Die Welt von The Vale of Eternity ist voller magischer Kreaturen wie Riesen, Drachen, Phönixen, Nessie und vielen mehr. Als Bändiger*innen wollen die Spielenden die mächtigsten von ihnen zähmen und beschwören, um mit ihrer Hilfe die meisten Punkte zu sammeln.
In Vale of Eternity gibt es insgesamt 70 Kreaturen zu entdecken. Inspiriert von unterschiedlichen Mythologien, erlauben sie die unterschiedlichsten Strategien.
In jeder Runde werden zunächst neue Kreaturen aufgedeckt, die die Spieler dann verkaufen können, um Runensteine zu erhalten. Alternativ können sie auch Kreaturen zähmen, um sie auf die Hand zu nehmen, Kreaturen beschwören, um diese von der Hand vor sich auszulegen, oder Kreaturen freilassen, um sie abzulegen. In der Aktivierungsphase greifen schließlich alle Effekte der Kreaturen in der eigenen Auslage. Wer die Fähigkeiten der Kreaturen bestmöglich kombinieren kann, wird The Vale of Eternity gewinnen.
Das Spiel ist schnell aufgebaut und schnell erklärt. Die Punktetafel mit dem Rundenzähler wird ausgelegt. Es gibt maximal zehn Runden, sollte jedoch ein Spieler schon vorher über 60 Punkte erreichen, endet das Spiel in dieser Runde. Jeder Spieler sucht sich eine Farbe aus und erhält zwei Auswahlmarker, einen Punktemarker und ein -plättchen, dass daran erinnern soll, wenn man über die 60 auf der Punkteleiste gezogen ist. Die Punktemarker aller Spieler werden auf die Punkteleiste gelegt und der Rundenzähler kommt auf das erste Feld der Rundenleiste.
Der Spielplan wird in die Mitte gelegt. Er hat fünf Plätze, die den fünf Elementen im Spiel entsprechen. Feuer, Erde, Wasser, Luft und Drache sind die verfügbaren Elemente auf den Karten. Die Karten werden nun alle gemischt und als Nachziehstapel bereitgelegt. Auch die Runensteine mit den Werten 1, 3 und 6 kommen neben den Spielplan.
Nun kommen die Hauptakteure ins Spiel, die Kreaturen werden aufgedeckt. Es werden pro Spieler zwei Karten gezogen und an die zum Element passende Stelle am Spielplan angelegt. Beim Aufdecken kann man sich schon angewöhnen, dass jede Karte kurz in die Runde gezeigt und der Effekt ausgesprochen wird. Das vereinfacht und beschleunigt später ein wenig die Auswahl, da die Karten im Kreis rund um den Spielplan ausliegen und man so zumindest schon mal einen kurzen Überblick erhalten hat.
Dann beginnt auch schon die Auswahlphase. Der Startspieler darf den ersten seiner beiden Auswahlmarker auf eine der Karten legen. Danach darf jeder weitere Spieler einen seiner Marker legen. Der letzte Spieler darf dann gleich seinen zweiten Marker setzen und dann geht es wieder gegen den Uhrzeigersinn weiter, zurück zum Startspieler. Somit haben dann alle ihre zwei Marker auf die verfügbaren Karten gelegt. Der Startspieler beginnt sodann die Aktionsphase.
Hier kann der aktive Spieler beliebig viele Aktionen durchführen:
- Kreatur verkaufen - Auf dem Spielplan sind bei den Elementen die Runensteine aufgedruckt, die man erhält, falls man eine Karte von diesem Platz verkaufen möchte. Die Karte wird auf den Ablagestapel gelegt, man erhält die angegeben Runensteine und nimmt sich den Auswahlmarker zurück. Da man maximal 4 Runensteine besitzen darf, muss man notfalls Runensteine abgeben, um das Limit nicht zu überschreiten.
- Kreatur zähmen - Man nimmt sich die gewählte Karte auf die Hand und den Auswahlmarker wieder zurück.
- Kreatur beschwören - Wenn man eine Kreatur beschwört, muss man zuerst aufpassen, dass man nur so viele Kreaturen in seiner Auslage haben darf, wie die Runde in der man sich befindet. In Runde 1 darf eine Karte in der Auslage liegen, und in der Runde 5 sind es fünf Karten. Dann müssen auch die Kosten auf den Karten mit den Runensteinen bezahlt werden können. Es gibt im Spiel kein "Wechselgeld", sollte ich also 4 Runensteine bezahlen müssen und nur zwei 3er oder einen 6er besitzen, bekomme ich keine Runensteine zurück. Dann darf ich aber die Karte in meine Auslage spielen. Die Karten haben auch verschiedene Effekte. Karten mit einem Blitz haben einen Soforteffekt, der aktiviert wird, sobald man die Karte beschwört. Karten mit einer Sanduhr werden immer wieder in der Aktivierungsphase aktiviert und Karten mit einem Unendlichkeit-Symbol gelten solange die Karte in der Auslage liegt.
