In einer Vielzahl von (Kampf)Strategiespielen werden die Kämpfe meist durch Würfeln ausgetragen. Viele Spieler, vor allem jene, die eine Menge Zeit in Strategie und Taktik investieren, sind dann meist genervt, wenn ihre genial ausgeheckten Pläne schlussendlich durch einen einfachen Würfelwurf durchkreuzt werden.
Warstones löst dieses Dilemma ein bisschen anders. Anstatt die Würfel für seine Niederlage verantwortlich zu machen, gibt es in Warstones nur einen selbst (bzw. seine Teamkollegen), der Schuld ist. Denn in Warstones ist nichts von Glück abhängig, allein ihre Geschicklichkeit und taktischer Finesse bestimmen ihre Chance auf den Sieg.
Warstones ist eine besondere Art von Kampfspiel. Zwei Armeen - das feurige, aber rationale Phönixreich und die mächtigen untoten Horden der Lares - treten gegeinander an. Beide Fraktionen haben ihre Kniffe. So können sich die Einheiten des Phönixreiches auf Fernkämpfer und Infanterie, die vor allem in Formation brilliert verlassen. Wohingegen die untoten Kämpfer der Lares oft eine zweite Chance bekommen oder überhaupt gegen manche Arten von Schaden immun sind.
Ziel des Spiels ist eine gewisse Anzahl an Siegpunkten zu erreichen. Dies wird durch das Belagern von Türmen bewerkstelligt, die auf der Karte (einem sehr hochwertigem und dicken Tuch, das als Spielfeld dient) verteilt sind. Es gibt eine Vielzahl an Szenarien, um auch Vielspieler nicht zu enttäuschen. Zu Beginn darf sich jedes Team aus einem Einheitenpool eine Armee zusammenstellen. Jedes Team erhält eine Menge an Punkten, die es nach einem Schlüssel in Helden, Elitekämpfer, Standardeinheiten und Upgrades investieren darf.
Das Spiel läuft dann immer in abwechselnder Reihenfolge. Jedes Team kauft sich Einheiten aus seinem Set auf das Feld. Diese werden auf dem Spielfeld als bedruckte (Poker)Chips repräsentiert. Um die Einheiten zu bewegen, müssen die Spieler diese mit ihren Fingern über das Spielfeld schnipsen. Keine einfache Angelegenheit. Oft trifft man gar nicht, oder die Chips fliegen mit hohem Bogen durch den ganzen Raum. Dann landen die Einheiten leider wieder in ihrem Pool und müssen erneut auf das Spielfeld gekauft werden. Geschicklichkeit sowie gute Strategie und Taktik machen sich also bezahlt.
Um andere Einheiten anzugreifen oder einen Turm zu Belagern, müssen sich die Chips in der gleichen Zone befinden. Bei einem Angriff wird die Stärke der eigenen Einheiten addiert und von der Summe der gegnerischen Einheiten abgezogen. Die Differenz darf der Angreifer von den Lebenspunkten der Verteidiger abziehen. Fällt so die Lebenskraft einer Einheit auf null, wird der Chip entfernt und die Einheit vernichtet. Bei der Belagerung verläuft der Ablauf ähnlich, doch die Türme wehren sich, und so verlieren sie zumindest bei jeder Belagerung zumindest eine Einheit. Für dieses Opfer erhalten sie jedoch die wertvollen Siegespunkte, die sie zum Gewinnen benötigen.
17,99 €
Fazit
Wirklich gelungenes Strategie und Taktikspiel, das sich nicht wie viele seiner Rivalen auf lange Würfelorgien verlässt und so eine Art der Spannung aufrechterhält, wie kaum ein anderes Spiel. Ich freue mich schon auf Erweiterungen dazu und gratuliere den Entwicklern zu einem außergewöhnlich erfrischendem Spiel!
Der Ludonaut | 18.12.2018
Tolle Rezension, ich habe mir das Souel gleich gekauft. Es ist echt super.
Gibt es im Netz eine englische bzw. deutsche Anleitung?
Redaktionelle Wertung:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 35.22 Euro
Erscheinungsjahr: 2017
Verlag: Red Glove
Autor: Andrea Chiarvesio, Maurizio Favoni
Grafiker: Ferdinando Batistini, Grace Liu
Genre: Action, Geschicklichkeit, Kartenbrettspiel, Strategie, Taktik
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