Kampf um den Olymp

Und nun zu den Schlagzeilen. Griechenland: Trotz jahrtausendelanger Regentschaft ist Zeus nicht bereit, seinen Posten jemand anderem zu überlassen. Ein bewaffneter Konflikt scheint unausweichlich, es muss mit herben Verlusten in der Riege der Helden gerechnet werden.

Duell um den Olymp

Die beiden Spieler sitzen sich gegenüber, jeder ist Herr über eine Kante des Spielplans. Welche Karten man dort platziert und was der Mitspieler gegenüber als Antwort setzt, hat Auswirkungen auf den Spielausgang. Es gibt drei Gruppen von Karten: Helden, die neben ihrer Kampf- und Verteidiungsstärke noch eine Zusatzfunktion haben. Soldaten, die Konflikte austragen. Ausrüstung, die Angriff und Verteidigung von Helden und Soldaten unterstützt.

Spielablauf

Am Beginn seines Zuges darf man Karten ausspielen. Jede Karte hat einen Kaufpreis: Soldaten sind günstig, Ausrüstung oft sogar gratis. Die kampfstarken Helden gehen dafür teilweise richtig ins Geld. Wobei Geld hier der falsche Ausdruck ist: Jeder Karte ist eine Farbe zugeordnet (manche Karten sind Joker) und so kann sie auch als Zahlungsmittel verwendet werden. Natürlich muss sich entscheiden, ob eine Karte ausgespielt oder zur Bezahlung verwendet werden soll. Gewinnt man später einen der Farbsteine, kann man diesen einmalig zur Bezahlung verwenden.

Ausgespielte Karten werden an einen der Legeplätze entlang des Spielplans platziert. An jedem Ort kann nur eine Kampfeinheit sein, jede von ihnen kann nur ein Ausrüstungsteil haben. In der nächsten Phase des Spielzugs ziehen all diese Einheiten in den Kampf, wenn ihr Angriffswert größer als Null ist.

Auf in den Kampf, Tydeus

Hat ein Held oder Soldat einen Kampfgegner, fügt er diesem Schaden in Höhe seines Kampfwertes zu. Ist der angesammelte Schaden größer als der Verteidigungswert, wird der Verteidiger entfernt.
Startet der Kampf ohne Gegner, erhält der Angreifer den Bonus seines Liegeplatzes. Das kann ein Schritt auf der Punkteleiste sein, einer der Farbsteine oder eine zusätzliche Karte vom Stapel.
Nachdem alle Kämpfe abgehandelt sind, zieht man zwei Karten vom Stapel und der Gegenspieler ist an der Reihe.

Die Sonderfunktionen der Karten

Vor allem Helden tragen Zusatzfunktionen, aber auch andere Karten. Durch sie darf man selbst oder der Gegner Karten vom Stapel ziehen, zusätzlichen Schaden verteilen, ist immung gegen gewisse Farben, darf Einheiten am Spielplan verschieben ... Die Wirkungsweisen sind vielfältig, trotzdem kurz und prägnant auf jeder Karte erläutert. Manche gelten einmalig beim Ausspielen, manche dauerhaft, andere bei Angriffen der Karte.

Spielende

Es gibt drei Möglichkeiten, das Spiel zu gewinnen. Eine davon ist, den Zählstein auf das letzte Feld gezogen zu haben. Hierzu sei die Punkteleiste kurz erklärt: Ein Zählstein wandert dort hin und her, das heißt, wenn man selbst einen Punkt macht, bekommt der Gegner einen abgezogen. Vereinfacht gesagt: es findet ein Tauziehen statt, wer den Anderen auf seine Seite zieht, ist Sieger.

Das Spiel endet spätestens dann, wenn der Kartenstapel aufgebraucht ist. Es gewinnt, wer den Zählstein auf seiner Hälfte der Zählleiste hat.

Ein vorzeitiges Spielende tritt ein, wenn ein Spieler alle sieben Legeplätze bestückt hat und der Gegner in seinem Zug keine einzige dieser Einheiten eliminieren kann.

Spieletester

16.05.2017

Fazit

Die Ausstattung des Spiels ist nicht mega-umfangreich, dafür umso besser durchdacht. Trotz vieler unterschiedlicher Funktionen der Karten schafft man es, sie in wenigen Worten klar darzulegen. Ebenso klar ist die angenehm kurze Spielanleitung formuliert. Dass bei soviel Qualitätsbewusstsein die Spielsteine alle aus Holz sind, versteht sich quasi von selbst.

Wichtig in diesem Spiel ist, dass man immer genügend Einheiten am Spielplan liegen hat. Auch wenn es nur schwache sind - egal! Es ist auf jeden Fall besser, als dem Gegner seine volle Stärke oder gratis die Boni zu überlassen. Bezüglich Boni hätte der Startspieler natürlichen einen Vorteil, darum darf er nur zwei der drei Zugphasen ausführen.

Umkämpftestes Feld ist sicherlich jenes für den zusätzlichen Kartennachschub. Denn Karten sind Stärke und Geld, somit Kampfkraft, Motor für weitere Boni und Punkte. Gegen Ende des Spiels wird es einfacher, sich teure, besonders kampftüchtige Helden zu leisten. Am Anfang sind sie zwar manchmal verlockend, aber ich kann nur allen raten: Engagiert lieber zwei oder drei schwächere Einheiten, die bringen langfristig mehr. Denn wenn man einmal keine Handkarten mehr hat und nur sehr wenige Streitkräfte am Plan, wird es äußerst schwer sich wieder hochzuarbeiten.

Natürlich braucht man ein wenig Glück mit den nachgezogenen Karten, aber in Summe ist das Spiel doch eher eine Spielwiese für Strategen.

Einen kleinen Kritikpunkt gibt es doch zwischen all dem Lob: Verlässt einen das gerade angesprochene Glück mit den Karten dauerhaft und man hat nur Ausrüstungen auf der Hand oder zieht immer dieselben Farben, kann eine Partie ganz ohne mein Verschulden ins Negative rutschen. Aber das passiert nur ganz selten.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • rasch erklärt
  • gute Ausstattung
  • klare Symbolik
  • immer wieder neue Kartenkombinationen

Minus

  • Vereinzelt kann das Spiel rasch zugunsten eines Spielers kippen
  • Heilungskräfte zu selten im Deck vorhanden

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 20 bis 30 Minuten
Preis: 18,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Zubehör:

1 Spielplan
66 Heldenkarten
24 Soldatenkarten
12 Ausrüstungskarten
2 Spielübersichtskarten
4 Farbsteine
1 Zählstein
20 Schadensmarker
1 Spielanleitung

1 Blankokarte für eigene Ideen

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