Escape the Room - Mord in der Mafia

Im morgendlichen Mief eures, von Nikotin und Tabakschwaden dominierten Büros, trifft euch bereits zu dieser unheiligen Stunde ein tiefsitzender Schock. Da liegt eine Leiche! Und noch schlimmer, ihr kennt den Mann sogar… Noch vor kurzem hattet ihr diesen Burschen der hiesigen Mafia beschattet und nun liegt eben dieser blutüberströmt auf eurem Teppich. Wenn das der Pate herausfindet, dann wird der Verdacht bestimmt auf euch fallen und ihr werdet dann die Radieschen schon bald von unten betrachten. Nun heißt es rasch Ermitteln und den wahren Übeltäter überführen, ansonsten…

"Ding Dong," wer steht dort vor der Tür?:

In Escape the Room - Mord in der Mafia müsst ihr, anders als der Name vermuten lassen würde, nicht einem Raum entkommen sondern einen Kriminalfall lösen und dabei euren eigenen Hals aus der Schlinge ziehen. Beginnend mit dem Aufbau eures Detektivbüros, aus der Spieleschachtel selbst, findet ihr ein vollkommen ausgestattetes Zimmer vor euch in dem es so einige Rätsel zu lösen gibt. Das Regelwerk, welches auch gleichsam fünf Kapitel einer Geschichte beinhaltet, dient dabei als Wegbegleiter und gibt euch sämtliche Schritte vor, die getan werden müssen.

Im Spiel selbst ist eine Lösungsscheibe beiliegend, mithilfe welcher ihr herausfindet, ob ihr denn korrekte Antworten zu den diversen Rätseln gefunden habt. Lösungen und andere Zusatzinhalte sind aber auch online zu entdecken, jedoch nicht obligat für das Spielgeschehen. Ansonsten sticht das Spiel selbst eben durch den dreidimensionalen Ort des Verbrechens heraus und unterscheidet sich besonders dadurch von anderen Escape-Spielen. Viel mehr gibt es da eigentlich gar nicht mehr zu sagen, alles aufgebaut kann es auch schon losgehen.

Spieletester

28.12.2023

Fazit

Dünne Wände und eine bröckelnde Fassade:

Eine wundervolle Fassade, in Form des wirklich interessanten, dreidimensionalen Detektivbüros und den Hinweisen und Rätseln zum Angreifen, verbirgt in diesem Werk leider eine sehr seichte Story und eher unlogische Rätsel. Sowohl die Lösungswege als auch das Grundprinzip einzelner Rätsel waren uns immer mal wieder unklar und boten dabei auch leider recht wenig Spaß. Soll nicht heißen, dass es sich um solch schwierige Kniffeleien handelte, nein, eher einfach recht unklare Sachverhältnisse. Doch da das Story-Heft prinzipiell sämtliche Schritte vorgibt, bleibt, besonders im Vergleich mit anderen Escape-Spielen, nochmal weniger Grübelei übrig; ihr müsst also nicht überlegen, was der nächste Schritt wäre, sondern bekommt ihn praktisch am Silbertablett serviert. Es fühlt sich ganz so an, als wäre es für Neulinge solcher Spiele gestaltet worden und ist dabei auch besonders für Jüngere ein wirklicher Hingucker!

Das wahre Verbrechen in dieser Box ist aber die extrem unpraktische Gestaltung! Alles fühlte sich einfach nur lästig an, so taten wir uns unheimlich schwer ein Rad zu drehen, ohne dabei das gesamte Gebäude auseinander zu nehmen und vieles Ähnliche. Zusammengehalten wird der größte Teil durch Klebstoff oder Klebeband, beides eher unschöne Methoden… Gefühlt jedes einzelne Element ward maximal unpraktisch in der dreidimensionalen Box verankert, sodass leicht schonmal Frustration bezüglich des Inhalts aufkam.

Das Ganze wird dann auch noch von einer wahrlich seichten Geschichte geschmückt und mit problematischen Onlineinhalten getoppt. So konnten wir, auf der deutschen Seite, das Spiel und dessen Inhalte nicht einmal finden, lediglich in anderen Sprachen. Auch die Spieleranzahl sollte, aus unserer Sicht, eher niedrig gehalten werden, da alles recht klein und bereits für einzelne Personen schwierig zu erkennen ist; besonders aber durch das Verbauen sämtlicher Hinweise in der Box entsteht ein völlig unpraktikables Spielgeschehen das parallel am besten nur von einer einzelnen Person angegangen werden sollte.

Zusammenfassend können wir das Spiel also wirklich nicht mit gutem Gewissen empfehlen! Es fehlte einfach allgemein das gewisse Etwas und das gesamte Geschehen fühlte sich sehr erzwungen und langweilig an… Warum ist das Hinaussteigen aus einem Eimer eigentlich ein Rätsel? Aber besonders schlimm ist einfach die Unhandlichkeit des gesamten Escape-Rooms, die das gesamte Werk fast schon unspielbar machte. Dies alles zusammen bietet einfach keinen Spaß, zumindest uns nicht; hoffentlich habt ihr aber eine bessere Erfahrung, solltet ihr dem Spiel eine Chance geben wollen!

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • schönes, dreidimensionales Design
  • (theoretisch) anfängerfreundlich gestaltet
  • Hingucker für jüngere Spieler

Minus

  • unlogische Rätsel
  • extrem unpraktische Gestaltung (viel Klebstoff & Klebebänder)
  • allgemein umständliches Handling fast sämtlicher Elemente
  • mäßig spannende Geschichte
  • (zum Zeitpunkt der Testung) fehlende Online-Inhalte in Deutsch
  • je weniger Spieler desto besser

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 3
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 120 Minuten
Preis: 40,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2023
Zubehör:

1 Regelheft mit Story (24-seitig)

1 Box mit diversen "Top Secret"-Inhalten; darunter:

 - 1 die Box selbst (3D Nachbildung des Büros eines Privatdetektivs)

 - 10 interaktive Gegenstände mit Geheimobjekten

 - 1 Lösungsrad

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