Precognition

Nach der großen Katastrophe sind nur noch wenige Menschen am Leben und jene die es sind benötigen dringende medizinische Hilfe. Ihr seid einer der Ymune, ein Volk aus nicht-menschlichen Wesen mit der Gabe der Vorahnung. Euer Ziel, eine große Insel im Fluss, Létéa. Der Ort, an dem die Menschen wieder in Gesundheit leben können, doch wie viele Menschenleben schafft ihr dorthin zu verfrachte?

Wir segeln los in eine nicht ganz so ungewisse Zukunft:

Precognition - die Gabe der Vorahnung, stellt ein Spiel dar in dem es darum geht Ressourcen möglichst effektiv einzuteilen und zu nutzen um nach 12 Spielrunden schließlich die meisten gesunden Menschen an das Ende eines Flusses, auf die Insel Létéa, zu verfrachten. Insgesamt werden in jeder Runde zwei Karten per „Dual Select System“ unter vieren gewählt und genutzt. Im Verlauf dieses Systems, um es in Kurzform anzusprechen, spielt ihr für euren linken Nachbarn eine Karte und erhaltet ebenso eine von eurem rechten, wählt gleichzeitig unter zwei Karten eures Nachbarn und zwei eurer eigenen selbst eine aus und reicht die übrigen zwei Karten eurem rechten Spieler weiter. Da immer eine der weitergegebenen Karten für euch in der folgenden Runde gespielt werden muss, habt ihr bereits eine Art Vorahnung, was ihr erhalten werdet und könnt eure Strategie darauf aufbauen. Dies wird eben für alle zwölf Züge wiederholt, danach die Schiffs- und Maschinentafeln bearbeitet und folgend das nächste der zwölf Flussplättchen aufgedeckt, was Bonus-Ressourcen erbringen kann oder aber mit Kosten verbunden ist.

Aktivierte Karten haben Kosten, meist in Form von gesunden Menschen, welche dann sozusagen krank werden und wieder geheilt werden müssen, erbringen beim Bezahlen aber weiters Ressourcen. In manchen Fällen können auch, bei passenden Kartenkombinationen, Bonus-Ressourcen erhalten werden. Auch das Gefahrenlevel eures Schiffes kann dadurch ansteigen, was zur Folge hat, dass jede Runde Menschen eures Schiffes versterben, je nach Höhe der Gefahr. Dieser kann nur durch das Ablegen von verteidigender Ymune wieder gesenkt werden. Neben diesen verteidigenden Ymunen können sie auch als Heiler eingesetzt werden. Andere Ressourcen als Ymune sind weiters Menschen selbst, Nahrung (die an jeder vierten Stelle des Flusses pro Mensch bezahlt werden muss) oder Batterien, durch die Maschinen repariert werden können und dann jede Runde extra Ressourcen generieren.

Neben diesem klassischen Spielprinzip gibt es auch Abänderungen für Expertenmodi oder aber auch für ein ultimatives Spielerlebnis! Der Spieletyp wurde bis hierhin absichtlich noch nicht erwähnt, denn Precognition wird in seiner klassischen Variante zwar gegeneinander gespielt, kann aber auch mit vier Spielern als ein semi-kooperatives, Zwei gegen Zwei erlebt werden. Und für alle Fans des kooperativen Spielspaßes kann auch folgende Vorhersehung getätigt werden: es verfügt ebenso über einen vollständig kooperativen Modus.

Spieletester

28.01.2023

Fazit

Es lässt sich eine vielversprechende Zukunft erahnen:

Wahnsinnig interessant und extrem spannend ist das Spielkonzept von Precognition! Für wahre Denker gibt das Spiel schon einiges her und das alles ohne direkt in ewige Überlegungsschleifen zu fallen. Wie auch der Name selbst schon sagt, kann man hier wirklich, wenn man seine Züge überdacht wählt, gut vorausschauen welche Aktionen am wahrscheinlichsten gesetzt werden noch bevor man sich für den Zug überhaupt entschieden hat. Mikromanagement des eigenen Schiffs ist stets überschaubar und prinzipiell nie überfordernd oder langwierig, allgemein ist dieses weiters immer eher rasch abgehandelt und der wahre Hauptfokus des Spiels liegt darin zu überlegen, welche Karten man weitergibt und welche man vermutlich selbst erhalten wird. Dabei bietet es einen gewaltigen Raum für große Taktiker, aber schreckt dabei gleichzeitig Neulinge oder einfach gemütliche Drauflos-Spieler nicht ab.

