Wenn es gilt, den Wald vor dem verwüstenden Feuersturm zu retten, bin ich dabei.
Sogar solo als Einzelkämpfer.
Die 12 Waldrandkarten und die vier gleichstarken Decks aus jeweils 12 Verwüsterkarten begrenzen die Spielfläche. Die Windrichtung von rechts nach links ist quasi vorgegeben. Das Feuer breitet sich mit dem Wind aus. Erreichen die Flammen den linken Waldrand, fügen sie den Bäumen Schaden zu. Geht der letzte Baum in Flammen auf verliere ich. Aber ich habe meine Mittel zur Gegenwehr.
Fontänen löschen Elementare
Die oberste Karte jedes Verwüsterstapels wird aufgedeckt und nähert sich dem Waldrand. Die aufgedeckten Elementare brennen mit Stärke 0 bis 3 und können bereits vor der Attacke auf der Lichtung durch eine "Auflodern"-Karte in ihrer Stärke um einen Punkt erhöht werden. Aus eins wird zwei, aus zwei wird drei, aus drei wird vier und auch aus null wird vier. Das ist ein Schmarren. Meine Verteidigungskarte Igel erlaubt es kostenfrei die aufgedeckte Karte eines Stapels zu entsorgen. Liegen zwei "Auflodern"-Karten aufgedeckt, hat die zweite keine Auswirkung mehr. Bereits aufgeloderte Elementare bleiben wie sie sind. Das ist für mich als Verteidiger eine gute Sache, gleichzeitig lohnt es damit aber nicht, nur eine der beiden durch einen Igel zu entfernen.
Die "Samum"-Karte lässt alle Elementare eine Position nach links rutschen. Auch die kann man mit einem Igel entsorgen. Aber Achtung: Igel sind Mangelware! Auch ohne Samum kommen die Elementare in dieser Phase um eine Position dem linken Waldrand näher. Nicht nur die eben aufgedeckten, sondern zusätzlich alle auf der Lichtung.
Meine Sylvankarten - Fontänen, Bäume, Tiere - dienen zur Verteidigung dieser Lichtung. Drei darf ich nach dem Abhandeln der aufgedeckten Elementarkarten nachziehen. Eine Fontäne löscht ein schwächeres oder gleich starkes Elementar. Der Elefant löscht gezielt ein beliebiges Elementar. Der Wal erlaubt es, ein Elementar um drei Positionen auf der Lichtung zu verschieben. Die Eule erlaubt es, drei Sylvankarten nachzuziehen. Die meisten Karten dürfen nur kostenpflichtig gespielt werden. Je stärker die Fontäne, desto kostspieliger ihre Verwendung.
Ganz wichtig ist zu wissen, dass ein schwacher Baum mit Gesundheit Null ein Elementar der Stärke Null besiegt. Bäume sind mit ihrem Gesundheitswert sonst erst gegen Spielende gut verwendbar, um den ramponierten Wald zu heilen.
Die Lage kann rasch eskalieren
Ich habe keinen Einfluss auf die vier Stapel mit den Elementaren. Es kommt wie es kommt und kommt auf mich und den linken Waldrand zu. Löscht ein Elementar eine meiner Fontänen darf ich eine Sylvankarte nachziehen. Ein kleiner Trostpreis, meist nicht mehr. Verlieren ist leicht, gewinnen selten. Und ich rede hier noch immer vom Einführungsspiel. Aber auch hier sind die Anforderungen zum Gewinn bereits so hoch - alle 12 Bäume am Waldrand müssen bei Spielende gesund sein! Bäume auf der Lichtung tragen zur Heilung bei. Aber wie soll ich das nur schaffen?
Die Version für Fortgeschrittene
Zu den Verwüstungskarten kommen 16 hinzu, jeweils acht "Austrocknen" und "Demobilisieren". Die positiven Sylvankarten werden sogar von 24 auf 64 aufgestockt. Leider hat man nicht alle zur Verfügung sondern der Verteidigungsstapel wird in einer aufwändigen aber reizvollen Drafting-Prozedur zusammengestellt. Das ermöglicht vielerlei unterschiedliche Ausgangssituationen. Mit dem Hirsch, den Tauben, dem Eichhörnchen und den Fischen verbessern sich zwar die Möglichkeiten der Verteidigung, leider sind aber manche Karten durch das Drafting gar nicht im Spiel. Der sonstige Ablauf ist jedoch gleich. Und siegen ist auch hier wiederum sehr schwierig.
Spieletester
Fazit
Einmal mehr dominiert das Kartenmanagement in der Welt von ONIVERSUM, dem Ausweichuniversum von Shadi Torbey. SYLVION ist bereits das fünfte, bei HUCH auf deutsch erschienene Abenteuer. Im Verlag InPatience von Shadi gibt es noch drei weitere. Groß ist das Oniversum mittlerweile geworden. Es dehnt sich aus, wie das von einem ordentlichen Universum erwartet wird.
Das Einstiegsspiel ist mir etwas zu glückslastig. Es ist überhaupt nicht beeinflussbar, welche Elementare die Lichtung angreifen. Agieren ist fast nicht möglich, reagieren ist angesagt. Mit schlechten Sylvankarten auf der Hand wird es schwierig. Das liegt auf der Hand. Fortgeschrittene haben in der für sie entwickelten Variante mit den Tauben oder dem Eichhörnchen bessere Werkzeuge an der Hand und sind damit handlungsfähiger.
Ich persönlich mag die Welt, die sich Shadi hier gezimmert hat. Und das trotz aller Unwegsamkeiten. Es gelingt ihm immer wieder, mit neuen Abläufen zu überraschen und die geniale Illustratorin Elisee zaubert von Mal zu Mal neue Facetten in die seltsame Welt.
Plus
- gut skalierbar
- klar strukturiert
- mit zwei zusätzlichen Modulen
- unverwechselbare Illustrationen
- sehr nette und kleine Verpackung
- trotz Glücksfaktor sehr motivierend
Minus
- sehr schwer und teilweise zu wenig planbar
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Details
64 Sylvankarten
64 Verwüsterkarten
1 Verwüsterfigur
16 lodernde Elementare
12 Waldrandkarten
32 Erweiterungskarten
Statistik
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