Save Patient Zero

Analyse unterm Mikroskop:

Ein Fazit für ein Spiel zu erstellen fiel mir sehr selten schwieriger als für Save Patient Zero! Besonders lag dieser Fakt daran, dass die getestete Version über eine Hand von Fehlern verfügte, die, besonders in einem solchen Spiel, einfach nicht vorkommen dürften… Dazu aber am Ende des Fazits genaueres!

Rätselfans wird Save Patient Zero bestimmt zusagen, denn viele Handlungsoptionen und auch die Möglichkeit der Unterbrechungskarten gestaltet das Spiel nicht nur unterschiedlich schwierig, sondern variieren auch jedes Mal die benötigte Herangehensweise und führen dadurch zu einer gewissen Abwechslung. Auch die Herausforderung der Lösungsfindung ist von Spiel zu Spiel quasi gleichbleibend, lässt also nicht wirklich nach, lediglich die eigenen Denkmuster passen sich den möglichen Optionen an. Leider gibt es zwischen den beiden Teams selbst kaum Interaktionen und es fühlt sich mehr nach einem nebeneinander als einem miteinander spielen an, falls man es nur in einer kleinen Gruppe beziehungsweise zu zweit oder dritt absolviert. Richtig viel Spaß bringt es also erst ab einer Menge von vier oder fünf Spielern in denen dann auch häufig Diskussionen zum Nutzen der als nächstes zu wählenden Handlungsoptionen entbrennen.

Besonders gewöhnungsbedürftig ist einerseits das Regelheft, da es sich hierbei praktisch fast nur um eine Erläuterung der unterschiedlichen Werkzeuge handelt und ebenso ist die momentane App (zumindest auf iOS-Geräten) alles andere als optimal, aber funktionabel. Auch die Angabe der Optionstitel in (vermeintlich) Esperanto scheint gut gemeint, ist aber im Großen und Ganzen eher verwirrend. Alles nun kombiniert führt zu einem recht schwierigen Einstieg in das Spielgeschehen, man fühlt sich anfangs leicht überfordert.

Als letzten und kritischsten Punkt sind eben einige Fehler in der getesteten Version anzumerken! Es ist zu erwarten, dass diese in neueren Versionen behoben werden beziehungsweise bereits behoben sind. Fehler können passieren, wir sind alles nur Menschen, aber einige sind für dieses Spiel wirklich mehr als problematisch. So ist uns sofort aufgefallen, dass die Forschungsblätter unter „Fuzio“ mehrere Zahlenkategorien anzeigen, wobei eine Kategorie als 33-39 beschrieben, aber 23-39 gemeint ist. Ebenso verfügt zumindest eine der Probenkarten (#34) gleich über zwei Probleme, und zwar sind die bildlich dargestellten Moleküle nicht mit der angegebenen Zahl übereinstimmend - eine totale Katastrophe, falls man dies als Hinweis erhält und es nicht bemerkt. Nach mehreren Durchläufen und exakter Analyse haben wir herausgefunden, dass beim dritten abgebildeten Molekül die Zahl aber nicht die Form korrekt ist! Beim zweiten abgebildeten Molekül sind wir noch zu keinem Ergebnis gekommen, lediglich, dass diese nicht zusammenpassen. Weitere solcher Fehler sind denkbar und ein wahres No-Go für ein solches Spiel, welches davon lebt, Hinweise zu sammeln um dadurch am Ende korrekt schlusszufolgern.

Zusammenfassend würde ich Save Patient  Zero wirklich gerne an Rätselfreunde empfehlen, da es wirklich gut überlegt ist und besonders uns extrem viel Spaß bereitet hat. Doch einige Makel und darunter ganz besonders hervorzuheben die Versionsfehler senken das Gesamtrating doch drastisch! Dennoch möchte ich hier über dies so gut ich kann hinwegsehen und meine Wertung hauptsächlich von den anderen erwähnten Punkten abhängig machen! In diesem Zusammenhang sehr ich in Save Patient Zero ein besonders interessantes Spielkonzept dem jedoch hier und dort etwas fehlt. Viele Punkte wären leicht zu verbessern und falls das passieren sollte, dann kann man es, besonders Rätselfans, nur empfehlen! Momentan sind aber leider zu viele Punkte etwas frustrierend und rauben dadurch auch etwas den Spielspaß, weshalb es auf dem von mir getesteten Stand eher mit Vorsicht zu genießen ist.