Spielziel
Eine Partie Raiatea läuft über drei sogenannte Festrunden, von denen jede, abhängig von der Spielerzahl, aus vier bis sechs Aktionsrunden besteht. Pro Aktionsrunde kann jeder Spieler genau einen Ort wählen, den er aktivieren möchte. Aber nicht nur er, sondern alle Spieler dürfen dann die dazugehörige Ortsaktion ausführen, jedoch hat der Aussuchende einen Bonus. Die in den Aktionsrunden erhaltenen Karten, Waren, Perlen etc. kann ich in einer der Festrunden nutzen, um die Götter milde zu stimmen und an den Statuen zu bauen respektive ihre Aufträge zu erfüllen. Am Spielende sind die Aufträge Punkte wert, zudem mein Rang im Geheimbund sowie einige gesammelte bzw. gespielte Karten. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten ist Gewinner.
Ortsaktionen kurz vorgestellt
Als Orte habe ich zum Beispiel den Wald. Dort erhalte ich Karten, die Waren, Helfer oder Masken zeigen. Nicht genommene Karten wandern in den Markt.
Eine eigene Aktion ist der Verkauf von Waren in den Markt, wofür man einen Bonus bekommt. Gleichzeitig darf man Helfer anwerben, wofür Perlen zu bezahlen sind. Der Kauf von Waren ist am Markt nicht möglich.
Perlen sind keine Waren in dem Sinne, dafür gibt es für sie einen speziellen Ort: Das Muschelriff. Ein Würfel bestimmt, wie viele Perlen geborgen werden können.
In weiterer Folge kann ich die Muscheln einsetzen, um am Pfad der Götter Priester auszubilden, was als angenehme Begleiterscheinung den Erhalt von Mana hat.
Maskenkarten kann man zum Markt bringen und sie dort gegen andere Masken eintauschen.
Ebenfalls Karten erhalte ich beim Marae, allerdings sind dort Rituale abgebildet. Wenn mir gerade nicht nach Ritualen ist, kann ich stattdessen eine Ware abgeben und mich dafür tätowieren lassen. Je mehr Tattoos, desto höher mein Rang.
Party!
Nach drei Aktionsrunden wird eine Festrunde abgehalten. Hier dürfen nochmals Priester ausgebildet und Ritualkarten gekauft werden. Anschließend plant man Rituale ein und opfert Mana an die Götter, die Höhe der Opfergaben bestimmt die Reihenfolge, in der die Spieler sich einen Bonus aussuchen dürfen. Nun werden Rituale ausgeführt, wobei die Gesamtmenge des gespendeten Mana bestimmt, wie viele Rituale ausgeführt werden können. Die Rituale selbst können jedoch die Mana-Menge verändern. Hauptaufgabe ist jedoch, dass man zusätzliche Karten, Perlen ... und Siegpunkte bekommt. So richtig in die Siegpunkte geht es aber erst beim abschließenden Schritt, dem Bau der Statuen. Jede Statue hat eine Reihe an Aufträgen, die entweder bezahlt werden wollen (Karten, Perlen, Mana), eine Bedingung stellen (z.B. einen bestimmten Rang erreichen) oder gegen Mana an den Höchstbietenden versteigert werden.
Regeln für Fortgeschrittene
Normalerweise werden Aufträge für den nächsten Statuenbau erst am Ende der vorigen Festrunde aufgedeckt. Wer möchte, kann von Anfang an alle Aufträge offen auslegen.
Es passiert immer wieder, dass einzelne Rituale an Mana-Mangel scheitern. Durch gewissen Änderungen kann man den Mana-Mangel forcieren.
Und dann sind da noch ganz spezielle Rituale, die direkte Interaktion zwischen den Spielern ermöglichen (z.B. Dinge stehlen).
Spieletester
Fazit
Die Illustration von Raiatea kann man recht schnell beschreiben: Einfach nur großartig! Doch halt: Es ist an Schönheit gestorben, da die Übersichtlichkeit auf der Strecke blieb. Es gibt vielfältige Symbolik, die gut auf der Übersichtstafel beschrieben ist, jedoch empfiehlt sich mitunter eine Lupe, da die Symbole sehr klein geraten sind.
Zielgruppe des Spiels sind eindeutig Spieleexperten. Es gibt viele Pfade, die einen direkt oder indirekt vorwärts bringen. Es braucht einige Partien, bis man eine gewinnbringende Verteilung gefunden hat (und alle Karten kennt bzw. deren korrekten Einsatz und ihre Verzahnung behirnt hat). Denn überall ein bisschen zu investieren, bringt gar nichts.
Man benötigt eine Strategie!
Die Wahl der Rollen, mit dem Bonus für den Anführenden, erinnert stark an Puerto Rico, das Spiel verläuft aber ganz anders. Vor allem die Sache mit den Ritualkarten, die von der Mana-Menge getriggert wird, ist eine sehr spannende Sache. Werde ich meine hochwertigen Rituale durchführen können? Oder ist so wenig Mana da, dass meine Karte nicht mehr an die Reihe kommt? Hardcore-Strategen könnten sich an diesem kleinen Glückselement stoßen, ich finde es gut.
Raiatea ist ein typisches Spiel, das man entweder mag oder nicht mag. Der eine wird es ungeduldig nach der zweiten Partie in die Ecke pfeffern, der andere hat den langen Atem und lässt sich darauf ein, nach ein paar Partien in die Tiefen einzutauchen. Letzteres braucht etwas Zeit, da das Spiel etwas länger dauert als mal eben kurz zwischen Tür und Angel.
Plus
- Tolle Illustration
- Durchdachte Symbole
Minus
- Total unübersichtlich
- Symbole zu klein
- Braucht einige Partien, bis man es durchschaut hat
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Details
1 Spielplan
6 Ortskarten
92 Ritualkarten
15 Ritualklammern
72 Waldkarten
36 Startkarten
5 Sichtschirme
10 Spielerscheiben
5 Gunststeine
1 Opfersatz
68 Auftragsplättchen
1 Spielrundenmarker
4 Preismarker
1 Würfel
40 Perlenmarker
80 Manamarker
1 Startspielermarker
1 Spielanleitung
2 Übersichtstafeln
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