Die Baumeister des Colosseum

Der Bauplatz ist vorbereitet.
Die römischen unterbezahlten Hilfsarbeiter, es werden wohl auch Sklaven dabei gewesen sein, haben die Fundamente für die Colosseum-Bauteile bereits gegraben. In das Heute übertragen heißt das: Schmidt Spiele hat kleine Schlitze für die Colosseum-Bauteile aus Karton in die Baufläche stanzen lassen.
Die Baugenehmigung ist erteilt.

Der kleine Spielplan bietet Platz für vier Colosseum-Bauteile (Gruppe A), einen Stapel Lagerausbauplättchen, sowie vier an den Spielplan angelegte Ressourcen-Reihen. Um diese Auslage führt ein Weg mit sieben Abschnitten, der vom Konsul mit seinem Pferdewagen immer wieder rundenweise befahren wird. Je nachdem, wo sich der Konsul einparkt, darf der aktive Spieler die entsprechende Aktion nutzen.

Auf zwei Feldern darf man gegen Abgabe einer beliebigen Landschaftskarte eine Lagererweiterung kaufen (Aktion A). Jedes Lager erlaubt zwei Handkarten mehr. Auf vier Feldern darf der Spieler das dem Spielpan nächste Landschaftsplättchen nehmen (Aktion B) und in seine persönliche Auslage legen ODER ein Colosseumplättchen bezahlen, bauen und dafür vier bis sieben Ruhmespunkte einsacken (C).
Neben der Erweiterung des Lagers (Aktion A) wird zusätzlich das nächste Landschaftsplättchen der Reihe gewertet. Jeder Spieler bekommt pro Plättchen dieses Typs eine entsprechende Landschaftskarte. Diese Landschaftskarten benötigt man zum Kauf von Lagerausbauen (Aktion C) oder zum Bau von Colosseumsbauteilen.

Das Kernstück
Der Teil der Aktion B, bei der ein Landschaftsplättchen erworben und gleichzeitig ein weiteres gewertet und mit Landschaftskarten belohnt wird, ist damit das Kernstück des Spiels. Die Belohnung bekommen aber alle Spieler. Das neue Plättchen erweitert nur die eigene Auslage und verbessert die weiteren Möglichkeiten. Der Konsul muss vor jedem Zug zumindest ein Feld gratis im Uhrzeigersinn weiter gezogen werden, jedes weitere Feld kann kostenpflichtig erreicht werden. Erworbene Stallplättchen erlauben weitere Bewegungen des Konsuls. Ein Marker wird pro Zusatzbewegung auf den eigenen Stallplättchen nach rechts gezogen, ein gewertetes Stallplättchen führt einen Reset der Bewegungspunkte zurück nach links auf das persönliche Maximum durch.

Schaffe, schaffe, Colosseum baue!
Die Bauteile für das Colosseum sind, wie die Landschaftsplättchen auch, nummeriert und kommen damit in nicht ganz zufälliger Reihenfolge ins Spiel. Die Bauteile bringen mit Fortschreiten des Spiels nicht mehr Punkte, benötigen aber mehr Karten, die farblich passend dafür bezahlt werden müssen. Ersatzweise dürfen drei gleiche Karten für eine Karte anderer Farbe verwendet werden. Bezahlte Bauteile werden in die vorbereiteten "Fundamente" in die Baufläche gesteckt, reihum, die letzten drei bringen noch ein paar Extra-Ruhmespunkte.

Spieletester

02.02.2017

Fazit

Wir erbauen das Colosseum in etwa 45 Minuten.
Die Spielzeit ist unabhängig von der Spieleranzahl.
Durch die permanente Zuteilung von Baustoff-Karten auch im Zug der Mitspieler ist "Downtime" ein Fremdwort in diesem Spiel. Flott geht es dahin.
Ein Familienspiel im besten Sinn.
Es gibt keine Fallstricke, alles liegt offen, alles ist simpel. 
Für Vielspieler ein wenig zu simpel, für die Zielgruppe aber ideal.

Noch ein Wort zur Ausstattung:
In der Schachtel findet sich neben den Stanzbögen einige kleine Zippsäckchen sowie ein Informationszettel mit folgendem Wortlaut: "Bitte die leeren Stanzbögen nicht wegwerfen. Nach dem Auspöppeln die leeren Stanzbögen bitte unter den Kunststoffeinsatz in den Schachtelboden legen. Dadurch wird in der Schachtel der Leerraum vermieden, wodurch das Spielmaterial nicht so leicht durcheinander fliegt. Die Baufläche des Colosseums ist so besser zu erkennen."
Das stimmt zwar, doch der Einsatz sitzt leider nicht sehr gut im Karton, die Baufläche des Kolosseums ist nicht mehr ganz eben. Außerdem sind damit die Zippsäckchen nicht mehr verwendbar. Das Spielmaterial kann entweder 1) im Einsatz verstaut ODER 2) in Säckchen eingelagert werden. Mit den Stanzteilen unter dem Einsatz ist Option 2) nicht mehr möglich, weil oberhalb dann kein Platz mehr ist.
Trotzdem irgendwie vorbildlich.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Einfache und klare Abläufe
  • Tolle Optik des entstehenden und des fertigen Colosseums
  • Gutes Material
  • Angemessene Spieldauer

Minus

  • Das Spiel bietet keine Überraschungen
  • Etwas zu gleichförmig



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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 bis 45 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: Schmidt Spiele
Grafiker: Michael Menzel
Zubehör:

Baufläche für das Colosseum (über dem Schachteleinsatz platziert)
Spielplan
72 Landschaftskärtchen (je 18 Holz, Getreide, Wasser, Stein)
16 Lagerplättchen
3 Wertungsplättchen
20 Colosseum-Bauteile
58 Landschaftsplättchen (16 x I, 20 x II, 22 x III)
4 Bewegungsmarker
4 Startauslagen
81 Ruhmespunkte (42 x 1, 13 x 2, 20 x 4, 6 x 7)
1 Konsul
Spielanleitung

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