Memorinth

Bei einem Waldspaziergang merkst du plötzlich, dass hier etwas nicht stimmt. Ständig tauchen Märchenfiguren auf, die dir Angst machen. Dich beschleicht ein ungutes Gefühl und du möchtest so schnell wie möglich raus aus dem Wald.
Trotz deiner Aversion gegen diese komischen Gestalten, sind sie es, die dir den Weg raus aus dem Labyrinth des Waldes weisen. Und weil sie ständig verschwinden und irgendwo neue auftauchen, aber auch die Wege sich permanent verändern, ist hierfür ein gutes Gedächtnis gefragt.

Aufbau und Ablauf

Ausgehend von der zentralen Start-Lichtung werden die Waldkarten abwechselnd mit der hellen und dunklen Seite in einem 5x5-Raster so ausgelegt, dass immer die Bäume darauf in gleicher Richtung ausgerichtet sind. Auf jeder Seite einer Karte findet sich eine der acht Märchenfiguren sowie diverse befestigte Wege. Manchmal ist auch ein grüner Kobold zu finden, der den Spielern in einer der Meistervarianten Münzen aus der Tasche zieht. Die Karten der acht Märchenfiguren werden nun immer paarweise an den vier Seiten des Rasters verteilt.

Alle Spieler stellen ihre Meeple-Figur auf das Startfeld. Wer dann gemäß Anleitung die gleichfarbige Übersichtskarte sucht, der wird in der prall mit Luft gefüllten Schachtel nicht fündig werden - diese gibt es schlichtweg nicht. Gespielt wird reihum - wer am Zug ist, muss gemäß der Startspielerkarte entweder eine beliebige dunkle oder helle Waldkarte ohne darauf befindliche Spielfiguren umdrehen.

Auf dieser umgedrehten Karte ist eine Märchenfigur zu sehen. Der Spieler muss nun seine Meeple-Figur in die Richtung der identischen, außen liegenden Märchenfigurenkarte ziehen. Er darf sich dabei aber nur eine Karte weiter bewegen und auch nur dann, wenn dies das sichtbare Wegenetz zulässt. Danach ist der nächste Spieler am Zug. Dieser erhält die Startspielerkarte, die vorher auf seine andere Seite gedreht wurde. Somit wechselt die aufzudeckende Waldkarte ständig von hell nach dunkel. Allerdings darf ein Spieler bei gerader Spielerzahl immer nur helle oder dunkle Karten umdrehen, was die strategischen Möglichkeiten stark einschränkt. Wer es leztlich schafft, als erster dem Wald zu entkommen, gewinnt.

Und wer nach mehreren Partien noch Lust hat, kann sich an den beiden Meistervarianten versuchen. Hier gibt es neben einem veränderten Spielaufbau noch eine Aktionskarte, die den Kobold und die Glückskleemünzen einbezieht.

Spieletester

22.03.2021

Fazit

Memorinth ist, wie es einem der Name bereits suggeriert, ein Laufspiel, bei dem eine gute Merkfähigkeit von Nöten ist, um aus dem Labyrinth des Waldes zu entkommen. Es zielt eigentlich auf Kinder im Einschulungsalter ab, könnte aber durch seine Komplexität sicherlich auch ältere begeistern. Könnte, wenn da nicht ein paar störende Dinge wären.

Zum einen ist die Handhabung mit dem ständigen Wenden der dünnen und sehr glatten Karten fummelig, weil diese ständig verrutschen. Für Kinder wäre hier ein dickerer Karton, wie man ihn bei diversen Varianten eines Memory vorfindet, sicherlich vorteilhafter, da dieser leichter zu greifen ist. Zum anderen ist das Regelwerk in einer eher schwachen Anleitung niedergelegt. Bei uns taten sich damit manchmal mehr Fragen auf, als wir Antworten erhalten haben.

Memorinth kann sicherlich durch seine Illustrationen gefallen und ist von der Spielidee als innovativ zu bezeichnen. Weil aber der Ablauf selten packt, wird es zukünftig wohl eher selten ausgepackt.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Illustrationen
  • Meister-Memorinth
  • innovative Memory-Variante

Minus

  • viel Luft in der Schachtel
  • fummelige Handhabung
  • Memory-Klon
  • hoher Glücksanteil
  • bei gerader Spielerzahl darf ein Spieler immer nur helle oder dunkle Waldkarten umdrehen

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 6 Jahren
Spieldauer: 10 bis 15 Minuten
Preis: 15,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2020
Zubehör:

1 Lichtung
24 Waldkarten
1 Startspielerkarte
4 Spielfiguren
8 Märchenfiguren-Karten
1 Aktionskarte
5 Glückskleemünzen
1 Anleitung

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