Was kommt dabei heraus, wenn sich der Verlag Act in Games mit dem belgischen TV-Naturmagazin „Le Jardin Extraordinaire" und dem Mineralwasserhersteller SPA zusammentut, um die Schönheit und Vielfalt der Natur in ein Gesellschaftsspiel zu verpacken? Ganz einfach: AYA. Willkommen in der Welt der Göttin des Wassers!
Panta Rhei


Bei AYA gestalten die Spieler zusammen den Lauf eines Flusses. Der kann an allem möglichen vorbeiführen: Gebirge, Felder, Wälder, Eislandschaften und Wüsten. Und dementsprechend können wir unterwegs über allerlei Getier aus den jeweiligen Landschaften stolpern.

Der Flusslauf wird durch Dominosteine dargestellt. Die werden zu Beginn des Spiels gleichmäßig auf die Spieler aufgeteilt. Wer am Zug ist, nimmt einen Dominostein aus seinem Vorrat und platziert ihn auf der Spielfläche (die grundsätzlich alles sein kann, Hauptsache ein bisschen Platz und eine eben Fläche sind vorhanden). Ungefähr zwei Drittel der Dominosteine zeigen nichts weiter als eben einen Fluss und an dessen Ufern den Landschaftstyp, durch den sich dieser Fluss schlängelt. Auf dem letzten Drittel ist aber auch ein kleiner Fotoapparat abgebildet. Zieht man einen solchen Stein, kann man ihn entweder ganz normal verwenden oder eine der folgenden Optionen wählen:

Zusammen mit dem Dominostein darf eine Landschaftsplatte mit zugehörigem Landschaftsfoto-Jeton platziert werden. Dabei muss die Landschaft dem Typ des Dominosteins entsprechen. Alternativ dazu können wir auch einen Tierfoto-Jeton nehmen und ihn oben auf die Dominosteinreihe legen. Auch hier muss das Tier aus derjenigen Landschaft kommen, die auf dem Dominostein abgebildet ist. Außerdem darf zwischen zwei Landschaftsplatten immer nur ein Tierfoto liegen.
Einen weiteren Sonderfall bilden die Dominosteine „Wunderbarer Garten", mit denen man den Flusslauf teilen kann. Somit haben die Spieler fortan mehr Möglichkeiten, die gezogenen Steine anzubauen.

Für diesen Aufbau haben wir zwei mal zehn gestoppte Minuten Zeit. Dies ist die erste Phase des Spiels, die Setzphase. Danach folgen Domino- und Zählphase.

Bauen geht langsam, zerstören schnell

Oder wie es Ghandi gesagt hat: „Nur wer aufbauen kann, darf zerstören." Wir dürfen dann also, und zwar mit Fug und Recht. Jemand stößt den ersten Dominostein auf der Startplatte um, danach geht alles ganz schnell. Man kennt das vom Domino Day: Das in den letzten zwanzig Minuten mühsam erbaute Gebilde fällt in Sekunden zusammen. Tatsächlich ist der Dominoeffekt aber durchaus hübsch anzusehen. Haben wir alles richtig gemacht, offenbart sich danach ein schön designter Flusslauf. Bleibt nur noch, unsere Punkte auszurechnen. Für Tierfoto-Jetons gibt es je einen Punkt, wenn der Jeton an zumindest einer Kante einen Dominostein berührt, aber keine Landschaftsplatte; über Dominosteine seine Typs mit einer Landschaftsplatte deselben Typs verbunden ist und kein weiterer Tierfoto-Jeton auf diesem Teil des Flusslaufs liegt.

Ein Landschaftsfoto-Jeton dürfen wir dann werten, wenn alle seine Eingänge mit Dominosteinen belegt sind und alle Dominosteine, die ihn berühren, vom gleichen Landschaftstyp sind wie die Platte.

Ein gutes Auswertungssystem, das allerdings in der Realität zu einem großen Teil vom Glück abhängig ist, das gilt zumindest für die Tierfoto-Jetons – da hilft auch die Möglichkeit, einen derzeit unpassenden Stein in die persönliche Reserve zu legen, um ihn später vielleicht gewinnbringender einsetzen zu können, nur wenig. Schön ist das Ergebnis aber allemal! Sollte die Kette irgendwann unterbrochen werden, dürfen wir einen unserer zehn Neustart-Jetons verwenden, um manuell etwas nachzuhelfen. Dafür gibt's zwar am Ende weniger Punkte, für die spielt man AYA aber ohnehin eher weniger. Schön ist auch, dass ein Heft mit Zusatzinfos zu den auffindbaren Tieren beiliegt.

Spieletester

01.08.2016

Fazit

Die Grundidee, die hinter AYA steht, ist ja im Grunde eine sehr gute. So ganz kommt der Spaß während der Partien aber nicht auf. Dafür sind die spielerischen Elemente zu simpel und die Herausforderung, die ein kooperatives Spiel einfach mit sich bringen MUSS, schlichtweg kaum gegeben. Die Regeln schaffen eher Beschränkungen als Ordnung, es macht mehr Spaß, die Dominosteine und das übrige Spielmaterial einfach nach Belieben aufzustellen und das – tatsächlich oft sehr hübsche – Ergebnis frei zu gestalten.

Ein gelungenes Grundkonzept ist bei AYA für unseren Geschmack nicht genug in ein Spiel verpackt worden. Das ist aber meckern auf relativ hohem Niveau: Der thematische Bezug auf die Natur funktioniert hervorragend, die Idee, dieses Naturerlebnis auf den Dominoeffekt zu übertragen, ist super, nur leidet all das etwas unter den zu monotonen Regeln. Schade!

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Grafisch ansprechende Aufarbeitung des klassischen Dominoeffekts
  • Zusatzinfos zu den auffindbaren Tieren

Minus

  • Teilweise wenig Einfluss auf die Wertung
  • Spielerisch zu simpel

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 bis 30 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2015
Zubehör:

  • 1 dreisprachige Regel (FR, NL, DE)
  • 1 Sanduhr für 10 Minuten
  • 16 runde Landschaftsplatten
  • 15 Landschaftsfoto-Jetons
  • 25 Tierfoto-Jetons
  • 10 Neustart-Jetons
  • 156 Fluss-Dominosteine

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