Die Familie Stapel

Wer hat denn schon wieder die Kiste mit dem Spielzeug offengelassen? Jetzt muss die Familie Stapel das ganze Spielzeug aus den Bäumen holen, das der Wind dort hinaufgetragen hat.

Ja, den Tag hat sich die Familie Stapel wohl anders vorgestellt. Statt den Frühling draußen mit Drachen, Ball und Co. zu genießen, muss sie die Spielzeuge dazu erstmal aus dem Baum fischen. Und da keine Leiter vorhanden zu sein scheint, macht die Familie Stapel ihrem Namen alle Ehre und tut das, was sie eben am besten kann: Sich aufeinander stapeln.

Spielaufbau

Der von einem großen Regenbogen eingefasste Baum wird in Bodenplatte gesteckt, die direkt in der Spielschachtel platziert wird. Dabei verhält er sich durchaus widerspenstig und will nicht immer sofort in den Vertiefungen einrasten, ohne gleichzeitig aus einem anderen Loch herauszuhüpfen.
Ist das geschafft, werden die vier Spielzeuge in ihre Schlitze im Baum gesteckt, die sich alle auf unterschiedlichen Höhen befinden.
In jedes Viertel des Spielfeldes wird nun eine Spielfigur platziert. Die beiden Erwachsenen dort, wo die Spielzeuge am höchsten und am niedrigsten hängen, die beiden Kinder in den anderen beiden.
Die Spielzeugkiste wird, genau wie die Spieltafel mit dem Drehpfeil neben dem Spielfeld bereitgestellt. Dann kann es auch schon losgehen.

Stapeln und Sammeln

Reihum wird der Drehpfeil bedient, der eines der vier Felder auswählt. Handelt es sich um ein Feld, auf dem mindestens eine Figur steht, darf sie in ein beliebiges benachbartes Feld gestellt werden. Es muss allerdings kein Zug durchgeführt werden, wenn das taktisch sinnvoller ist.
Ist das "gewürfelte" Feld leer, darf eine beliebige Figur im Spiel in ein Nachbarfeld bewegt werden, aber die Sonne wandert eine Position am Regenbogen entlang. Ist sie auf der anderen Seite angekommen, ist der Tag vorüber und es können keine weiteren Spielsachen mehr eingesammelt werden.
Sobald alle in einem Feld befindlichen Figuren übereinandergestapelt das Spielzeug im Baum erreichen können, darf es eingesammelt und in die Kiste gelegt werden.

Die Familie vor lauter Bäumen nicht sehen

Für ein Kinderspiel verlangt Die Familie Stapel erstaunlich viel Taktik (oder ganz viel Glück).
Denn schon wenn die Drehscheibe das achte Mal ein leeres Feld erwischt, ist das Spiel vorüber. Es gilt also entweder, die Figuren jederzeit so geschickt verteilt zu haben, um die Chance dafür möglichst gering zu halten (was nicht so leicht ist, da für die meisten Spielzeuge mindestens drei Figuren benötigt werde), oder einfach auf Fortuna zu vertrauen.
Als ob das Erarbeiten einer entsprechenden Strategie für Kinder nicht schon komplex genug wäre, macht das Design des Spielfeldes diese Aufgabe nicht unbedingt leichter. Durch den als Trennwand fungierenden Aufbau des Baums ist es nämlich nicht möglich, sich auf einen Blick einen Gesamtüberblick über das Spiel zu verschaffen, da maximal zwei Felder gleichzeitig eingesehen werden können.
Und die Markierung der vier Felder erfolgt auch nicht durch Farben oder einfache Symbole, sondern ein recht vollgestopftes Design, was vielleicht spannender aussieht, aber auch nicht unbedingt dabei unterstützt, strukturiert zu denken.

Die Erweiterung, die keine ist

Dass dieses Spiel allein nicht unbedingt vor Spannung strotzt, ist eine Erweiterung auch direkt im Spiel enthalten. Das heißt, ja, das Spielmaterial zumindest - die Anleitung dazu muss (wie auch bei Kleiner Bär desselben Verlags) wieder von der Entwicklerseite heruntergeladen werden. Das geht erst, nachdem man sich dort registriert und für den Newsletter angemeldet hat.

Das Spannende: Die Erweiterung fügt sich so heterogen ins Spiel ein, dass es sich hier eigentlich um ein eigenes Spiel handelt, das zusätzlich nebenbei gespielt wird; und sogar, auch laut Anleitung, ohne das Hauptspiel gespielt werden kann, was eigentlich schon alles sagt.
Es sei aber verraten, dass auch diese Erweiterung nicht sonderlich viel hergibt.

Spieletester

07.06.2021

Fazit

Im Familien-Beliebtheitsranking muss sich die Familie Stapel weit hinter der Familie Feuerstein und irgendwo im Bereich der Familie Putz einreihen.

Spannung möchte nicht wirklich aufkommen, die fehlende Übersicht ist frustrierend, das Design zwar ganz nett, aber ein wenig überladen und die Glücksmomente zu rar gesät. Dazu kommt, dass sich jede Partie recht ähnlich spielt. Vier Felder und vier Würfelmöglichkeiten sorgen da nicht wirklich für viel Abwechslung, weswegen man zumeist die gleiche Taktik anwendet.

Selbst wenn man doch irgendwie den Zugang zu diesem Spiel finden sollte: Es gibt halt so viele bessere.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • ganz nettes Design ...

Minus

  • ... das ziemlich überladen ist
  • Baum nimmt die Übersicht
  • Spiele variieren nicht wirklich

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 6
Alter: ab 4 Jahren
Spieldauer: 10 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2019
Verlag: Sunny Games
Zubehör:

Spielbrett
Spieltafel mit Drehpfeil
Baum
Spielzeugkiste
Sonne
4 Spielsachen
4 Spielfiguren

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7290 Gesellschaftsspiele-,
1659 Videospielrezensionen
2223 Berichte.