Sticht oder nicht

Stichkartenspiele sind immer beliebt. Meistens sind sie in einer kleinen Schachtel verpackt, haben relativ einfache Spielregeln und die Spieldauer ist auch nicht zu lange.
Und da stellt sich die Frage, ob man überhaupt neue Stichspiele erfinden kann.
Natürlich! Thomas Nezold konnte mit seinem Erstlingswerk schon eine kleine Fangemeinde beglücken. Sticht oder nicht hat eben eine Lücke gefunden. Die Spielregeln bestimmen die Spieler selbst aus einer Auswahl an Vorgaben, die Stichregeln sind mehr oder weniger die gleichen und man kann pro Runde mit einer eigenen Plus-Minus-Karte einen Stich beeinflussen. Wer die meisten Punkte gesammelt hat, hat gewonnen.
Ein Kampf der Stechmonster!


Spielablauf:
Die Sonderkarten werden farblich sortiert, gemischt und als verdeckter Stapel nebeneinander aufgelegt.
Es gibt vier unterschiedliche Farben:
  • Violett: Trumpf
  • Rosa: Für die meisten oder wenigsten Stiche erhält man fünf Plus- oder Minuspunkte.
  • Grün: Für die meisten oder wenigsten Stiche einer Tierart erhält man drei Plus- oder Minuspunkte.
  • Orange: Für eine bestimmte Tierkartenart erhält man pro Karte einen Punkt zusätzlich.

Je nach Spieleranzahl werden bestimmte Karten aussortiert (z. B. bei vier Spielern die Karten mit dem Wert 11 und 12).

Der Kartengeber mischt alle Tierkarten und verteilt sie gleichmäßig an alle Spieler. Danach werden die Plus-Minus-Karten verteilt (jeder Spieler erhält eine). Von jedem Sonderkartenstapel wird die oberste Karte aufgedeckt, wobei sich der linke Nachbar des Gebers eine aussuchen darf und dann im Uhrzeigersinn der nächste Nachbar.
Die restlichen Karten kommen wieder zurück unter den eigenen Kartenstapel.
Diese zwei Sonderkarten beeinflussen die Spielregen mit.

Danach spielt der linke Nachbar des Gebers die erste Karte aus.
Es gelten die üblichen Stichspielregeln: Es herrscht Farbzwang, aber kein Stichzwang – Trumpf sticht Nicht-Trumpfkarten.
Die Plus-Minus-Karte darf jeder Spieler in einer Spielrunde einsetzen. Mit diesen kann man das Spiel etwas mehr manipulieren.
Zum Beispiel, wenn man einen Stich absichtlich nicht annimmt, da die aktuelle Spielregelkarte sagt, dass genau diese Tierart pro Stich einen Minuspunkt bringt. Oder man versucht einem anderen Spieler einen Stich wegzuschnappen und nutzt die Plusfunktion.
Pro Stich darf nur eine Plus-Minus-Karte gespielt werden.

Wurden alle Karten ausgespielt, werden die Punkte notiert. Pro Stich erhält man einen Punkt und je nach Sonderkarten kann man weitere Plus- oder Minuspunkte erhalten. Die Punkte werden notiert.
Danach beginnt die nächste Runde.

Das Spiel endet, je nach Spieleranzahl, nach fünf bis acht Runden. Die Spielzeit kann auch verlängert oder verkürzt werden, wobei beachtet werden muss, dass alle Spieler gleich oft Geber gewesen sein müssen.

Der Spieler mit den meisten Punkten hat gewonnen.

Spieletester

26.02.2011

Fazit

Ich mag Sticht oder nicht. Man muss aber auch Stichspiele mögen, um für Sticht oder nicht empfänglich zu sein. Für eine nette Absackerrunde ist dieses Spiel absolut geeignet. Der Spielmechanismus lässt sich rund spielen – ergo man hat nicht wirklich lange Wartezeiten. Auch die Spielzeit lässt sich gut einhalten, wobei (wie oben erwähnt), kann man die Spielzeit variieren. Die Spieleranzahl von drei bis sechs Spielern ist auch optimal an normale Spielerunden angepasst. Die Idee, dass die Spielregeln variieren hat man schon in Fluxx gesehen, aber ganz so schlimm ist es hier nicht. Dadurch verändern sich die Spielbedingungen von Runde zu Runde. Aber natürlich gehört auch eine Portion Kartenglück, wie bei jedem Kartenspiel dazu. Mit den Plus-Minus-Karten hat man eine kleine interaktive Option, wo man anderen Mitspielern ein Schippchen schlagen kann. Das ist eine nette Idee, die bereits ähnlich in Wizard mit den Zauberern und dem Narren genutzt wurde. So sieht man, dass sich Thomas Nezold überall die besten Ideen herausgepickt hat und dadurch ein gutes, eloquentes Stichspiel herausgebracht hat. In meiner Kindertestrunde kam Sticht oder nicht sehr gut an. Die Grafik spricht an, die Spielzeit ist ideal und auch die Regeln waren nicht zu schwer. Durch diese optimale Kombination haben meine jungen Tester Sticht oder nicht jederzeit gerne wieder gespielt. Praktisch ist auch die Blechdose, die ideal fürs Mitnehmen geeignet ist und die Karten optimal schützt. Sticht oder nicht ist ein gutes und solides Stichspiel in kleinem Format, das für Familien oder als Absackerspiel absolut geeignet ist.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 6
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 8,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2010
Verlag: Pegasus Spiele
Autor: Thomas Nezold
Grafiker: Tom Thiel
Genre: Karten
Zubehör:

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