Café Barista

Wir verdienen unser Geld im Cafe Barista, wo wir den schubweise eintreffenden Gästen die von ihnen gewünschten Kaffee-Kreationen servieren möchten. Nicht immer hat man alle Zutaten parat, und die Geduld der Gäste ist enden wollend. Kassiert man auf Social Media ein Like, oder eine negative Bewertung?

Ausgangslage

Jeder Spieler hat ein kleines Café, repräsentiert durch eine Tafel. Gäste oder Tische sucht man dort umsonst, wir sehen bloß die Theke. Dort liegen lediglich die ersten zwei bis drei Bestellungen der Gäste und es stehen drei leere Tassen herum. Aber halt, wo ist der Barista? Der ist nicht im Café, sondern treibt sich, gemeinsam mit den Barista der Mitspieler, auf der Zutatentafel herum. Dort scheuchen wir ihn in jedem Spielzug herum, um die Bestellungen der Gäste zu komplettieren.

Ein Spielzug

In meinem Zug darf der Barista drei orthogonale Schritte auf der Zutatentafel machen, wobei die Schrittlänge mit einem Feld festgelegt ist. Nach jedem Schritt sammelt man die Zutat des entsprechenden Feldes ein. Wichtig: Ein Zug darf nicht dort enden, wo eine andere Figur steht. Soweit die Standardregeln, welche einige Modifikationen erfahren können.
Nicht alle Aufträge sind gleich groß: Manche benötigen nur zwei Zutaten, andere drei oder vier. Die schwierigen Aufträge bringen ein "Tempo"-Plättchen, das ich im weiteren Spielverlauf gegen einen Extra-Schritt eintauschen kann.
Außerdem kann man sich Erweiterungen auf seiner Theke freischalten, etwa um diagonal ziehen zu können, oder in gewissen Situationen doppelte Einkünfte zu generieren. Eine solche Freischaltung kostet mich drei Likes (zu den Likes gleich mehr).

Habe ich alle Zutaten gesammelt, werfe ich diese in Tassen. Ich kann mich auch entscheiden, Zutaten ungenutzt zu lassen, dann verfallen sie (es kann nichts für später aufgehoben werden). Ich kann begonnene Tassen auch komplett auskippen, auch dann sind die Zutaten dahin.
Anschließend prüfe ich, ob ich Bestellungen erledigt habe. Ja? Perfekt! Ich erhalte ein Like und gegebenenfalls Tempo-Plättchen. Alle nicht erfüllten Bestellungen wandern um eine Reihe nach unten. Fallen sie aus der untersten Reihe heraus, werden sie zu Dislikes.

Und wie kommen neue Bestellungen?

Man hat in seinem Spielzug keine Möglichkeit, Bestellungen nachzuziehen. In einem echten Café weiß ich nicht, wann wieviele Gäste kommen. So ist es auch im Café Barista: Ein neuer Auftrag kommt immer dann, wenn einer der beiden Spieler rechts von mir einen Auftrag abgeschlossen hat. Wenn die beiden recht fleißig waren, sehe ich mich mit einer wahren Flut von Bestellungen konfrontiert.
Im Spiel zu zweit kassiert nur der Mitspieler Bestellungen in Höhe meiner Auslieferungen. Dafür muss ich am Ende meines Spielzugs fix eine Rezeptkarte nehmen.

Spielende

Hat ein Spieler fünf Dislikes gesammelt, wird die laufende Runde noch zu Ende gespielt.Anschließend werden die Punkte gezählt: Es gibt einen Punkt pro Like, zwei Punkte für jede Erweiterung der Theke (welche man für drei Likes gekauft hat, ergo hat sie mich effektiv einen Punkt gekostet) und je einen Minuspunkt für gesammelte Dislikes. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt!

Spieletester

17.09.2024

Fazit

Darf ich euch einen Tipp geben? Seht zu, dass ihr möglichst bald eure erste Erweiterung kauft! Welche? Das ist ziemlich egal, lediglich die "sammle doppelte Zutaten auf besetzten Feldern" ist zu dritt nicht ganz so einträglich. Am liebsten würde ich ja alle Erweiterungen haben, aber dafür ist die Spieldauer zu kurz.

Die Spieldauer hängt natürlich vom Geschick der Spieler ab, aber auch ein wenig von den gezogenen Aufträgen. Es gibt teils echt schwere Rezepte, die fast vorprogrammierte Minuspunkte werden (d.h. nicht erfüllt), wenn ich mehrere davon gleichzeitig in meiner Pipeline habe. Da sind die Tempo-Plättchen manchmal nur ein schwacher Trost. Noch ein kleiner Wermutstropfen: Die Rezeptkarten suggerieren eine große Vielfalt von Kaffeesorten, jedoch haben einige gleichlautende Zutatenlisten. Aber im Grunde tut dies dem Spielspaß keinen Abbruch.

Was bei Café Barista sofort ins Auge sticht, ist die Ausstattung. Die ist grandios! Modellierte Zutaten, die kleinen Tässchen... Hier hat man sich definitiv nicht lumpen lassen!

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • die Ausstattung ist ein wahrer Augenschmaus
  • eingängige Spielregeln
  • gut geschriebene Spielanleitung

Minus

  • in manchen Situationen ist man dem Kartenglück ausgesetzt

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 bis 40 Minuten
Preis: 39,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2024
Verlag: Asmodee
Autor: Euijin Han
Grafiker: Simon Hwang
Genre: Taktik
Zubehör:

1 Zutatentafel
4 Thekentafeln
16 Erweiterungsplättchen
6 Baristafiguren
12 Tassen
102 Zutaten
2 Zutatenboxen
80 Rezeptkarten
15 Tempoplättchen
1 Startspielerplättchen
1 Spielanleitung

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7329 Gesellschaftsspiele-,
1662 Videospielrezensionen
2236 Berichte.