Wir schlüpfen in die Rollen junger Hexen und stehen vor unserer größten Prüfung. Wir müssen Zaubertränke der besonderen Art brauen. Der Hexenkessel blubbert und wir dürfen nur die richtigen Zutaten reinschmeißen, sonst könnte alles explodieren.
Alles verdreht
Das fantastische Zaubertrankspiel Simsala Spin von Reiner Knizia und Martino Chiacchiera hat im wahrsten Sinne des Wortes einen besonderen Dreh. Wir bauen einen Hexenkessel auf und legen Rezepte darauf. Um den Kessel liegen 12 Zutaten, dabei sind zwei gleiche Zutaten immer nebeneinander. Dann legen wir noch ein paar Flaschen und einen Hexenstein, der anzeigt, wer gerade an der Reihe ist, bereit. Die Zutaten werden umgedreht und es kann losgehen.
Wir müssen gemeinsam die Zutaten für das abgebildete Rezept im Kessel finden. Jeder darf eine Zutat aufdecken. Zu Beginn ist es noch recht einfach aber mit jedem weiteren Rezept wird es schwieriger. Nach und nach werden die Zutaten im Uhrzeigersinn getauscht - das den Dreh im Spiel symbolisiert. Danach fangen die ersten Erinnerungslücken an. Vor allem für Erwachsene ist es nicht so einfach sich nach dem Dreh zu merken, wo etwas war. Umso mehr Spaß macht es, wenn man die richtige Zutat doch noch aufdeckt.
Hat man eine falsche Zutat aufgedeckt, muss man eine Flasche umdrehen. Nach sechs umgedrehten Flaschen explodiert das Gebräu und wir verlieren. Zum Glück gibt es ein paar Tiere, die uns helfen, das zu verhindern. Eine Fledermaus mit süßer Nase, eine Maus mit Lupe und eine kleine Kakerlake machen Simsala Spin zu einem hübsch anzusehenden Brettspiel.
Quacksalber lässt grüßen
Es liegt irgendwie auf der Hand, dass Hexen gerne Tränke brauen und ausgefallene Zutaten brauchen. Mich erinnert Simsala Spin sehr an Quacksalber von Quedlinburg und das Thema fühlt sich dadurch "verbraucht" an. Meiner 5-jährigen Tochter macht das gar nichts aus und hat eine besondere Freude Kürbisse, blaue Eier und brokkolige-ähnliche Dinger zu finden. Das Thema scheint zu passen, auch wenn ich mir persönlich mehr "Charakter" gewunschen hätte.
Leicht zu lernen, schwer zu meistern
Meine Tochter und ich waren uns nach der ersten Runde einig: Das war zu leicht. Wir brauchen mehr Rezepte und springen gleich von sechs auf zehn Rezepte. Da waren wir leider zu übermütig und wir haben als Hexen kläglich versagt. Dann doch lieber eine Schwierigkeitsstufe nach der anderen. Nur noch "Meisterlich" fehlt uns zu knacken, das für meinen grauen Zellen und meiner kleinen Tochter doch zu schaffen macht.
Besonders gut gefiel uns, dass wir nicht die kompletten Regeln lesen mussten, um loszustarten. Vor allem bei ungeduldige quirlige Mädels wie meine, ist eine Schritt für Schritt Anleitung ein Segen.
Spieletester
Fazit
Auch wenn das Thema "ausgelutscht" ist, macht Simsala Spin Spaß. Das Spiel ist schnell aufgebaut, schnell erklärt und durch die Schwierigkeitsstufen bleiben wir auch länger dran. Weitere Pluspunkte sind die Schritt-für-Schritt Anleitung und dass man Simsala Spin bis zu sechst spielen kann.
Plus
- Bis zu sechst spielbar
- Schöner Kniff
- Schnell erklärt
- Abwechslung durch Schwierigkeitsstufen
- Auch die Großen können mitspielen
- Gleich losspielbar ohne Regeln komplett durchlesen zu müssen
Minus
- viel Luft in der Schachtel
- wenig "Charakter"
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Details
- 1 Regelheft
- 1 Kessel
- 1 Meister-Rezept
- 12 Rezepte
- 12 Zutaten
- 5 Flaschen
- 1 Hexenstein
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