Copenhagen

Wer noch nie in der dänischen Landeshauptstadt war, der weiß vielleicht nicht, dass am zentralen Hafen „Nyhavn” (Neuhafen) bunte Häuserfassaden stehen und in Verbindung mit den ankernden Yachten ein schönes Ambiente bieten.

Und um genau diese bunte Fassade geht es vermeintlich im vorliegenden Puzzlespiel aus dem Hause Queen Games. Jeder Spieler erhält ein Tableau mit einer leeren Häuserfassade, die er im Verlauf einer Partie mit bunten Plättchen möglichst punkteträchtig füllt.

Aufbau und Material

Ein allgemeines Tableau stellt den stilisierten Hafen dar, an dem verschiedenfarbige Fassadenkarten an die sieben Ankerplätze gelegt werden. Die bunten Fassadenplättchen werden nach Farbe und Form sortiert. Die zwei bis fünf Felder der Plättchen haben dabei immer ein leeres Feld ohne Fenster. Zusätzlich ergänzen Fähigkeitsplättchen sowie eine Zählleiste das sehr wertige Spielmaterial.

Die Spieler legen ihr Häusertableau sowie ein Fähigkeitsplättchen vor sich ab. Der eigene Punktemarker kommt auf die Zählleiste. Jeder Spieler bekommt abhängig von der Spielerzahl und der Reihenfolge eine bestimmte Anzahl an Start-Fassadenkarten.

Ablauf

Beginnend beim Startspieler wird reihum gespielt. Wer am Zug ist, muss aus zwei Aktionsmöglichkeiten wählen:

A) Karten nehmen: Es müssen genau zwei unmittelbar benachbarte Karten aus der Hafenauslage genommen werden, dabei ist das Handkartenlimit von sieben zu beachten.

B) Fassade bauen: Zunächst kauft man ein Plättchen aus der Auslage und bezahlt je nach Felderanzahl mit der selben Menge an Handkarten gleicher Farbe. Wird das Plättchen an ein gleichfarbiges angebaut, reduzieren sich die Kosten beim Kaufen um eine Karte. Das gekaufte Plättchen ist dann sofort auf dem eigenen Häusertableau unterzubringen, wobei gewisse Bauregeln zu beachten sind. Es muss dabei immer entweder in der untersten Ebene oder auf einem anderen Plättchen gebaut werden. Dabei dürfen auch Überhänge entstehen, allerdings darf keines der Plättchen in der Luft hängen oder nur angrenzend sein.

Nun wird geschaut, ob beim Bauen ein Wappensymbol überdeckt oder gar eine der drei Wappenreihen komplettiert wurde. Dann darf der Spieler eine von drei Wappenaktionen durchführen. Es nimmt sich entweder ein Spezialplättchen und baut es sofort in seinem Haus ein oder ein Fähigkeitsplättchen und legt es mit der aktiven Seite nach oben vor sich ab oder er aktiviert eines seiner inaktiven Fähigkeitsplättchen.

Spielende

Wurde eine Reihe und/ oder Spalte komplett mit Häuserplättchen belegt, bekommt ein Spieler sofort Punkte. Dabei sind Spalten und Reihen, die nur aus Fenstern bestehen, doppelt so lukrativ. Die Punkte werden sofort auf der Zählleiste abgetragen. Hat ein Spieler 12 oder mehr Punkte erreicht, endet das Spiel sofort und er gewinnt.

Alternativ gewinnt, wer nach zweimaligem Durchspielen des Nachziehstapels und dem Erscheinen der Spielendekarte die meisten Punkte vorweisen kann.

Spieletester

19.02.2020

Fazit

Leider hat die bunte Häuserfassade aus Nyhavn vom Aussehen her nur wenig gemein mit den von den Spielern bei Copenhagen gelegten Fassadenfronten. Diese wirken doch sehr bunt gemischt und sind oftmals bei Spielende gar nicht wirklich fertiggestellt. Dem Spiel tut dies vom Ablauf her keinen Abbruch, auch wenn das Thema einfach nur aufgesetzt wurde, um irgendwie eine Geschichte zu erzählen.

Das Management der Handkarten erinnert ein wenig an Zug um Zug, nur eben mit Handkartenlimit. Die Jagd nach der Höchstpunktzahl für eine durchgehende Spalte komplett nur mit Fensterfeldern ist gar nicht so einfach, w
eil alle Plättchen immer ein Feld mit Mauerwerk aufweisen. Das Salz in der Hafenwassersuppe dagegen sind die Fähigkeitsplättchen. Sie werden nach einmaliger Nutzung inaktiv und können danach nur per Wappenaktion wieder freigeschaltet werden. Sie sorgen beispielsweise dafür, dass auch zwei nicht benachbarte Karten aus der Hafenauslage genommen werden dürfen.

Copenhagen ist super schnell erklärt, geht flott von der Hand und noch flotter zu Ende. Wer hier nicht aufpasst, der hat schneller das Nachsehen, als ihm lieb ist. Viel Zeit für große stratgische Planungen hat man nicht, denn das Spielende ist schneller da als erwartet. Oftmals sind es die 12 Punkte, die ein Spieler erreicht und somit sofort als Sieger feststeht. Und genau diese Regelung sorgte in meinen Spielrunden oftmals für Verdruss für all diejenigen, die ebenfalls kurz vor der notwenigen Punktzahl standen, dann aber nicht mehr zum Zug kamen. Eine entsprechende Hausregel sorgte hier für Abhilfe, so dass Copenhagen bei Spieleabenden immer mal wieder gerne nachgefragt wird.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • schönes Puzzeln mit Tetris-Feeling
  • schnell erklärt und gespielt
  • Material und Regel top

Minus

  • Spielende sorgt oftmals für Verdruss
  • aufgesetztes Thema

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 bis 40 Minuten
Preis: 44,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2019
Verlag: Queen Games
Grafiker: Markus Erdt
Genre: Puzzle, Wettlauf
Zubehör:

1 Zählleiste
1 Hafen
4 Häuser
62 Fassadenplättchen
20 Fähigkeitsplättchen
4 Punktemarker
70 Fassadenkarten
1 Spielendekarte
1 Spielregel

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