Fazit
Das Spielgefühl der Eroberung unbekannter Welten und die Interaktionen zwischen den Spielern stehen den eingangs erwähnten Spielgrößen um nichts nach. Man entsendet Raumschiffe, generiert dringend benötigte Ressourcen, erweitert sein Imperium und stört den Gegner beim Erreichen seiner Ziele. Der Maßstab ist natürlich etwas kleiner, aber dem Spielfluss kommt das nur entgegen.
Man sollte sich nicht von den vielen Würfeln abschrecken lasse, da nie das Gefühl entsteht diesen ausgeliefert zu sein. Das Spiel bietet einige Möglichkeiten, eine beliebige Anzahl an Würfeln neu zu würfeln oder im schlimmsten Fall sogar zwei Würfel zu opfern, um einen Dritten auf das Ergebnis seiner Wahl zu drehen. Beim Neu würfeln ist der erste Versuch immer kostenlos, danach muss für jeden neuen Versuch eine Energie ausgegeben werden.
Die verschiedenen Aktionen der Planeten ermöglichen ein abwechslungsreiches Spiel und zwingen den Spieler zu vielen taktischen und kombinatorischen Entscheidungen.
Durch die Möglichkeit auch im Zug des Gegners Aktionen ausführen zu können ist die Downtime pro Spieler erfreulich gering. Die angegebene Spielzeit von 30 Minuten halte ich für ein wenig illusorisch. Als realistisch würde ich 15 Minuten pro Spieler einplanen. Die Angabe ist natürlich abhängig davon, ob die Spieler bereits außerhalb ihres Zuges planen oder erst wenn sie an der Reihe sind und wie gut sie die Eigenschaften der ausliegenden Planeten kennen.
Ein großes Plus ist der Solitärmodus. Hier spielt man gegen eine fremde Galaxie, die ähnlich wie reale Spieler agiert. Die genauen Aktionsmöglichkeiten werden in den Solitärregeln hervorragend beschrieben. Das Spiel stellt sechs fremde Galaxien in drei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zur Verfügung.
Auch das Design der Schachtel soll nicht unerwähnt bleiben. Während der Boden ein FAQ enthält, eignet sich der Deckel mit einem Galaxieprint als Würfeltablet.
Abschließend kann ich dieses Spiel nur wärmstens allen 4X-Liebhabern empfehlen, denen die Zeit für Twilight Imperium oder Eclipse fehlt.
Es fällt mir wirklich schwer, dem Spiel die vollen 10 Punkte vorzuenthalten, da es so gut wie alles Richtig macht. Aber 10 Punkte würden ein perfektes Spiel bedeuten, was es allerdings in der Theorie nicht geben kann, es muss doch immer Raum für Verbesserung geben *zwinker*. Trotzdem erhält es den SEPP für Innovation, da es ein sehr komplexes Genre auf das wesentliche reduziert und dabei nichts vom Flair dieser Spiele verliert.
Redaktionelle Wertung:
Spieleranzahl: 1 bis 5
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 30 bis 90 Minuten
Preis: 25 Euro
Erscheinungsjahr: 2015
Verlag: Schwerkraft-Verlag
Autor: Scott Almes
Grafiker: William "Bill" Bricker
Alternativer Titel: Tiny Epic Galaxies
Genre: Kartenbrettspiel, Strategie, Worker Placement, Würfeln
Zubehör:
5 doppelseitige Galaxiekarten
1 Kontrolltafel
40 verschiedene Planetenkarten
12 Geheimauftragskarten
7 spezielle Aktionswürfel
20 Raumschiffe aus Holz
5 Energiemarker aus Holz
5 Kulturmarker aus Holz
5 Imperiumsmarker aus Holz
1 Spielanleitung