Grand Austria Hotel

Im Wien zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als die Stadt bei Künstlern, Politikern, Bürgern, Adligen und Touristen äußerst beliebt war, versuchen bis zu vier Hoteliers ihr Glück. Doch auch der Kaiser spielte mitten in der Wiener Moderne eine wichtige Rolle, denn wer ihm nicht zu gefallen versuchte, konnte ganz schnell in Ungnade fallen.

Zu Beginn starten alle Hoteliers mit einem kleinen bescheidenen Hotel, in dem nur drei Zimmer verfügbar sind, ein kleines Kaffeehaus lediglich drei Gäste bewirten kann und der Chef nur über bescheidene Mittel verfügt. Dafür hat er sechs Angestellte, die er bei Bedarf einsetzen kann, sobald er ihren Lohn gezahlt hat. Und auch die Politik sollte nicht vernachlässigt werden, bringt sie doch immerhin wertvolle Siegpunkte. Denn am Ende wird nur der erfolgreichste Hotelier das Grand Austria Hotel besitzen.

Wie führt man ein erfolgreiches Hotel?

Die Aktionen der Spieler werden mit Würfeln des separaten Aktionsplanes gesteuert. Der jeweilige Startspieler wirft zu Beginn eines Durchganges alle verfügbaren Sechsseiter und legt sie auf die entsprechenden Felder des Tableaus.

Wer am Zug ist, kann optional einen Kunden aus der Auslage des Hauptspielplans nehmen, die entsprechenden Kosten zahlen und den Gast an einen freien Tisch seines Kaffeehauses geleiten. Ansonsten muss der Spieler jetzt einen der Würfel vom Aktionsplan nehmen und die damit verbundene Aktion ausführen. Dabei ist der entsprechende Ertrag umso höher, je mehr Würfel auf diesem Feld liegen. Auf diese Weise kommt der Spieler an Speisen und Getränke, die in Form farbiger Holzkuben bereitliegen, darf einen Raum in seinem Hotel vorbereiten, auf der Kaiser- oder der eigenen Geldleiste voranschreiten, eine Personalkarte von der Hand ausspielen oder sich die Nutzung einer der fünf Aktionsfelder erkaufen.

Zusatzaktionen darf der Spieler on top ausführen. So kann er einmalig für eine Krone die Anzahl der Würfel auf einem Aktionsfeld um eins erhöhen. Für das gleiche Geld darf er bis zu drei Speisen und Getränke aus seiner Küche auf die Bestellung eines Gastes legen. Er kann eine Politikkarte besetzen, wenn er die geforderten Bedingungen erfüllt. Er nutzt eine seiner offen ausliegenden Personalkarten und er lässt einen Kunden, der seine Bestellung komplett erhalten hat, in einen farblich vorgegebenen Raum seines Hotels einziehen.

Auch Passen ist möglich, wenn zum Beispiel nur noch Würfel auf Aktionsfeldern liegen, die ein Spieler nicht durchführen möchte oder kann. Auf diese Weise werden, sobald entweder alle ihre Aktionen ausgeführt haben oder alle gepasst haben, die verbleibenden Würfel bis auf einen neu gewürfelt und entsprechend auf die Aktionsfelder verteilt. Ein Durchgang endet erst dann, wenn alle Spieler zweimal dran waren oder keine Würfel mehr vorhanden sind.

Der Kaiser schreitet voran

Am Ende des dritten, fünften und siebten Durchgangs wird die Kaiserwertung ausgelöst, wobei jeder entsprechend seiner Position auf der Leiste Siegpunkte bekommt. Danach wird jeder Spielstein entsprechend des Durchgangs zurückgesetzt. Wer jetzt auf Null steht, muss die Bestrafung des Kaisers, entsprechend dem Kaiserplättchen, über sich ergehen lassen. Wer aber mindestens auf Drei steht, bekommt seine Belohnung.

Nach dem siebten Durchgang erfolgt noch eine Schlusswertung, bei der Siegpunkte für Personalkarten, belegte Zimmer, Speisen, Getränke und Kronen vergeben werden. Wer jetzt noch Kunden in seinem Kaffeehaus sitzen hat, der wird mit einem Fünf-Punkte-Malus bestraft. Sieger wird, wer die meisten Siegpunkte ergattern konnte. Fortan nennt dieser stolze Spieler sein Hotel das Grand Austria Hotel.

Spieletester

20.05.2017

Fazit

Der Kampf um das beste Hotel der Donau-Metropole ist ein Spiel mit vielen Möglichkeiten, die wegen der Würfel mit ein wenig Glück verbunden sind. Die Spielregeln sind eingehend, auch weil die Anleitung eine klare Sprache spricht. Durch die Komplexität und Vielschichtigkeit der Aktionen kommt aber auch eine bestimmte Varianz zum Tragen.

Von den 12 Politikkarten sind immer nur drei in einer Partie und auch für die Kaiserplättchen, die für Belohnungen und Bestrafungen des Kaisers stehen, trifft diese Auswahl zu. Dass man die Gäste erst mit Geld in sein Kaffeehaus locken muss, um sie dann nach einer erfolgreichen Bewirtung ins Hotelzimmer zu bekommen, ist ein eher unrealistisches Konstrukt der Wirklichkeit. Trotzdem funktioniert dieses Prinzip im Grand Austria Hotel ganz hervorragend, muss man sich doch vorher ganz genau überlegen, welchen Gast man zu sich ins Haus holt. Und je aufwändiger ein Gästewunsch ist, umso mannigfaltiger fallen die Belohnung des Gastes und die später erzielten Siegpunkte für den Hotelier aus.

Wer hier gewinnen will, der muss einen ausgewogenen Weg finden, wie er Gäste zufrieden stellt, auf der Kaiserleiste vorankommt und sich auch in der Politik maßvoll einbringt, um am Ende alle anderen Konkurrenten auszustechen.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Reichhaltiges und hochwertiges Material
  • Einstiegsvariante mit vorgegebenen Personalkarten-Sets

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 12 Jahren
Preis: 42,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2015
Grafiker: Klemens Franz
Zubehör:

2 Spielpläne
4 Hotelpläne (beidseitig bedruckt)
9 Reihenfolge-Plättchen
116 Spielkarten
- 56x Kunden
- 48x Personal
- 12x Politik
4 Übersichtskarten
84 Raumplättchen
120 Speisen und Getränke (Holzwürfel in 4 Farben)
12 Kaiserplättchen
14 Würfel
24 Spielsteine (Holzscheiben in 4 Spielerfarben orange, hellblau, lila, grau)
1 Mistkübel
4 Siegpunktmarker
1 Rundenanzeiger
1 Spielanleitung (16 Seiten)

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