Es ist wirklich kaum zu beschreiben, wie sich eine Runde Precognition anfühlt, man muss es einfach selbst erlebt haben! Häufig bringen Züge ein wahres Gefühl der Befriedigung mit sich, wenn die selbst getätigte Vermutung aufgeht und die eigene Vorahnung auch wirklich eingetroffen ist. Prinzipiell ist das Spiel selbst auch bis zum Ende hin spannend, denn besonders am Ende kann sich noch einiges ändern und speziell da zeigt sich dann, wer sein Schiff denn nun wirklich am effektivsten managen konnte.

Auch das Regelheft und das Design des Spiels sind superschön passend, kleine Meeples welche Menschen und die Rasse der Ymune darstellen werden hier mit Karton-Marker für Nahrung, Batterien, extra Ressourcen und natürlich den Flussplättchen und dem Schiff kombiniert. Die ausgestanzten Flächen für die momentane Gefahr und die Nahrung erweisen sich ebenso als gut überlegt und praktisch, um das unbeabsichtigte Verschieben des Level anzeigenden Würfels zu verhindern. Einzig und alleine das „Dual Select System“ ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, stellt aber den großen Kern des Spiels dar und ist nach einigen wenigen Runden spätestens komplett verstanden. Sich durch das Regelheft durchzuarbeiten, benötigt doch eine gewisse Zeit, aber diese ist es auch auf jeden Fall wert! Da der größte Teil der Spielelemente logisch und häufig auch nochmals per Übersichtskarte oder als Symbole klar dargestellt sind, ist das Merken und Verstehen derer Funktionen kaum eine Herausforderung.

Ein extra Plus gibt es von mir auch nochmal zusätzlich für die Möglichkeit das Spiel anzupassen beziehungsweise zu erschweren und besonders für die Abänderung des Spielablaufs in eine semi-kooperative oder komplett kooperative Variante. Alles in allem ist Precognition ein recht anstrengendes Spiel für die grauen Zellen der Spieler, aber im guten Sinne! Es macht Laune und ist spannend bis zum letzten Zug und gibt einem dabei auch immer wieder auch eine innere Belohnung für aufgegangene Pläne. Selbst wenn die vermutete Handlung jedoch nicht einsetzen mag, so geht man dennoch selten leer aus und kann auch diese neuen, unverhofften Umstände meist gut und effektiv nutzen. Ohne selbst die Gabe der Ymune zu besitzen, wage ich dennoch eine Vorahnung für meine eigene Zukunft zu machen, und zwar, dass Precognition bestimmt noch öfters am Tisch landen und auch in diesen zukünftigen Runden noch so einiges an Spannung und Spielspaß bereithalten wird.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Geschehnisse können gut vorausgeplant werden
  • einfaches & übersichtliches Mikromanagement
  • aufgehende Pläne sind meist äußerst befriedigend
  • Spielelemente allesamt recht logisch
  • anpassbare Spielvarianten und Schwierigkeiten
  • schönes Design

Minus

  • Grundkonzept anfangs gewöhnungsbedürftig
  • eher längeres Regelheft

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 54,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2022
Verlag: Asmodee
Grafiker: Sébastien Caiveau
Zubehör:

1 Regelheft (20-seitig)
1 Kartenverteilungsübersicht
4 Schiffstafeln
12 Maschinentafeln
1 Reisemarker (Schiff)
3 Inselplättchen
12 Flusspplättchen
3 Koop-Flussplättchen
24 Koop-Zielplättchen
32 "10 Nahrung"-Plättchen
48 Batterie-Plättchen
38 "5 Menschen/5 Ymune"-Plättchen
40 grüne Meeples (Ymune)
50 blaue Meeples (Menschen)
4 gelbe Nahrungsmarker
4 lila Gefahrenmarker
112 Karten (28 Karten pro Charakter) darunter pro Charakter jeweils:
24 Erkundungskarten (10 I, 8 II & 6 III)
2 Entscheidungskarten
2 Spielhilfen

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