Zambezi

Zusammen mit deiner Crew begibst du dich auf eine abenteuerliche Reise. Auf dem größten afrikanischen Strom, dem Sambesi, soll ein Dokumentarfilm über die atemberaubende Tierwelt des Sambesi-Deltas gedreht werden. Doch sei auf der Hut, zwischen den Victoriafällen und dem Karibasee lauern so einige unerwartete Gefahren auf dich und deine Besatzung.

Spielvorbereitung

Zu Beginn des heiteren Film-Abenteuers, wählt jeder Spieler eine Farbe und erhält den passenden Mini-Schlepper, die Schlepper-Bedientafel und fünf Crewmitglieder (Spielfiguren), die sogleich am vorderen Deck der Schlepper-Bedientafel platziert werden. Ebenso wird der Schlepper mit 15 schwarzen Treibstoffsteinchen befüllt und für die Reise vorbereitet.

Die 110 Tierkarten werden gründlich gemischt und auf der Erdmännchen-Lichtung in der Spielfeldmitte, als Nachziehstapel bereit gelegt. Um die begehrten Startplätze an den Viktoriafällen auszulosen, zieht jeder Spieler eine Karte. Der Spieler mit dem höchsten Zahlenwert darf seinen Schlepper an der Pole-Position aufstellen. Alle anderen folgen in absteigender Reihenfolge hinter ihm. Die benutzten Karten bilden den Ablagestoß neben dem Nachziehstapel.

Während der gefährlichen Flussfahrt können die Crews bei insgesamt sieben Anlegestellen halten, um wertvolle Ressourcen und Schätze wie Diamanten, Gold, Silber und Treibstoff ein zu sammeln, die zu Spielende wichtige Siegespunkte liefern. Dafür werden 8 Diamantsteine, 8 Goldsteine, 8 Silbersteine und 8 Treibstoffssteine im Kordelbeutel gemischt und anschließend abhängig von der Spieleranzahl auf den sieben Anlegestellen verteilt.

Spielablauf

Der Spieler, dessen Schlepper sich an vorderster Stelle befindet, startet die Reise. Der aktive Spieler hat nun 2 Möglichkeiten.

1. Möglichkeit: Flusslaufkarte
Der aktive Spieler zieht die oberste Karte vom Nachziehstapel oder nimmt sich gegebenenfalls eine der offen ausliegenden Karten eines Mitspielers.

2. Möglichkeit: Verbrennen von Treibstoff
Um auf dem Flussverlauf schneller voran zu kommen, kann der Motor des Schleppers gestartet werden. Dafür entscheidet sich der aktive Spieler, bis zu zwei seiner Treibstoffsteine zu verbrennen (und legt sie aus seinem Vorrat in die Spieleschachtel zurück). Für jeden verbrannten Treibstoff darf der Spieler, zusätzlich zu der „Flusslaufkarte“(1. Möglichkeit), eine weitere Karte ziehen.

Der Zahlenwert der Karten gibt die Vorwärtsbewegung für den Schlepper an. Sollte ein Spieler Treibstoff verbrannt haben und dadurch mehrere Karten gezogen haben, darf er sich einen der Kartenwerte aussuchen. Sollten mehrere Karten den gleichen Zahlenwert aufweisen, darf der Spieler eine „Multi-Etappen-Bewegung“ ausführen und dafür alle gleichen Kartenwerte zur Fortbewegung nutzen. (Beispiel: Kartenwerte 6 und 6, der Spieler darf zuerst 6 und danach noch einmal 6 Felder weiterziehen). So bietet das Verbrennen von Treibstoff zusätzliche Bewegungsoptionen und Strecken können möglicherweise schneller zurückgelegt werden. Genutzte Karten werden auf den Ablagestapel platziert. Alle Handkarten, die nicht für die Fortbewegung genutzt wurden, werden, bis zur nächsten Runde, offen vor den jeweiligen Spieler aufgedeckt und können in weiterer Folge von den Mitspielern genutzt werden.
Unter den Tierkarten befinden sich besondere Geparden-Karten. Sie dienen als Joker. Einzeln gespielt, können sie für einen beliebigen Zahlenwert von 1-5 eingesetzt werden. Geparden-Karten können auch miteinander kombiniert werden. Ebenso können Geparden-Karten mit anderen Tier-Karten (bis zu einem Kartenwert von 5) kombiniert werden.

Der Sambesi steckt voller Gefahren, welche die Dreharbeiten gefährden können. Hungrige Krokodile, bedrohliche Felsen und Kollisionen mit anderen Schlepperbooten sind bestmöglich zu vermeiden.

