Stichspiele gibt es wie Fische im Meer - gefühlt unendlich viele. Mit dem hier vorliegenden Werk aus der Feder des grünhaarigen Altmeisters Friedemann Friese kommt ein ungewöhnliches hinzu.
Wer fischt hier im Trüben?
Zunächst spielen wir acht Runden nach bekannten Stichspielregeln. Je Runde variiert die Anzahl der Handkarten, was eine Übersichtskarte vorgibt. Es gibt zunächst keinen Trumpf. Die erste ausgespielte Karte muss bedient oder eine beliebige ausgespielt werden. Es gewinnt, wer die höchste Karte der angespielten Farbe gelegt hat. Ist eine Runde zu Ende, bringen alle gewonnenen Stichkarten einen Punkt. Soweit erstmal nichts Neues.
Danach mischen alle ihre gewonnenen Karten und nehmen so viele auf die Hand, wie für diese Runde vorgegeben. Wer nicht genug hat, weil er bei den Stichen nicht so erfolgreich war, darf sich vom separaten Zusatzkartenstapel bedienen. Und das ist der eigentliche Clou an der Geschichte, denn hierin sind höhere Werte versteckt, Sonderfunktionskarten und mit Grün eine fünfte Farbe, die fortan als Trumpf fungiert.
Gerade die Sonderkarten möchte jeder gerne in seinem Deck haben. Wer die Null spielt, darf sich zum Beispiel eine beliebige Karte aus einem Stich „herausfischen“. Sie könnte für den Namen, der ja verlagsüblich mit F beginnt, verantwortlich sein. Ab diesem Zeitpunkt ändert sich die Statik des Spieles komplett. Wer in der ersten Runde viele Stiche einsacken konnte, muss häufig mit schwächeren Karten und somit verstopften Deck weiterspielen.
In jeder Runde ändern sich also fortan ein wenig die Erfolgsaussichten, was am Punktestand gut ablesbar ist. Dieser ist oftmals ein ständiges Auf und Ab, auch weil eine Runde jetzt immer unberechenbarer werden. Kartenzähler werden hier nicht glücklich werden. Nach acht Runden ist Schluss und es gewinnt, wer dann die meisten Punkte eingefahren hat.
Spieletester
Fazit
Mit Fischen haben wir ein eher ungewöhnliches Stichspiel auf dem Tisch. Doch wer die Werke des Bremers Friedemann Friese kennt, alleine auf unserer Homepage finden sich über fünfzig davon, wundert sich nicht und erwartet eigentlich genau das.
Kurze verständliche Regeln, gepaart mit einem bekannten Ablauf und einer erstaunlichen Spieltiefe lässt Fans des Genres immer wieder das Spiel auf den Tisch bringen. Wieder einmal ein gutes Kartenspiel aus der Hansestadt, dass mit Sicherheit nicht so schnell in Vergessenheit gerät.
Plus
- ungewöhnliches Stichspiel
- ordentliches Material
Minus
- Glücksanteil lässt sich nicht leugnen
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Details
100 Spielkarten
5 Fischerinkarten
5 Bootskarten
3 Rundenkarten
1 Anzeigekarte
5 Übersichtsblätter (Deutsch & Englisch)
2 Spielanleitungen (Deutsch & Englisch)
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