Theben - früher eine der wichtigsten griechischen Städte. Sie war umgeben von einer gewaltigen Mauer. Auch heute existiert die Stadt noch und beherbergt über 20.000 Einwohner. Reist man von Theben weiter nach Süden und Osten, trifft man auf die Küstengebiete des Mittelmeers. Neben Griechenland finden sich dort geschichtsträchtige Orte wie Kreta, Ägypten, Palästina oder Mesopotamien - genau jene Orte die wir im Spiel
Jenseits von Theben bereisen, um im Sand nach vergangenen Kulturen zu suchen!
Zeit ist Geld. Wohl selten hat ein Sprichwort so exakt zu einem Spiel gepasst wie hier. Es gibt nämlich kein Geld, sondern alles muss mit Zeit bezahlt werden! Schlussendlich ist es unser Ziel, erfolgreich Ausgrabungen durchzuführen. Doch ohne Fleiß kein Preis: Wir müssen zuvor Wissen ansammeln, ehe wir uns auf die Suche machen können. Es gibt zwei Arten von Wissen:
- Allgemeinwissen, das mir bei jeder Ausgrabung nützlich ist
- Spezialwissen, das jeweils an nur einem Ort seine Wirkung entfaltet und für eine Grabung unerlässlich ist
Je mehr Wissen ich habe, desto mehr Ergebnisse wirft meine Grabung in derselben Zeit ab. Wie viel das genau ist, lässt sich mit dem Chronokel (im Prinzip ein Rechenschieber) jederzeit bestimmen. Wissen wird in den Hauptstädten des alten Europa gesammelt, dort gibt es manchmal auch Werkzeug und fleißige Gehilfen zu ergattern. Die Karten geben vor, wo aktuell Wissen zu finden ist und wie viele Wochen man benötigt um es sich anzueignen. Natürlich kostet auch die Reise von Ort zu Ort Zeit, sodass ein Jahr schneller vergeht als es einem lieb ist.
Habe ich mir Wissen angeeignet und mich zur Ausgrabung begeben, muss ich die Grabungsdauer festlegen. Hierbei ist es gut zu wissen, dass jeweils der Spieler als nächster am Zug ist, der auf der Zeitleiste ganz hinten zu finden ist. Liegen Spieler gleichauf, ist der später angekommene am Zug. Somit kann man auch mehrmals hintereinander am Zug sein!
Zurück zur Ausgrabung. Die Dauer der Ausgrabung und mein Wissensstand bestimmen, wie viele Grabungsplättchen ich aus dem Beutel ziehen darf. Doch leider tragen nicht alle Plättchen Fundstücke, sodass man immer wieder umsonst gräbt. Natürlich lässt man das tote Gestein an Ort und Stelle zurück; sprich es wandert zurück in den Beutel. Dieser Umstand bringt es mit sich, dass die Wahrscheinlichkeit immer geringer wird etwas zu finden je später man kommt. Es kann also kein Fehler sein, sich noch mehr Wissen zu holen um profitabler graben zu können. Wenn aber nicht ein anderer in der Zwischenzeit die Grabung plündert! Eine herrliche Zwickmühle...
Am Ende zählen die erbeuteten Artefakte ihren aufgedruckten Wert. Hinzu kommen Punkte für Ausstellungen (diese kann man mit seinen bereits gesammelten Artefakten und bestimmten Karten durchführen) sowie Punkte für spezielle Karten. Zuletzt wird das höchste Wissen in den Grabungsgebieten belohnt. Der Spieler mit der höchsten Gesamtpunktezahl gewinnt.
Jenseits von Theben ist ein Erlebnis von vorne bis hinten. Das ist wohl mit ein Grund, weshalb das zuerst im Eigenverlag erschienene Spiel nun eine Großauflage bei
Queen Games verzeichnen kann. Die Masse geht aber nicht automatisch zu Lasten der Qualität; viel mehr wurde dem Spiel eine tolle Ausstattung spendiert: Spielfiguren aus Holz, Plättchen aus stabiler Pappe und wunderbare Beutel, die mit farblichen Rändern und entsprechenden Motiven den Ausgrabungsstätten zugeordnet sind.
Die Ausgrabungen beinhalten einen nicht zu vernachlässigenden Glücksanteil, halten aber gleichzeitig die Spannung hoch. Lediglich die Anfangsphase, in der alle erst Wissen sammeln müssen, hängt in der Faszination ein wenig zurück.
Die Wertungsmöglichkeiten verlangen den Spielern einiges ab, da die Spezialisierung auf ein oder zwei Gebiete unweigerlich zum Scheitern führt: was weniger weh tut ist die fehlende Möglichkeit für Ausstellungen, die stets ein buntes Spektrum an Ausstellungsstücken verlangen. Schlimm wird es dann, wenn die Möglichkeit auf weitere Punkte immer weiter schwindet - schließlich werden die Gebiete irgendwann abgegrast und nur noch Schutt zu finden sein. Allerdings schieben die Regeln dieser Misere ein wenig den Riegel vor, indem jeder nur 1x pro Jahr in den einzelnen Gebieten schürfen darf.