Doppelt so clever

Mit „Doppelt so clever” ist nun der Nachfolger des im Vorjahr zum Kennerspiel des Jahres nominierten Würfelspiels Ganz schön clever herausgekommen. Über die Cleverness der Namensfindung lässt sich auch diesmal wieder streiten, doch die Hoffnung ist gross, dass sie sich auch diesmal im Spiel wiederfindet.

Spielablauf
Genau wie im Vorgänger erwürfelt sich der/die aktive SpielerIn bis zu 3 Zahlen und markieren diese auf ihrem Wertungbogen. Alle anderen Spieler dürfen aus den nicht-gewählten Würfeln ebenfalls eine Zahl auswählen und markieren, bevor der/die nächste SpielerIn zum Zug kommt und die Würfel wirft. Originalspiel. Jeder kommt so 6 Runden lang jeweils einmal zum Zug, bevor Punkte gezählt und ein Sieger gekürt werden. Soweit so altbekannt.

Neuigkeiten
Sämtliche Neuigkeiten entstehen durch den neuen „doppelt so clevereren” Wertungsblock. Jeder färbige Block will nun auf eine andere und neue Art von dem zugehörigen Würfeln bedient werden. 

Im gelben Bereich wird jede Zahl zuerst eingekreist, wodurch Boni freischalten werden können, und erst durch einen weiteren Würfel durchgestrichen, und nur dadurch erhält man bei Spielende Punkte.

Der blaue Bereich erfordert wieder das Zusammenzählen des blauen und des weißen Würfels, die Summen werden diesmal einfach eingetragen, müssen stets gleich oder kleiner wie die vorige sein.

Im grünen Bereich wird ebenfalls nicht angekreuzt, sondern die erwürfelte Zahl eingetragen, wobei hier die Felder abwechselnd Plus- und- Minuspunkte bringen. Das ganze wird garniert mit einigen Multiplikatoren und freischaltbaren Boni. 

Der violette Bereich ist nun rosa, und hier dürfen beliebig Zahlen eingetragen werden. Will man allerdings auch Boni erhalten, müssen die Zahlen dann doch wieder gewisse Vorgaben erfüllen.
Bleibt zuletzt noch der neue und silberne Bereich zu erwähnen und dieser bringt auch die größten Neuerungen ins Spiel. Er besteht aus vielen verschiedenfärbigen Zahlenfeldern und verhält sich wie folgt: Jedes Mal wenn der aktive Spieler den silbernen Würfel wählt, darf man ein Feld mit der entsprechenden Zahl streichen UND außerdem noch alle weiteren Würfelzahlen, welche durch das Nehmen des silbernen Würfel auf das Silber-Tablett gelegt werden. 

Damit das vorzeitige Weglegen von Würfeln etwas erleichtert wird, bietet „Doppelt so clever” auch immer wieder die Möglichkeit auf die neue „Rückhol-Aktion”. Sie lässt den/die SpielerIn einen Würfel vom Silbertablett wieder zurücknehmen und somit besser weiterwürfeln.

Eine letzte kleine, aber vielversprechende Neuerung betrifft die 3 Leisten der Zusatzaktionen (Nachwürfeln, Rückholen, Zusatzwürfel) selbst. Auch diese bieten nun einen einmaligen Bonus, welchen man erhält sollte man es schaffen alle Aktionen einer Art freizuschalten.

Spielgefühl & Vergleich mit „Ganz schön clever”

So stürzen wir uns also in das doppelt so clevere Abenteuer und erforschen den neuen Wertungsplan. Nach und nach, Partie für Partie, entdecken wir die verschiedenen Bereiche funktionieren und über die Boni zusammenhängen. „Doppelt so clever” macht Spaß. Einige Partien später, beschließen wir aber doch noch mal zum Original zurückzukehren und merken: Es ist noch besser. Der Nachfolger verliert nämlich an 2 Stellen etwas an Boden und beide Punkte haben mit dem neuen grauen Würfel-Bereich zu tun. Ob ein grauer Würfelwurf gut oder schlecht ist hängt immer auch von allen anderen Würfeln ab und diese Entscheidung braucht seine Zeit. Vor allem mit 3 - 4 Spielern spielt sich „Doppelt so clever” dadurch deutlich langsamer. Der zweite Punkt ist, dass es schwieriger geworden ist, als passiver Spieler einen der Silber-Tablett zufriedenstellend einzutragen - einen einzelnen grauen Würfel will man nämlich nie wählen.

Abschließend noch eine neutrale Anmerkung: Unsere Punktestände am Ende lagen durchgehend weit auseinander. Sowohl High- und Lowscores wurden Partie für Partie über- und untertroffen. Meine Vermutung ist, dass auch hier der graue Würfel mit reinspielt, denn wirklich gute graue Würfelwürfe können unglaublich gut (und selten) sein, sind aber nicht von Mitspieler per „Zusatzwürfel”-Aktion kopierbar. 

 

Spieletester

03.11.2019

Fazit

Wer mit „Ganz schön clever” durch ist und Lust auf mehr hat, darf unbesorgt zugreifen und wird nicht enttäuscht sein.
Denn „Doppelt so clever” ist ein gut durchdachtes und süchtigmachendes „Roll-and-Write”-Spiel und verliert nur leicht den Vergleich mit dem Original, vor allem bei steigender Spieleranzahl. 

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Mehr von „Ganz schön clever”!
  • Kniffeliger und fordender als das Original
  • Mehr Potential für ultimative Highscores als im Original

Minus

  • Spielt sich langsamer als das Orginal - daher weniger gut bei steigender Spieleranzahl
  • Spezifischere Anforderungen führen zu höherer Varianz als im Original
  • Passive Würfel-Aktion sind oft sehr unbefriedigend

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Preis: 10,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2019
Zubehör:

6 Würfel
1 Wertungsblock
4 Stifte
1 Anleitung

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