Krokodile:
Sollte ein Spieler auf einem Krokodilfeld laden, muss er in seinem nächsten Zug Treibstoff verbrennen um den gefräßigen Tieren zu entkommen. Je mehr Krokodile sich dem Schlepper nähern, umso mehr Treibstoff muss für die Flucht verwendet werden. Für jedes Krokodil muss ein Treibstoff verbrannt werden. Bei dieser Notmaßnahme erhält der Spieler natürlich wie gewohnt eine reguläre „Flusslaufkarte“ und für jeden verbrannten Treibstoff eine weitere Karte um eine möglichst erfolgreiche Flucht zu garantieren. Sollte gegen Safariende nicht mehr genügend Treibstoff vorrätig sein, um eine derartige Flucht durchzuführen, müssen den hungrigen Krokodilen Crewmitglieder geopfert werden. Kann ein Abenteurer eine Multi-Etappen-Bewegung durchführen, da er beispielsweise drei Karten mit demselben Kartenwert aus seiner Hand ausspielt, werden Krokodilfelder, die sich eventuell auf seinem Weg befinden, ignorieren. Er saust einfach über die ledrigen Räuber hinweg.

Felsen:
Neben Krokodilen stellen auch Felsen eine große Gefahr für die Filmteams dar. Landet ein Schlepper auf einem Felsenfeld, bleibt das Team dort stecken. Auch eine Multi-Etappen-Bewegung wird durch Felsen unterbrochen. Aufgelaufene Spieler verlieren sofort ein Crew-Mitglied an die starke Sambesi-Strömung. In der nächsten Runde kann der festsitzende Schlepper kein Benzin verwenden. Außerdem können die Felsen ausschließlich mit einer ungeraden Flusslaufkarten-Bewegung verlassen werden. Anderenfalls muss das übrig gebliebene Team eine weitere Runde pausieren.

Kollisionen:
Auf dem engen Flusslauf des Sambesis sind Kollisionen der Schlepper eine häufig auftretende Todesursache. Beendet ein Schlepper seinen Zug auf einem Feld, wo sich bereits ein anderes Boot befindet, kommt es zu einem Zusammenstoß. Bei einer Kollision gehen von jedem der beiden beteiligten Boote, je ein Crewmitglied über Board. Ausnahmen bilden das ruhige Gewässer nahe der Victoriafälle (vor der gelben Linie), alle Anlegestellen am Flussverlauf und der Karibasee. Hier können sich zwei Schlepper gleichzeitig, ohne den Verlust eines Crew-Mitglieds befürchten zu müssen, aufhalten. Es können nie mehr als zwei Schlepper auf einem Feld sein, mit Ausnahme des Zielfeldes, dem Karibasee. Sollte ein dritter Schlepper auf einem bereits von zwei Booten besetzten Feld seinen Zug beenden, muss dieses Boot eine Notbremsung einlegen und den Flussverlauf wieder hinauffahren. Für jedes zurück gefahrene Flussfeld verliert das Team ein Crew-Mitglied. Ausnahmen bilden wiederum das ruhige Gewässer zu Beginn und die Anlegestellen am Flussverlauf. Der Schlepper muss zwar den Retourgang einlegen und den Flussverlauf zurückfahren, verliert aber dabei keine Besatzung. Bei einer Multi-Etappen-Bewegung können Felder, auf denen sich bereits mehrere Spieler befinden, für eine Zwischenlandung genutzt und einfach übersprungen werden, selbst wenn es sich um ein Felsenfeld handeln sollte. Crew-Mitglieder setzen dabei nicht ihr Leben aufs Spiel.

Crew-Mitglieder:
Sollte ein Spieler all seine Crew-Mitglieder an den reißenden Sambesi verloren haben, läuft der Schlepper auf dem Feld, auf dem er sich befindet, auf Grund und scheidet aus dem Rennen aus. Sollte dies Aufgrund einer Kollision geschehen, kann der Spieler, der sich am selben Feld befindet, Schätze bergen. Er nimmt sich einen Schatz-Spielstein, einen Treibstoff oder einen Dokumentarfilm vom versunkenem Schiff und platziert es in seinem Vorrat.

Anlegestellen:
Entlang des Flussverlaufs befinden sich einige Anlegestellen, an denen wertvolle Gegenstände wie etwa Diamanten, Gold, Silber oder Treibstoff aufgeladen werden können. Beendet ein Spieler seinen Zug bei einer Anlegestelle, nimmt er sich einen der vorrätigen Schätze und platziert sie auf seiner Schlepper-Bedienungstafel. Sollte ein Spieler mit weniger als drei Crew-Mitgliedern an einer Anlegestelle landen, darf er statt einem Gegenstand ein weiteres Crew-Mitglied für die weitere Reise anheuern.

