Wir befinden uns im Golden Age of Chocolate - du betreibst eine Schokoladenfabrik und bist von der Produktion bis zum Vertrieb dafür verantwortlich, dass der Laden läuft ... was nach einem süßen Kindheitstraum klingt, ist eher fade Arbeitsrealität ...
In Chocolate Factory bist du das Management einer Schokoladenfabrik. Du hast die Aufgabe aus der rohen Kakaobohne Pralinen zu fertigen, diese in Schachtel zu packen und an den Einzelhandel zu verkaufen. Dabei bist du sowohl für die Auswahl der Angestellten, als auch die Prozessoptimierung innerhalb der Fabrik zuständig. Klares Ziel ist es natürlich, mit möglichst wenig Kosten und Mühen möglichst viele Aufträge zu erfüllen und dadurch am meisten Geld zu verdienen.
Von der Bohne zur Praline
Jeder Spieler betreibt seine eigene Fabrik. In einer Runde musst du zuerst deine Angestellten auswählen und dann entscheiden, welche Prozesse in deiner Fabrik ablaufen sollen. Mit den ausgewählten Ressourcen verarbeitest du dann in den einzelnen Arbeitsschritten die Kakaobohne zu Kakao und diesen dann weiter zu Schokoladentafel oder Pralinen. Eine Schachtel voll mit Pralinen ist dabei das wertvollste Endprodukt. Deine Angestellten haben verschiedene Fähigkeiten und die Prozesse in deiner Fabrik sind unterschiedlich effizient. So kannst du mit den richtigen Maschinen teilweise aus einer Portion Kakao sogar zwei Tafeln Schokolade fertigen. Wenn du besonders tolle Angestellte hast, gehen die Arbeiten ebenfalls leichter und du bist der Konkurenz ein paar Schritte voraus. Praktisch sieht das so aus: Du schiebst auf dem Fließband eine Kakaobohne in die Fabrik hinein, im nächsten Schritt schiebst du eine weitere Bohne am Fließband in die Fabrik hinein, dann verarbeitest du im Inneren deiner Fabrik die erste Bohne zu Kakao, legst die Bohne zurück nimmst das Stück Kakao, verarbeitest den Kakao zur Praline, nimmst eine Praline ... Für jeden Arbeitsschritt musst du ein Stück Kohle (die Fabrik heizt noch mit Kohle) von deinem Vorrat nehmen und ebenfalls zurück in die Schachtel legen. Wenn du alle vier Fließbandladungen in die Fabrik geschoben hast - und den Ertrag deiner Arbeitsschicht auf der anderen Seite der Fabrik in dein Vorratslager geräumt hast, ist deine Schicht vorbei. Eigentlich werkelst du dabei ganz allein vor dich hin und deine Mitspieler können sogar parallel arbeiten.
6-Tage Woche
In deiner Fabrik herrscht 6 Tage Woche, gearbeitet wird Montag bis Samstag. Für jeden Tag musst du neue Angestellte und Maschinen finden. Am Samstag wird abgerechnet. Alle Aufträge, die du bis dahin erfüllt hast, werden nun gezahlt. Das ist natürlich auch der Moment, wo mit der Konkurrenz verglichen wird. Wenn du unter der Woche ein Geschäft vollständig beliefert hast, machst du dir gleich einen Auftrag mit einem neuen Shop aus. Für jedes Pfund, das du verdient hast, ziehst du auf der Wertungsskala weiter und jede vollendete Runde wird wiederum mit 50 Pfund belohnt.
Wenn du erstmal herausgefunden hast, welche Angestellten dir den erwünschten Vorteil bringen und welche Maschinen den höchsten Output haben, dann kommt auch etwas Bewegung in die Sache. Es kann dann schon so etwas wie Zufriedenheit auslösen, wenn die fertigen Pralinenschachteln aus der Fabrik kommen und an den Laden am Eck verkauft werden. Auftrag erfüllt - yeah! Allerdings bin ich in meiner Freude vollkommen allein, genauso in meinem Frust wenn am Ende des Tages immernoch rohe Kakaobohnen in der Fabrik rumliegen. Meine Mitspieler (oder Gegenspieler) kriegen das vielleicht nicht einmal mit. Es herrscht kaum Interaktion unter den Spielenden. Es gibt kaum Möglichkeiten, auf die Produktion der anderen einzuwirken, sich taktisch voneinander abzuheben oder mit Mitspielern zu kooperieren. Chocolate Factory kann man auch alleine Spielen - und das hat seinen Grund!