Die große Frage während des Duells ist stets:
Will ich ein Siegel oder die Kartenfähigkeit nutzen?
Blöd, dass der Gegenspieler sich die selben Fragen stellt...
DUELL UM CARDIA ist ein Duell, das sich in viele kleine Duelle aufsplittert. Dabei treten die beiden Gegner mit identischen aber gut gemischten Decks, jedes besteht aus 16 Karten, gegeneinander an. Die obersten fünf haben die Spieler auf der Hand, gleichzeitig wird eine gewählt, in die Duellarena gelegt und aufgedeckt.
Überraschungen sind dabei eingeplant.
Siegelgewinn oder Fähigkeit nutzen
Als Grundprinzip in Cardia gilt: Der Stärkere bekommt ein Siegel, der Schwächere nutzt die Kartenfähigkeit.
Der Djinn mit Stärke 16 besiegt (im Normalfall) jeden anderen Charakter. Es sei denn, er duelliert sich mit dem Mediator mit Stärke 4. Die Fähigkeit des Mediators wandelt den Sieg des Djinn in ein Unentschieden um.
Duellieren sich der Djinn und der Assassine mit Stärke 1, werden beide Karten auf die persönlichen Ablagestapel gelegt.
Ein weiteres Grundprinzip in Cardia lautet: Die Vergangenheit kann ebenso beeinflusst werden wie die Zukunft. Bereits abgewickelte Duelle bleiben in der Arena liegen und zeigen den Zeitstrahl. Verliere ich ein Duell mit meiner Uhrmacherin (Stärke 11), dann darf ich die Stärke meiner in der vorigen Begegnung gespielten Karte mit einem +3 Marker pimpen, ebenso die im nächsten Duell gewählte.
Der Chirurg mit Stärke 3 reduziert die Stärke meiner nächsten Karte um 5 Stärkepunkte. Damit würde ein nachfolgend gespielter Djinn nur mehr mit Stärke 11 in das Duell gegen. Besiegt mich die Karte des Gegenspielers - was ich mir sehr wünschen würde - nutze ich die Fähigkeit des Djinn: Du gewinnst das Spiel! Sofort!
Normalerweise muss man fünf Siegel auf seinen gespielten Karten sammeln.
Also normaler Sieg oder sudden death mit dem Djinn.
Deck II und die Schauplätze
Bisher war nur von den Karten in Deck I die Rede. Es gibt aber noch ein zweites Deck mit weiteren fiesen Charakteren, man spielt entweder mit Deck I oder mit Deck II. Will man die beiden Decks unbedingt mischen dann tauscht man idealerweise ganze Fraktionen aus. Beispielsweise entfernt man die vier Karten der gelben Fraktion Akademie aus Deck I und ersetzt sie durch jene aus Deck II. Es ist schon darauf zu achten dass beide Spieler ein identisches Deck verwenden.
Die Schauplätze - es gibt acht verschiedene - bringen eine Zusatzregel mit in die Partie.
Der Schrottplatz erlaubt das Nachziehen von zwei Karten nach jeder Runde, eine Handkarte kommt anschließend unter das eigene Deck.
Die große Bibliothek reduziert unsere Handkarten am Beginn der Partie auf zwei, erlaubt uns aber das Nachziehen von zwei Karten nach jeder Runde.
Der Schlangentempel bringt einem Spieler, wenn er eine vergangene Begegnung nachträglich für sich entscheidet, eine zusätzliche Handkarte, der Gegenspieler verliert eine.
Spieletester
Fazit
DUELL UM CARDIA ist ein klug designtes Spiel.
Es bietet viele Möglichkeiten, die situationsbedingt clever gewählt werden sollten. Die Karten sind verständlich beschrieben, die Stärke korreliert gut mit der Fähigkeit des Charakters.
Man muss sich allerdings erst in das System einarbeiten.
Es hat nichts mit Charakterschwäche zu tun, aber die Schwäche eines Charakters bedeutet, seine Fähigkeit einsetzen zu dürfen.
Und das ist seine Stärke.
Also irgendwie von hinten mit der Faust durch die Brust ins Aug', wie ein Kollege von mir immer sagte.
Noch bin ich kein Experte in Cardia, ich bin aber auf dem besten Weg, meine Fähigkeiten einsetzen zu dürfen.
Plus
- sehr klug gemacht
- nett illustriert
- gut beschriebene Karten
- inklusive Deck II und spannende Schauplätze
- die Komplexität ist in vier Abstufungen steuerbar
Minus
- Spieltitel wenig originell
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Details
2 x 32 Charakterkarten
4 Übersichtskarten
8 Schauplatzkarten
12 Siegel
6 Dauer-Marker
22 Modifikatoren
Spielanleitung
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