Dokumentarfilme drehen:
All die Gefahren und Unannehmlichkeiten werden für einen atemberaubenden und bildgewaltigen Tierfilm in Kauf genommen. Nachdem ein Spieler Karten gezogen, seinen Schlepper bewegt und gegebenenfalls übrige Handkarten offen vor sich abgelegt hat, kann er noch an seinem Dokumentarfilm arbeiten. Um einen qualitativ hochwertigen Tierfilm beginnen zu können, benötigt man eine offen ausliegende Tierkarte mit dem Wert „1“. Alle offenen Karten, also auch die eigenen, dürfen für den Filmdreh benutzt werden. Der Spieler nimmt sich die Tierkarte und legt sie verdeckt vor sich ab. Ein vermutliches Meisterwerk hat begonnen. Die genommene Karte muss mit einer neuen Karte vom Nachziehstapel ersetzt werden. Jeder Spieler kann sich auf nur ein Tier fokussieren und kann nur einen Dokumentarfilm drehen. Sollte nach dem Nehmen der ersten noch eine weitere Tierkarte mit dem selben Tier offen ausliegen, kann der aktive Spieler seine Dreharbeiten fortsetzen und die Karte wie bereits beschrieben nehmen und mit einer neuen Karte ersetzen. Dies kann der aktive Spieler sooft er möchte wiederholen. Zu beachten ist jedoch, dass der Tierfilm nur mit Karten mit gleichem oder höheren Zahlenert fortgesetzt werden kann. Ein Dokumentarfilm kann nicht abgebrochen und neu angefangen werden, es sei denn, der neue Dokumentarfilm wird von einem auf Grund gelaufenen Schlepper geborgen. Am Ende des Spieles liefern gute (=lange) Dokumentarfilme wertvolle Siegespunkte.

Karibasee:
Spieler die am Karibasee angekommen sind, haben die gefährliche Reise überstanden und müssen auf die Ankunft der anderen Schlepperboote warten. Währenddessen können sie aber weiterhin an ihrem Dokumentarfilm arbeiten. Ebenso tanken Boote am Karibasee ihre Vorräte auf und erhalten für jede Runde eine Treibstoffeinheit in ihren Vorrat.

Spielende

Die wagemutige Reise endet, wenn alle Schlepper am Karibasee angekommen, am Weg auf Grund gelaufen sind oder ein wartender Schlepper vollgetankt hat.
Zu Spielende erhalten alle am Karibasee angekommenen Spieler wertvolle Siegespunkte für Schnelligkeit, mitgebrachte Schätze, übriggebliebenen Treibstoff und gute Dokumentarfilme. Der Abenteurer mit den meisten Gesamtsiegespunkten gewinnt die abenteuerliche Sambesiexpedition.

Spieletester

14.06.2017

Fazit

Sambesi – Das Expeditionsspiel ist ein abenteuerliches Familien-Rennspiel, bei dem jeder Spieler versucht so schnell wie möglich den mächtigen Sambesifluss zu befahren, dabei Schätze zu sammeln, einen Film zu drehen und Gefahren bestmöglich zu umschiffen.

Die Spielmechanik an sich funktioniert sehr gut und macht auch Spaß, da man sein Kartenglück mit limitierten Treibstoffreserven um einiges verbessern kann. Jedoch sollte man es am Anfang nicht übertreiben, da sonst gegen Spielende der dringend benötigte Glücksboost fehlt.

Das Spielmaterial wirkt grundsätzlich ganz solide und auch die Grafiken sind schön illustriert. Jedoch entsprechen die Standard "Mensch ärgere dich nicht" Figuren nicht den heutigen Zeitgeist und zerstören leider den Gesamteindruck. Die Spieldauer wird mit 15 Minuten pro Person kalkuliert, was bei der maximal Spieleranzahl von 8 Personen schon stattliche 2 Stunden bedeutet. Für alle, die bei Spieleabendennicht ganz so viel Zeit mit nur einem Spiel verbringen möchte, bietet Sambesi eine abgespeckte und schnellere Spielvariante, bei der jedoch sehr viel Spieltiefe und Spaß verloren gehen. Am besten spielt man das Rennspiel lediglich zu viert und dafür die interessantere Vollversion.

Für Familien und Gelegenheitsspieler ist Sambesi auf jeden Fall eine Abenteuerreise wert, Vielspieler und Profizocker werden jedoch nicht auf ihre Kosten kommen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

  • schöne Grafiken
  • funktionierende Spielmechanik

Minus

  • Standard "Mensch ärgere dich nicht" Figuren zerstören leider den Gesamteindruck
  • etwas lange Spieldauer

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 8
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 bis 90 Minuten
Preis: 49,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2015
Verlag: Burley Games
Grafiker: Vicki Dalton
Zubehör:

1 Spielplan
110 Spielkarten
8 Schlepper
8 Bedienungstafeln
8x5 Plastikspielfiguren
128 Treibstoff-Spielsteine
24 Schatz-Spielsteine

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