Moon River

Ihr habt ein Stück Land jenseits des Moon River geerbt. Ihr wisst noch nicht, was euch dort erwartet, wenn ihr eure eigenen Ranch aufbaut. Der Wilde Westen ist gefährlich, nicht nur Dürreperioden, sondern auch die anderen Rancher sind euch nicht wohlgesonnen.

Die Welt von Kingdomino hat einen neuen Ableger erhalten. Statt unser eigenes Königreich zu erschaffen, basteln wir bei Moon River an unserer Ranch, die maximal 24 Felder groß sein darf. Und wie sich für den Wilden Westen gehört, spielen auch Cowboys und Desperados mit, um uns zu unterstützen oder das Leben schwer zu machen.

Dominos selbst zusammensetzen

Der große Unterschied zum Spiel des Jahres 2017 sind neben diversen anderen kleineren Anpassungen die eigentlichen Dominosteine, die jetzt aus zwei Einzelstücken, den Parzellen, individuell zusammengebastelt werden. Dies erhöht die Varianz ungemein, sorgt aber auch für mehr Kopfzerbrechen und Downtime. Ansonsten sind natürlich die Landschaftstypen der neuen Spielumgebung des Wilden Westens angepasst. Neben Canyon, Wüste, Prärie und Wald gibt es auch noch Gebäude und Maisfelder, wie es sich für eine Ranch gehört. Dass ein Gebäude bei der abschließenden Schlusswertung nicht zwingend notwendig ist, sehe ich als kleinen spielmechanischen Fehler, denn schließlich wohnen Großgrundbesitzer nicht unbedingt unter freiem Himmelszelt.

Eine weitere große Änderung ist durch das Sammeln von Parzellen und ihrer erst späteren Verwendung gegeben. Die Auslage und das Ergattern neuer Teile funktioniert dagegen wie beim großen Bruder. Bis zu drei dieser Domino-Teilstücke können die Rancher jetzt auf ihrem Spielertableau erst einmal zwischenlagern, müssen also nicht sofort gelegt werden. Erst durch das Nehmen einer vierten Parzelle ist man gezwungen, mindestens zwei beliebige dieser Teile zu einem Dominostein zusammenzusetzen und in die eigene Auslage zu bringen.

Auch die Legeregeln sind unverändert. Spezielle Symbole wie Rinder, Schädel und Kreise auf den Parzellen lösen bestimmte Effekte aus. So kommen kleine Holz-Rinder ins Spiel, die durch Dürreperioden wieder verloren gehen. Kreise stehen für das Anwerben eines Partners, von denen zu Rundenbeginn immer fünf zur Auswahl stehen. Jeder dieser Partner tritt immer auch als Viehhüter auf und beschützt die Rinderherde in einem Gebiet vor Diebstahl. Als Cowboy eingesetzt können eigene Rinder auf andere Parzellen getrieben werden, allerdings nicht durch Maisfelder. Die rote Seite stellt Partner mit verbrecherischen Eigenschaften dar. So klaut der Desperado ein fremdes Legeteil aus dem Vorrat eines anderen Ranchers und die Viehdiebin treibt ein Rind von einer fremden Weide auf eine eigene. Die blaue Seite löst Effekte für die Schlusswertung aus. So belohnt die Goldgräberin auftauchende Goldymbole, Trapper wollen Biberfelle und der Farmer steht eher auf Mais.

Kann die Auslage nicht mehr aufgefüllt werden, wird eine letzte Runde mit den noch gehorteten Parzellen gespielt, dann erfolgt die Schlusswertung. Die Rinder sind jetzt die Multiplikatoren für ein zusammenhängendes Gebiet, Ressourcen wie Gold, Biber und Mais bringen zusätzlich je einen Punkt und danach geben die erworbene Partner für eben jene Ressourcen zusätzliche Punkte. Es gewinnt, wer die meisten Punkte auf sich vereinen konnte.

Wildwest-Legenden-Modus

Vier unterschiedliche Szenarien stehen den vier legendären Wildwest-Charakteren zur Verfügung. Neben unterschiedlichen Spielertableaus mit abweichenden Start- und Vorratsfeldern stehen die Szenarien Flösserei, Goldrausch, Wilde Bande und Moon River City zur Auswahl. Allen gleich ist die zusätzliche Wertung für diverse Gebiete, die dem Thema des Szenarios entspricht. Dann werden große Gebiete mit Waldparzellen, einer Goldader, einer Bande und einer Stadt mit zusätzlichen Punkte belohnt. Der Rest läuft wie gehabt ab.

 

Spieletester

02.05.2024

Fazit

Das Universum Kingdominos scheint unerschöpflich. Neben dem Original, der weiblichen Version Queendomino, der Kindervariante Dragomino und der Urzeitausgabe Kingdomino Origins kommt mit Moon River der nächste Ableger ins Haus. Ich muss zugeben, ich habe alle Ausgaben in meinen Spielregalen und finde alle auf ihre Art reizvoll. 

Durch die Möglichkeit, die Dominos selbst mit verschiedenen Landschaften zu bestücken und dann zielgerichtet in der eigenen Ranch zu verbauen, finde ich mehr als reizvoll und eine tolle Spielidee, die dem Grundmechanismus zusätzliche strategische Impulse gibt. Da wird die mögliche höhere Downtime gerne in Kauf genommen, zumal das durch die Auswahl der potentiellen Spielpartner ja auch beeinflusst werden kann.

Bei dem Modus für die Wildwest-Legenden wurde meiner Ansicht die Gelegenheit einer weiteren Varianz und der Einbau neuer Ideen ungenutzt verschenkt. Zu ähnlich sind sich die vier verschiedenen Wertungsmöglichkeiten, zumal auch die Gewichtung immer gleich bleibt. Doch das ist Jammern auf hohem Niveau, Moon River ist auch für alle Besitzer der vorherigen Ableger eine lohnende Anschaffung, die vielleicht auch die eine oder andere Schachtel im Spielregal ablöst.

 

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • variabler durch die einzelnen Parzellen
  • strategischer als das Original
  • Spielmaterial von hoher Qualität
  • eingängige Regeln und Ablauf

Minus

  • höhere Downtime möglich
  • Legenden kommen zu ähnlich daher

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 34,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2023
Autor: Bruno Cathala
Grafiker: Régis Torres
Zubehör:

4 Spieltableaus

1 Saloontableau

8 Rancherfiguren

96 Parzellen

20 Partnerplättchen

32 Rinderfiguren

2 Bonus-Landschaftsplättchen

1 Wertungsblock

1 Anleitung

 

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