- Kreatur freilassen - Um eine Kreatur aus seiner Auslage wieder freizulassen, muss man Runensteine im Wert der aktuellen Runde abgeben (also in Runde 1 einen Runenstein, in Runde 2 zwei Steine usw.). Die Karte wird auf den Ablagestapel gelegt.
Hat der aktive Spieler seine beiden Auswahlmarker wieder zurück und alle Aktionen ausgeführt, kommt der nächste Spieler im Uhrzeigersinn. Wenn alle Spieler ihre Züge ausgeführt haben, beginnt die Aktivierungsphase. In dieser werden in Spielerreihenfolge alle Aktivierungseffekte aus der eigenen Auslage aktiviert und wenn möglich, ausgeführt werden. Der Spieler darf aber entscheiden, in welcher Reihenfolge.
Sollte nach dieser Phase ein oder mehrere Spieler 60 Siegpunkte erreichen oder die zehnte Spielrunde wurde gespielt, endet Vale of Eternity. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt. Ansonsten werden wieder neue Karten ausgelegt und eine neue Runde beginnt.
Spieletester
Fazit
Vale of Eternity hat mich von Anfang an begeistert. Die Aufmachung ist wunderschön und macht neugierig. Auch wenn man das Spiel auspackt, wird man nicht enttäuscht. Die Marker aus Holz sind in einer schönen Größe und auch die Karten haben eine gute Qualität. Die Illustrationen sind sehr schön und der erste Eindruck von den Effekten macht sofort Lust aufs Losspielen. Die Regeln sind sehr gut geschrieben und auch nicht zu kompliziert. Man kann also wirklich schnell loslegen und die Einführung für neue Spieler geht ebenfalls zügig.
Die "Schwierigkeit" liegt hier im Detail. Am Beginn der Runden werden die Karten ausgelegt und man muss sich hier schon ein wenig vorstellen können, welche Karten und Kombinationen einen im Spiel weiterbringen können. Der Auswahlmechanismus ist dann das nächste was einem ins Schwitzen bringen kann, wenn man dann nicht die Karten bekommt die man gerne hätte. Noch dazu sollte man hier vielleicht schon im Auge behalten, dass man die Karten natürlich auch verkaufen kann, um schon vorhandene oder die andere gewählte Karte ausspielen zu können. Die Beschränkung auf nur 4 Runensteine ist hier eine weitere interessante Beschränkung, die einem das Leben aber auch nicht leichter macht. Und dann war da noch das Thema, dass man nur so viele Karten in seiner Auslage liegen haben darf, wie die Runde in der man sich gerade befindet.
Alle diese Überlegungen machen aber einen Heidenspaß und wenn man es dann schafft, einige gute Synergien ins Laufen zu bekommen, fühlt sich das richtig gut an. Das Spiel kann schon etwas gemächlich beginnen und man glaubt erst gar nicht, dass man in den zehn Runden 60 Punkte erreichen kann, aber dann kommt das Spiel immer mehr in Fahrt und meist beendet man doch vor der zehnten Runde noch das Spiel.
Die Kritik, dass man doch so viel lesen muss, wenn die neuen Karten ausgelegt werden, kann ich schon verstehen, aber bei uns hat das nie gestört. Wir haben einfach die Karte in die Runde gezeigt und den Effekt laut vorgelesen. So konnte man sich schon ein Bild der Karten machen und wenn dann die Auswahl der Karten beginnt, ist man meist selbst so sehr mit grübeln beschäftigt, dass man die Wartezeit gar nicht wahrnimmt. Es kann schon Downtime entstehen, wenn man Grübler am Tisch hat, da die Auswahl, die Züge und die Aktivierungsphase auch zum intensiven Grübeln einladen können. Meistens hatten aber alle einen Plan und der Zug dauert nicht allzu lange oder man grübelt gerade selber an einem Plan und die Downtime wird gar nicht als störend wahrgenommen.
Es sind eigentlich "nur" 70 Kreaturen aber jede Kreatur ist speziell und es gibt tolle Synergien und Effekte zu entdecken. Auch nach vielen Partien, ist Vale of Eternity noch nicht langweilig geworden. Momentan bräuchten wir noch keine Erweiterung um den Wiederspielreiz aufrecht zu erhalten, aber es würde sich hier schon anbieten, mit Erweiterungen das Spiel noch zu ergänzen. Mittlerweile wurde schon eine Erweiterung angekündigt.
Plus
- einfache Grundregeln
- schöne Illustrationen
- tolles Material
- interessante Mechaniken
- spannende Kombinationen
- Nervenkitzel bei der Punktejagd
- kleine Schachtel, großes Spielvergnügen
Minus
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Details
1 Spielplan
1 Punktetafel
70 Karten
42 Runensteine
14 Marker
4 Punkteplättchen
1 Eternity-Figur
1 Anleitung
Statistik
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