Im Schatten des Kaisers

Das Mittelalter war eine schwere Zeit – vor allem für die Adeligen. Der Kaiser konnte sich nie sicher sein, ob die Adeligen nicht einen der ihren an seine Stelle bringen wollen. Genau dies wird in diesem Spiel nachgelebt.

Das Cover lädt nicht unbedingt ein, auf dieses Spiel zu greifen. Vielleicht ist dies auch beabsichtigt?! Im Schatten des Kaisers ist nämlich für die Käuferschicht der Spieleexperten konzipiert und für den Gelegenheitsspieler nicht 100%ig geeignet.

Die gut verständliche Spielregel macht schnell deutlich, worum es geht: In 5 Runden sollen möglichst viele Siegpunkte errungen werden. Der Weg zum Ziel ist weit verzweigt, jedoch läuft alles über die Erringung neuer Kurfürstenämter; diese sind die einzige wirklich lohnende Einnahmequelle. Aber der Reihe nach: Am Anfang jeder Runde erhält man ein Gehalt, mit dem man die Runde bestreiten muss. Anschließend altern alle Adeligen, inklusive dem Kaiser, um eine Altersstufe. Wer das Maximum überschreitet, dankt aus Altersgründen ab. Daran reiht sich die eigentliche Aktionsphase.

In der Aktionsphase wählen die Spieler reihum Aktionen oder passen. Jede Aktion hat ihren Preis und jede bietet eine andere Möglichkeit, das Spiel zu beeinflussen. Grob unterscheiden kann man blaue und rosa Aktionskarten – ein wichtiges Merkmal für die Nachwuchsphase. Rosa Aktionen sind üblicherweise gewinnbringender, allerdings ziehen sie die Geburt einer Tochter nach sich. Diese muss mühselig, mit geringem Gewinn, mit einem gegnerischen, männlichen Adeligen verheiratet werden. Männliche Nachkommen kann man direkt ins Spiel bringen, um Mehrheiten zu erlangen.

Haben alle Spieler gepasst, werden die Mehrheitsverhältnisse in den Kurfürstentümern kontrolliert. Ändert sich der Mehrheitseigentümer, stellt er den neuen Kurfürsten und bekommt dafür Siegpunkte. Bleibt der alte Kurfürst im Amt, bringt ihm dies keine Punkte! Die Kurfürsten schreiten nun zur Kaiserwahl, so es einen Herausforderer gibt. Wer am Ende der Runde Kaiser ist, bekommt noch eine Belohnung. Außerdem hat er das Entscheidungsrecht bei Gleichständen im Gerangel um die Kurfürstenämter.

Spieletester

19.08.2005

Fazit

Im Schatten des Kaisers kann schon mal zu einer Mathematikstunde ausarten, wenn man versucht den optimalen Zug zu finden. Dies ist vor allem bei 2 Spielern der Fall (dies ist aber nicht das einzige Manko des 2er-Spiels). Manchmal wechselt man von ‚man hat keine Steine mehr im Vorrat um sie aufs Spielfeld zu bringen’ hin zu ‚wie soll man all die Spielsteine auf den Plan bringen, um damit zu punkten?’. Vor allem wenn man den Kaiser stellt, können die eigenen Adeligen schon mal knapp werden. Dies bringt auch mit sich, dass ein Spiel manchmal schon vor der letzten Runde entschieden ist. So hinterlässt Im Schatten des Kaisers einen zwiespältigen Eindruck, der in voller Besetzung besser ausfällt als im 2er-Spiel. Die Spieldauer schwankt übrigens je nach Mitspielerzahl stark, man kann mit etwa 30 Minuten je Spieler rechnen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 90 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2004
Verlag: Hans im Glück
Autor: Ralf Burkert
Grafiker: Christof Tisch
Genre: Strategie
Zubehör:

1 Spielplan, 28 Adelige, 4 Farbchips, 4 Zählsteine, 12 Städte, 3 Reichsstädte, 1 Rundenzählstein, 1 Kaiserstein, 21 Aktionskarten, 41 Siegpunktkarten, 4 Wahlkarten, 4 Übersichtskarten, 1 Übersicht Startaufstellung, 1 Spielregel

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