Faktoria

Schnappe deinen Mitspielern die Waren weg, um deine Stadt zum größten Handelszentrum auszubauen. Wer die Auktionen für sich entscheiden kann, wird siegreich hervorgehen.
Versteigerung

Auf dem zentralen Markt der Stadt treffen jede Runde zufällig bestimmte neue Waren ein. Holz, Stein, Eisen und Gold werden von den Händlern angeboten. Die Rohstoffe können reihum von den Spielern gewählt werden und werden dann öffentlich versteigert. Jeder beginnt mit 20 Gulden, mit denen jeder Spieler versucht sich die besten Rohstoffe in den Versteigerungen zu sichern.

Stadtausbau

Mit den ersteigerten Rohstoffen kann jeder Spieler in seinem Zug beliebig viele Gebäude bauen. Dabei stehen Produktionsgebäude, die Holz und Stein produzieren können, und Gewinngebäude, die keinen anderen Zweck haben als Siegpunkte wert zu sein, zur Auswahl. Produktionsgebäude produzieren jede Runde fünf Rohstoffe (Holz oder Stein), vor allem zu Beginn des Spiels lohnt es sich, diese zu bauen, damit man möglichst oft Nutzen aus ihnen ziehen kann.
Die Gewinngebäude sind Punkte wert. Anstatt die Gebäude zu kaufen, könnte das Spiel auch einfach sagen "zahle 9 Stein und 1 Holz, um 8 Siegpunkte zu erhalten". Die erkauften Gebäudeplättchen sehen zwar nett aus, sind aber leider schlecht im Spielmaterial verankert und wirken überflüssig. Man könnte die Punkte auch auf einer Siegpunktleiste mitzählen, es gäbe keinen Unterschied.
 
Spielende

Das Spiel endet nach fünf Runden, in denen jeder einmal eine Versteigerung auslösen kann, nach denen neue Rohstoffe auf den Markt nachrücken. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Der Schlüssel zum Sieg

Gebäude, die mit Gold errichtet werden, geben überproportional viele Siegpunkte, dafür ist Gold auch nur zweimal im ganzen Spiel vorhanden, während die anderen Rohstoffe zu Hauf versteigert werden. Wer es schafft, diese entscheidenden Rohstoffe zu ersteigern, gewinnt das Spiel mit hoher Wahrscheinlichkeit. Dadurch verkommt das Wesen des Spiels vom Verteigerungsspiel zu reinem Ressourcenmanagement. Der Schlüssel liegt darin, der Spieler mit dem meisten Geld zu sein, wenn das Gold versteigert wird. Dadurch sticht man alle anderen aus und nimmt ihnen von vornherein die Möglichkeit zuzuschlagen. Dadurch fehlt es den Versteigerungen an Dynamik. Je mehr Spieler in der Runde mitspielen bzw. noch genug Geld haben, um an einer Auktion teilzunehmen (Mindestgebot ist 1 Gulden), desto mehr verliert jeder Einzelne die Kontrolle über das Marktgeschehen. Taktisch kann man praktisch nichts weiter, als seinen aktuellen Zug vorplanen, was dem Spiel den Tiefgang nimmt.

Spieletester

25.03.2020

Fazit

Wer ein Spiel sucht, in dem man Marktdynamik, Versteigerungen und dynamischen Handel erlebt, ist mit Faktoria schlecht beraten. Die Versteigerungen sind eintönig und außer den zwei entscheidenden Goldversteigerungen gibt es keine tatsächlich relevanten Momente. Häufig hat man aber gar keine Kontrolle darüber, wann das Gold zur Versteigerung kommt. Dann kann der aktuelle Spieler sein ganzes Geld aufwenden und so durch reines Glück das Gold ergattern.

Mit einem anderen Spiel des Genres, zum Beispiel Kuhhandel, hat man wesentlich mehr Dynamik und Spielspaß.

 
Redaktionelle Wertung:

Plus

  • schnell erlernbar

Minus

  • Spielanleitung ist sehr allgemein und klärt keine Sonderfälle
  • eintönig
  • nur eine relevante Ressource: Geld
  • wichtige Versteigerungen schon im vorhinein entschieden
  • Spielmaterial wirkt nicht zusammenhängend

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 bis 60 Minuten
Preis: 45,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2019
Verlag: LuTyGo
Genre: Versteigerung
Zubehör:

Hauptspielbrett
Gebäudespielbrett
5 Spielbretter für Spieler
68 Gebäudekarten
135 kleine Holzwürfel
69 große Holzwürfel
25 Spielmarker
75 Münzen
2 Stoffbeutel
Spielanleitung

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