In der MONOCHROME AG findet sich ein Zettel mit Korrekturen zu sechs Fehlern in der Spielanleitung.
Fast könnte man glauben der Errata-Zettel gehört zum Spiel ...
Willst wissen, wer der Mörder ist?
Ich weiß es, soll ich sagen?
Nein?
Ich sag's jetzt ....
Spiele, bei denen sich nach und nach eine Story entwickelt und wo Geheimnisse aufgedeckt werden, Rätsel gelöst werden und miteinander kombinierte Gegenstände und Orte zu weiteren Fortschritten bei der Entschlüsselung aller Details führen, herrscht unweigerlich SPOILER-Alarm.
Einschub:
Unter SPOILER-Alarm versteht man das Ausplaudern von Informationen.
Wer ist der Täter?
Wer stirbt am Ende?
Gibt es ein Happy End?
Es stellt sich also folgende schwerwiegende Frage:
Soll ich eine Rezension schreiben, BEVOR ist das Spiel gespielt habe?
Ich würde dann nicht in Gefahr geraten, was zu verraten.
Andererseits bleibt die Rezensionssuppe dann dünn wir Klosterbier.
Ich mache es also doch wie immer: Spielen und schreiben.
In dieser Reihenfolge.
Die Story:
Rainbow, das Zaubermittel, das EPO, SOMA und Maggi sowie weitere Wundermittelchen kombiniert,
soll nicht ganz so sauber getestet werden, wie uns die böse MONOCHROME AG vermitteln will.
Und auch die Zutaten sind nicht koscher.
Wir Spieler sollen - im Auftrag unseres Chefs Ovin - Licht in die Sache und ihm die Formel von Rainbow bringen. Dazu brechen wir in die heiligen Hallen und Stockwerke der MONOCHROME AG ein und tasten uns von einem Rätsel zum nächsten ....
Die Wege:
Mit dem Fahrstuhl erkunden wir die Etagen, untersuchen Orte, bekommen Aktionskarten, kombinieren zwei Aktionskarten miteinander oder eine mit einem Ort und lesen immer wieder im Abenteuerbuch nach, ob die Kombination ein brauchbares Ergebnis liefert. Gegenstände haben einen zweistelligen Nummercode, Orte einen dreistelligen. Die Kombination ist dann vier- oder fünfstellig.
Weil immer der Gegenstand mit niedrigerer Nummer an erster Stelle steht, ergibt sich immer eine Zahlenkombination, nach der dann verlässlich im Abenteuerbuch gesucht werden kann.
Findet man sie, hat man plausibel kombiniert und die Textstelle wird vorgelesen und dementsprechend gehandelt.
Ein Beispiel aus der Anleitung:
Kombiniert man die Dose Katzenfutter (10) mit dem Dosenöffner (11) liest man bei 1011 nach und bekommt als Ergebnis die geöffnete Dose Katzenfutter (12). Die Karten 10 und 11 gibt man ab. So das Prinzip. Gespoilert habe ich hier nicht! Diese Karten kommen nur in der Anleitung vor und illustrieren die Mechanik.
Die weiteren Wege:
Man benötigt Codes, Schlüssel, diverse Geräte und so weiter, um Fortschritte zu erzielen.
Räume kommen hinzu, verändern sich und liefern im weiteren Spielverlauf neue Informationen.
Auch die Fähigkeiten der Spielerrollen verändern sich.
Und hin und wieder passiert ein Alarm.
Drei Kapitel:
Die Aufteilung der Story in drei Kapitel ist relativ willkürlich und mir scheint, es wurde damit
die Spielzeit auf 3 × 90 Minuten definiert. Klingt einfacher und zugänglicher als 270 Minuten oder
gar vier bis fünf Stunden.
Der Spielstand kann allerdings „gespeichert” werden.
Der „Speicher” ist idealerweise ein Foto vom aktuellen Aufbau, den Standorten der Spielfiguren sowie der verfügbaren Aktionskarten. Den Spielstand notieren ist schwierig.

KOSMOS 695132 Adventure Games - Die Monochrome AG. Entdeckt die Story, Kooperatives Gesellschaftsspiel, für 1 bis 4 Spieler, ab 16 Jahre, spannendes Abenteuer-Spiel
12,99 €
Kosmos 695088 - Adventure Games - Das Verlies. Entdeckt die Story, Kooperatives Gesellschaftsspiel & Adventure Games - Die Monochrome AG. Entdeckt die Story, Kooperatives Gesellschaftsspiel
25,18 €
Kosmos 695132 - Adventure Games - Die Monochrome AG. Entdeckt die Story, Kooperatives Gesellschaftsspiel & Das Spiel - Der Raub auf dem Mississippi, Level: Fortgeschrittene, Escape Room Spiel
23,98 €Spieletester
Fazit
Die Story hat uns gefallen, die Konzepte sind OK, aber irgendwie fühlt man sich doch zurückversetzt in die Zeit der Abenteuerspielbücher. Wir haben eigentlich einen alten Hut mit neuer Hutschnur vor uns. Einerseits unterstützt das Spielmaterial natürlich, andererseits bleibt wirklich viel zu lesen und schnell passiert es, dass man ein wichtiges Detail einfach überliest. Wenn man eine kombinierte Nummer im Heft nicht findet ist man zudem mitunter versucht, auf der eben aufgeschlagenen Seite herumzuschnüffeln. Womit könnte Gegenstand XX sonst kombiniert werden?
Besonders ärgerlich ist der Errata-Zettel. Aber immerhin ist er dabei. Die zur Verfügung stehende Erklär-APP ist bereits korrigiert, da wir jedoch ohne APP spielten, haben wir das nicht überprüft
Das gameplay selbst - Aufzüge benutzen, Aktionskarten miteinander tauschen, Orte untersuchen - ist etwas mühsam geregelt. Da es den Faktor „Zeit” im Spiel eigentlich nicht gibt, ist egal, wie oft man einen Ort untersucht oder wie lange man benötigt, um einen anderen Spieler zu treffen und mit ihm einen Gegenstand zu tauschen.
Das hätte einfacher gemacht werden können.
In Summe bleibt eine gute Story, klug konstruiert und detailreich aufbereitet.
Von Innovation ist jedoch keine Spur.
PS: Ich glaube fast, die MONOCHROME AG residiert im FloridoTower in Wien.
Plus
- Optisch gut aufbereitet
- Coole Story
- Lösbar
- Material wird beim Spiel nicht zerstört
Minus
- Alter Hut
- Unnötig einschränkender Ablauf
- Großer Platzbedarf am Spieltisch
- Wiederspielreiz nicht vorhanden
Kommentar verfassen
Details
110 Abenteuerkarten (87 Zahlenkarten 10-96)
19 diverse Karten
4 Charakterkarten
1 Abenteuerbuch
4 Spielfiguren mit Standfüßchen
19 Ebenenkarten
Errata-Blatt
1 Anleitung
Statistik
Derzeit findest Du auf spieletest.at
7026 Gesellschaftsspiele-,
1655 Videospielrezensionen
2270 Berichte.