Heroes vs. Warlords

Pangea… Weite, unentdeckte Länder und nützliche Rohstoffe in allen Winkeln, soweit das Auge reicht. Eine Idylle wie man sie sonst nur aus dem Märchenbuch kennt… Ha, das wäre wohl zu schön, um wahr zu sein! Landein, landaus bekriegen sich hier nämlich konkurrierende Stämme um die Rohstoffe und natürlich die Oberhand Pangeas! Werden es die Helden wieder einmal vollbringen, den Schurken das Handwerk zu legen? Oder obsiegen doch die brutalen Warlords? Findet es heraus und schmiedet eure eigene Geschichte!

Krieg mit Regeln:

In Heroes vs. Warlords schlüpft ihr in die Rolle von Rittern, Barbaren, Amazonen oder Nekromanten und versucht euch gegen eure Mitspieler zu behaupten. Der Grundgedanke des gesamten Spiels ist sozusagen die Nachahmung eines klassischen, rundenbasierten PC-Strategiespiels, wobei ihr die Welt erkundet, Rohstoffe sammelt, Truppen rekrutiert, Schlachten kämpft, euren Anführer verbessert und eure Stadt weiterentwickelt. Dabei ist das Spiel so umfangreich, dass gar nicht alle Elemente hier genannt werden können.

Sieger ist, wer am Ende der vorgegebenen Rundenmenge (je nach Spieleranzahl sechs bis zehn; alternativ nach Wunsch anpassbar) die höchste Wertigkeit in Ruhm, Ressourcen, Erfahrung und der Truppenstärke aufweist. Alternativ aber kann man ebenso den Sieg erringen, indem man in allen Kategorien doppelt so viele Punkte wie die Gegenspieler hat oder diese einfach aufgeben.

Achtung: Die Fraktion des Nekromanten spielt sich in vielerlei Hinsicht anders, weshalb auf diese, in der gesamten Beschreibung hier, keine Rücksicht genommen wird! Behaltet also im Hinterkopf, dass das Spielgeschehen und selbst der Aufbau sich bezüglich der genannten Einheit eventuell anders verhalten mag!

Das Spielfeld selbst wird aus mehreren Plättchen mit je sieben Feldern darauf gebildet, dort finden sich eben Rohstoffe, Lager, Ruinen, Türme, Außenposten oder heilige Brunnen und bieten allesamt andere Optionen zum Rekrutieren von Truppen, für den Erhalt von Rohstoffen und vieles mehr. Pro Spieler werden mindestens drei Plättchen verdeckt aufgelegt und zusätzlich ein jeweils vordefiniertes Startfeld platziert. Nun schnappt sich auch noch jeder der Spieler sein Spielertableau, einen Helden mit unzähligen Markern und ein Stadttableau; für alle gleichsam werden noch das Schlachtfeld, sowie die Würfel bereitgelegt. Zwar herrscht zu Beginn Frieden, dieser währt jedoch keinesfalls ewig und es kann angrenzenden Truppen gegenüber ein Angriff stattfinden. Schlachten werden mit den beiliegenden Würfeln geschlagen, wobei deren Ergebnisse, je nach Truppenart, ebenso leicht variieren, grundsätzlich aber eine Menge an ausgeteilten oder verteidigten Schaden angeben. Soldaten sammelt ihr auf eurem Heldenbrett in Form von kleinen Truppen, diese weisen eine Stufe von eins bis sechs auf und müssen weiters in ihrer Menge definiert werden. Im Falle von kriegerischen Auseinandersetzungen werden eben diese auf das Schlachtfeld gelegt wo die Speere und Schwerter dann so richtig klirren!

Jede Fraktion verfügt darüber hinaus über spezielle Fähigkeiten und Einheiten, gleichsam hat jeder der Anführer spezifische Statuswerte diverser Kategorien und auch einen Erfahrungslevel. Die Stadt wiederum zeigt euch bereits erbaute Gebäude auf und ebenso gesammelte Rohstoffe, und um das Ganze noch eine Spur komplexer zu gestalten, bieten auch noch Ausrüstungskarten, die auch auf dem Spielplan gesammelt werden können, zusätzliche Boni. Abschließend sei auch erwähnt, dass bereits zusätzliche Inhalte geplant zu sein scheinen, so bieten die Amazonen einen Tempel (für Magie) zum Bau an, der momentan jedoch noch keinen Nutzen hat.

Na, dann… Heroes vs. Warlords in sehr abgespeckter Form dargestellt! Hier geht es nun weiter mit dem Fazit:

Spieletester

01.02.2024

Fazit

Große Schlachten auf kleinem Tisch:

Allem voran, bevor wir uns sogleich ins Getümmel des Fazits werfen, muss hier klar gesagt werden, dass es sich bei unserem Testspiel lediglich um einen, noch nicht komplett fertigen, Prototyp handelte, sodass einige Elemente eben nicht die endgültige Variante darstellen. Dies ist auf jeden Fall im Hinterkopf zu behalten!

