Riga ist nicht nur die Hauptstadt Lettlands oder die größte Stadt des Baltikums, diese wunderbare Stadt war im Mittelalter auch eine bedeutende Handelsstadt in der Ostsee. Durch päpstlichen Erlass erhielt Riga zu Beginn des 13. Jhd.  eine bevorzugte Stellung als Handelshafen in Livland.

Die einflussreichen Handelsfamilien aus Lübeck schicken nun ihre talentiertesten Händler aus um für sie den Ostseemarkt zu entwickeln. Diese Rolle nehmen sie und bis zu drei weitere Spieler ein. Ihr Auftrag: Die Waren, die ihr aus eurer Heimat erhaltet, gewinnbringend an den vier wichtigsten Nachbarhäfen abzusetzen und dort Gebäude zu errichten.

Riga wird zu je acht bis neun Runden gespielt, abhängig von der Spieleranzahl. Jede Runde, die im Spiel auch Jahr genannt wird, wird in vier Phasen, die Jahreszeiten, unterteilt. Im Frühling erhalten sie Nachschub an Waren, aus ihrer Heimat sowie neue Gebäudeoptionen. Die Waren sind ihre primären Ressourcen, mit denen sie ihre Gebäude errichten. Um es den Spielern zu erschweren, sofort die richtigen Waren für ihre gewünschten Gebäude zu erlangen, werden diese in Stapeln verteilt.

Im Sommer folgt nun die längste Phase jeder Runde. Hier beginnt jede Runde ein anderer Spieler mit dem Lukrieren der Waren und wenn möglich, mit dem Errichten von Gebäuden. Einige diese Bauten gewähren den Spielern Siegpunkte, andere Ressourcenboni oder sonstige Erleichterungen. Wer am Ende am meisten Siegpunkte, hat gewinnt. Es ist also immer abzuwiegen, ob man schnell an Siegpunkte kommen möchte oder eher zuerst die Gebäude baut, die zwar selbst keine Siegpunkte bringen, einem es aber später ermöglichen, teurere Gebäude zu errichten, die mehr Siegpunkte wert sind. Gerade dieser Kniff macht Riga und ähnliche Spiele in diesem Genre recht spannend.

Im Herbst wiederholt sich die Mechanik des Sommers, diesmal jedoch entgegen dem Uhrzeigersinn.

Im Winter, der letzten Phase jeder Runde, kommt das Handkartenlimit zum Tragen. Wer zu gierig Gebäude an sich gerissen hat, aber nicht gebaut hat oder zu viele Waren gehortet hat, muss diese Abwerfen. Außerdem wird ein neuer Startspieler bestimmt und die nächste Runde vorbereitet. 

Dafür, dass Riga in einer winzigen Schachtel kommt und nur mit einem Set von Karten funktioniert, macht es außergewöhnlich viel Spaß. Die Regeln sind gut durchdacht und passen hervorragend zum Setting. Es bleibt bis zum Ende spannend, denn oft werden die eigenen Pläne durchkreuzt, da man die gewünschten Gebäude nicht errichten kann, da man die benötigten Ressourcen nicht erhält oder sie einem von einem Gegenspieler weggeschnappt werden. Doch wer das Spiel kennt und die Gebäude aufmerksam studiert, wird auch solchen Widrigkeiten Herr und hat auch noch Chancen auf den Sieg.

Auch an Vielspieler haben die Entwickler gedacht. Denn für Riga gibt es bis zu sieben (Stand September 2018) Erweiterungen, die nicht nur das Spiel um neue Siegbedingungen und Mechaniken erweitern, sondern sogar die Spieleranzahl auf bis zu sechs Spieler erhöhen.

Alles in Allem ein sehr gelungenes Ressourcenmanagement-Spiel, das in sehr kleinem Profil daherkommt (ideal zum Reisen oder Transportieren) und durch sein spannendes Design und seiner Vielzahl an Erweiterungen Langzeitspaß verspricht. Ein wirklich gelungenes Spielerlebnis!

Spieletester

15.10.2018

Fazit

Dieses Genre existiert bereits sehr lange, und einige meiner Lieblingsspiele befinden sich darin. Riga hat sich bei mir einen Platz in dieser Liste verdient. In dieser winzigen Box verbirgt sich wahrlich eine Menge Spaß, den man für lange Zeit genießen kann.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • mit wenig Material, viel Spielspaß
  • viele gelungene Erweiterungen
  • Mechaniken passen gut zum Setting

Minus

  • manche Erweiterungen sind teuer und schwer zu bekommen

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 40 bis 60 Minuten
Preis: 10,95 Euro
Erscheinungsjahr: 2017
Verlag: Ostia Spiele
Grafiker: Fiore GmbH
Zubehör:

  • 110 Karten
  • 44 Warenkarten (8×Tuch, 10×Glas, 12×Wein, 14×Korn)
  • 48 Gebäudekarten (je 12 pro Stadt)
  • 16 Riga Gebäudekarten
  • 1 Startspielerkarte mit Rundenablauf
  • 1 Trennkarte mit Pfeil

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