Raffzahn

Wer hat Angst vor der Zahnfee? Vermutlich die Monster im Spiel Raffzahn. Die Spieler wollen nämlich ihre Zähne sammeln! Die Würfel sind am Weg zu diesem Ansinnen unser Freund. Wer wird am Ende die wertvollste Sammlung besitzen?

Der Monsterpool

Beim Start des Spiels liegen vierzig Monsterplättchen Tisch, fein säuberlich von Eins bis Vierzig durchnummeriert. Während die Monster mit niedrigen Zahlen nur einen Zahn haben, sind die mit den höchsten Nummern mit bis zu sieben Stück versehen. Diese Anzahl von Zähnen entspricht genau den Siegpunkten am Spielende, wenn ich das Monster besitze. Aber wie bekomme ich sie in meinen Besitz?

Die Würfel

Es gibt zwei Arten von Würfeln: Einen mit den Zahlen 10, 20 und 30 sowie Sternen und einem faulen Zahn, zwei mit den Zahlen 1 bis 5 und einem Stern. Wer an die Reihe kommt, würfelt mit allen drei Würfeln. Bis zu drei Versuche hat man, bei denen man Würfel herauslegen darf. Anschließend darf man sich das Monster nehmen, das dem Würfelergebnis entspricht. Einzelne Sterne zählen dabei als Null. Hat man jedoch ausschließlich Sterne, darf man sich das höchste Plättchen aus der Auslage nehmen. Zwei Sterne erlauben es immerhin, sich das niedrigste Plättchen aus der Auslage zu krallen. Neue Plättchen legt man anfangs offen in seinen Spielbereich. Ab dem vierten Plättchen darf man Monster verdeckt hinlegen. Was ist der Unterschied zwischen offen und verdeckt? Offene Plättchen können von den Mitspielern weggenommen werden. Als wäre das nicht Strafe genug, muss ich mein nächstes Monster offen hinlegen, wenn in meiner Reihe nicht mindestens drei Monster offen sind.

Spezielle Würfelergebnisse

Erscheint der faule Zahn, ist der Zug sofort beendet und man geht leer aus. Würfelt man die Zahl eines Monsters, das man selbst besitzt, ist der Zug ebenfalls vorbei, zusätzlich gibt es eine Strafe (Mitspieler können einem das Monster in Zukunft wegnehmen oder man verliert es sogar auf der Stelle).Würfelt man eine Zahl bei der keine der oben genannten Möglichkeiten zutrifft, ist es ein Fehlwurf. Als Strafe muss man Plättchen im Gesamtwert von mindestens drei Zähnen abgeben, diese sind aus dem Spiel.

Spielende

Das Spiel endet, wenn das letzte Monster aus der Mitte genommen wurde. Nun wird gezählt, um die Gesamtzahl der gesammelten Zähne und somit den Sieger zu bestimmen. Bei Gleichstand entscheidet das höchste gesammelte Plättchen.

Spieletester

05.05.2017

Fazit

Raffzahn erinnert rasch an Heckmeck am Bratwurmeck: Auch dort wollen aufsteigend nummerierte Plättchen aus der Tischmitte geholt oder von gegnerischen Spielern gemopst werden. Jedoch ist Raffzahn unbarmherziger, da nur exakt erwürfelte Plättchen genommen werden dürfen (eine Ausnahme bilden natürlich die Sternwürfe). Das führt dazu, dass gegen Spielende (wenn nur noch wenige Plättchen ausliegen) sich die Fehlwürfe häufen.

Aber nicht nur durch die Fehlwürfe am Ende gehen viele Plättchen verloren, auch durch die Regel mit den „Eigentreffern”, also dem Fall, dass man eine Zahl würfelt die man selbst schon gesammelt hat. Oft genug passiert das unabsichtlich schon im ersten Wurf eines Zuges. Es ist bitter, wenn man dadurch ein wertvolles Plättchen verliert. Und je weiter das Spiel fortschreitet, desto mehr Plättchen hat man, desto höher wird die Gefahr eines Eigentreffers. Am sichersten wäre es, wenn man zuerst niedrige Plättchen nimmt und später die hohen wertvollen Plättchen mit der verdeckten Seite in seine Reihe legt. Dann ist die Gefahr Letzere zu verlieren halbiert.

Die steigende Zahl von Fehlwürfen und Eigentreffern gegen Ende einer Partie lassen die Motivation für eine neue Partie sinken. Soll ich ehrlich sein? Gegen Spielende ist man über das Würfeln eines faulen Zahns oft glücklich, weil man zwar kein Plättchen gewinnt, aber auch kein Plättchen verliert. Somit eignet sich Raffzahn nur für Spieler mit einer gewissen Frustrationstoleranz.

Die Box weist eine Spielerzahl von 3-6 auf, jedoch kann man durchaus auch zu zweit ans Werk gehen. Die Chancen zu stehlen sind dann natürlich geringer, man hat mehr Plättchen und somit vermehrt Eigentreffer zu verbuchen.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • schnell erlernt
  • ansprechend illustriert

Minus

  • phasenweise frustrierend
  • besitzt destruktive Elemente
  • Spielanleitung etwas sperrig formuliert

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 6
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 11,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2017
Verlag: Schmidt Spiele
Grafiker: Marek Bláha
Zubehör:

3 Spezialwürfel
40 Monsterplättchen
1 Spielanleitung

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