. Trotzdem finde ich gut, dass diese für unterschiedliche Geschmäcker angeboten werden. Die Spieler müssen nicht nur ihre Merkfähigkeit trainieren und teamfähig sein, sondern lernen auch mit der Spannung umzugehen. Das heißt, dass sich die jungen Spieler gemeinsam anstrengen, um zu gewinnen. Auch taktieren und kombinieren ist ein wenig möglich, um Moriartys Flucht schneller stoppen zu können. Da die weggelegten Ermittlungskarten zeigen, welche Zeugen welche Verdächtigen gesehen haben, kann man gezielter nach weiteren Verdächtigen suchen. Die Spielzeit von zehn bis fünfzehn Minuten ließ sich gut einhalten. Bei der Spieleranzahl bieten drei bis vier Spieler die beste Balance. Schön ist, dass man Kinder unterschiedlichen Alters gemeinsam spielen lassen kann, da sowieso kooperativ gespielt wird. Die Illustrationen kamen sehr gut an und passen sehr gut zur düsteren Verbrecheratmosphäre, wurden aber trotzdem farbig gestaltet. Das robuste Spielmaterial wurde in eine kleine Spielschachtel gepackt und ist somit ideal zum Mitnehmen geeignet. Auch die griffigen Spielkarten lassen sich farblich schnell und gut unterscheiden. Zum Rezensionsexemplar gab es auf der Spielemesse auch eine Postkarte mit dem coolen Titelbild in 3D-Optik als Give-away dazu. Das gefällt. Die Anleitung wurde in mehreren Sprachen angeboten, das Spiel selbst kann auch multilingual gespielt werden, da sich kein Text auf den Karten befindet. Sherlock ist ein tolles, kooperatives Spiel in kleinem Format, das eine hohe Punkteanzahl definitiv verdient hat.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 5
Alter: ab 5 Jahren
Spieldauer: 15 Minuten
Preis: 14,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: ilopeli
Autor: Arnaud Urbon
Grafiker: Bony le Ludonaute
Zubehör:

30 Ermittlungskarten 10 Fluchtkarten 5 Missionskarten 1 Spielanleitung

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7157 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2305 Berichte.