Die Wölfe

Heulen oder Jubeln?:

Das Ende jeder Partie wird wohl von oben genanntem bestimmt sein, denn häufig können bereits wenige, gut ausgeklügelte Entscheidungen reichen eine wahre Wendung hervorzubringen. Bis zum letzten Spielzug kann sich noch so einiges ändern und das fanden wir auch besonders spannend, denn egal wie weit man vielleicht hinten ist, die Siegeschance stirbt zuletzt! Doch lasst uns nicht bereits am Ende, sondern viel eher am Anfang beginnen:

Das erste, das ihr vor der Einstiegspartie von die Wölfe erkennen werdet, ist das relativ flüssig und logisch gelesene Regelwerk. Der Aufbau selbst benötigt circa so viel Zeit wie das Verständnis der restlichen Regeln, was bei einem mittellangen Aufbau, besonders bei einem eher komplexeren Spiel, mehr als vertretbar ist. Dieses schnelle Verständnis beruht besonders darauf, dass es gar nicht mal so viele mögliche Aktionen im Spiel gibt und diese darüber hinaus recht ähnlich funktionieren. Dennoch ergeben sich aus diesen unzähligen Möglichkeiten am Brett Fuß zu fassen und gleichsam diverseste Strategien, um dem Sieg näher zu kommen. Als semi-negativen Aspekt ist hier jedoch zu nennen, dass die Wölfe kein Spiel ist, welches von neuwertigen Ideen und Handlungsoptionen strotzt. Ein althergebrachtes System, in dem wir Figuren von unserem Tableau ins Spiel einbringen und dabei gleichsam unsere Fraktion stärken und Siegpunkte generieren, hineingemischt in ein Area Control Wolfsszenario, ist das Ergebnis. Semi-negativ da neuwertige Systeme immer spannend sind, aber eben auch Klassisches mehr als nur eine Daseinsberechtigung hat. Lediglich das Drehen von Geländeplättchen, anstelle des üblichen Bezahlens von Ressourcen, bringt frischen Wind ins Geschehen. Speziell die sich dadurch entwickelnde Komponente, die zu einem besonders vorrausschauenden Interagieren zwingt, ist eine große Bereicherung und der Kernaspekt des Spaßes. Auf Basis dieses Planens in die Zukunft, können bereits kleine Fehler immense Ausmaße entwickeln; ein Punkt, der nicht jedem Spieler zusagen mag.

Ebenso ein Punkt über den sich streiten lässt, sind die recht geringen Spielerinteraktionen. In Eurogame-Manier sind unsere wirklich aggressiven Möglichkeiten stark begrenzt und reduzieren sich auf das besonders teure rauben von Spielfiguren und dem geschickten Blockieren diverser Felder und Knotenpunkte.

Auf das Spieldesign selbst bezogen springen die niedlichen Wolfsfiguren aber auch die restlichen Gestaltungen sofort jeden ins Auge. Die Wölfe ist ein wahrer Hingucker am Tisch! Auch die mögliche Randomisierbarkeit der Spielflächen ist, aus unserer Sicht, eine positive Erwähnung wert. Abwechslung ist in den meisten Spielen von Vorteil, wobei die Wölfe hierbei recht effektiv einen Nutzen aus diesem variablen Spielaufbau zieht.

Das Werk bietet also zusammenfassend eine strategische Herausforderung, die sich besonders darauf fokussiert auf zukünftige Events gefasst zu sein und dabei gleichsam sich selbst nicht die besten Optionen abzuschneiden. Althergebrachte Systeme treffen auf ein erfrischend nettes Szenario und überschaubare Aktionsmöglichkeiten. Warum machst du denn da so große Augen? Ganz klar, weil die Wölfe nicht nur ein tolles Strategieabenteuer bietet, sondern auch ein wahrer Hingucker ist! Das Spiel gibt es bereits knapp unter 55€ zu kaufen. Awooooh!