Allgemein gibt es vieles zu diesem, noch etwas „work in progress“-Spiel zu sagen, so viel, dass wir uns hier wirklich nur auf die grundlegendsten Sachen reduzieren können, ohne den Rahmen gewaltig zu sprengen. Einer der ersten Punkte, der sofort heraussticht, bezieht sich auf das Regelwerk. Leider ist dieses etwas unpraktisch aufgebaut, startet quasi mitten in das Spielgeschehen hinein, wobei Spielziel und Aufbau erst weit später folgen und dadurch den Einstieg, besonders in ein solches, recht komplexes Spiel, deutlich erschweren. Hier würde zumindest ich mir einen anderen Aufbau wünschen, um einen angenehmeren Start zu ermöglichen!

Wie bereits erwähnt hat das Werk eine gewisse Komplexität, es bietet also so aller Hand an Möglichkeiten in seinem Zug, sodass sich unzählige taktische Überlegungen auftun. Ein Fest für jeden Strategieliebhaber am Tisch! Schade nur, dass es besonders hier viele Spielelemente gibt, die man sich einfach merken muss oder man immer mal wieder in Verlegenheit kommt im Regelwerk oder am Übersichtsblatt nachzuschlagen. So benötigen unterschiedliche Gebiete variierende Mengen an Bewegungspunkte, um diese zu durchqueren oder es müssen sich die diversen Funktionsweisen der Charakter-Statuswerte im Kopf behalten werden, symbolisch dargestellte Hinweise zur Funktionsweise wären hier, als Gedächtnisstütze; eine Überlegung wert.

Spieltechnisch bieten nicht nur ein variabler Spielaufbau und vier verschiedene Fraktionen Abwechslung, nein, selbst Anführer gibt es jeweils zwei, welche sich in ihren Werten etwas unterscheiden. Abermals Achtung: in der getesteten Version sind die Grafiken hier noch nicht vollständig erstellt. Auf die Fraktion der Nekromanten, welche sich doch teils stark anders spielen, gehen wir hier nun nicht weiter ein, möchten aber deren besonderes Spielerlebnis hervorheben. Richtig gut aber schafft es Heroes vs. Warlords eine Balance zwischen taktischem Grübeln und dem Einfluss von Glück zu schaffen, ein glückliches Händchen kann zwar so einiges verändern, schafft es aber allein nicht das Spiel vollkommen zu wenden.

Große Macken aber sahen wir besonders in den folgenden Punkten, die vermeintlich auf den Prototypen zurückzuführen sind. Fast sämtliches Material ist sehr klein und unhandlich, man kann Marker teilweise kaum fassen, geschweige denn diese dynamisch nutzen. Auch das Design ist an manchen Orten nicht optimal… So sind die Städte sehr verschwommen, manche Schriftarten beziehungsweise ganze Designs scheinen (hoffentlich) eher als Platzhalter zu dienen, während wieder andere Elemente (wie bereits erwähnt) noch vollständig fehlen und auch als solche bezeichnet sind. Nochmals: Gewiss auf das Werk als Prototypen zurückzuführen, dennoch sollte dies hier Erwähnung finden!

In Gesamtschau birgt der von uns getestete Prototyp (Stand: 21.07.2022), des an das Videospiel Heroes of Might & Magic angelehnten Brettspiels, so einiges an strategischer Performance. In der Testversion aber sind besonders einige, kleinere Macken vorhanden, die das Spielerlebnis doch teils gewaltig einschränken. Ein sehr großer Teil dieser kann aber mit einem gewissen Feinschliff gewiss ausgemerzt werden, sodass man, besonders wenn man bereits über einige dieser hinwegsieht, im Großen und Ganzen ein grundsolides und relativ komplexes Kriegsspiel vor sich findet. Wir wünschen dem Autor jedenfalls viel Glück mit seinem Projekt und hoffen für Ihn auch auf eine erfolgreiche Kickstarter-Kampagne! Man sieht sich auf dem Schlachtfeld!

Redaktionelle Wertung:

Plus

ACHTUNG: Prototyp (Stand: 21.07.2022)

  • viele Möglichkeiten
  • sehr strategisch
  • Abwechslung bietende Mechanismen
  • gute Balance zwischen Glück & Planung

Minus

ACHTUNG: Prototyp (Stand: 21.07.2022)

  • unübersichtliches Regelwerk
  • einiges zum Auswendigmerken
  • unhandliches Material
  • es fehlt der Feinschliff (speziell im Design)

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 60 bis 180 Minuten
Preis: 60,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2022
Autor: Dirk Blech
Zubehör:

1 Regelheft (24-seitig)

1 Rundenanzeige-Tableau

1 Schlachtfeld-Tableau (doppelseitg)

2 Übersichts-Tableaus (doppelseitig)

3 Stadt-Tableaus (je 1 für Amazonen, Barbaren & Ritter)

8 Anführer-Tableaus (je 2 pro Fraktion)

8 Plastik-Ständer

19 spezielle Würfel, darunter:

 - 1 D12-Würfel

 - 18 D6-Würfel (je 9 in blau & rot)

20 Kartenteile

48 Holzwürfel (je 16 in blau, gelb & rot)

130 Holzscheiben (40 in blau, 40 in gelb & 50 in rot)

8 Anführer-Marker

36 (winzige) Fraktions-Marker (je 9 pro Fraktion)

36 andere, (winzige) Marker

42 Wächter-Marker

124 Soldaten/Truppen-Marker (je 31 pro Fraktion)

125 Armee/Truppenstärke-Marker

22 Ausrüstungs-Kärtchen

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