Piazza Rabazza

Gute Mitarbeiter sind heutzutage schwer zu finden. Auf der anderen Seite machen es uns die Arbeitgeber auch nicht leicht. Da soll man Pizza ausliefern, unter Zeitdruck, während die ganze Stadt unter den starken Armen des fleißigen Teigkneters Pino wackelt.
Aber wer kann schon diesem Italian-Flair widerstehen?!

 

Wir nicht. Daher haben wir uns beworben, Pizzabote Luigi bei seinem Job zu unterstützen. Dazu führen wir nämlich Luigi, der mit seinem Motorrad am Ende eines transparenten Schiebers steht, durch die süße kleine Stadt Rabazza. Diese besteht aus vier Stadtvierteln und an jeder Straßenecke warten hungrige BewohnerInnen auf ihre Pizza. Manche davon sind so gierig, dass sie Luigi bereits beim Vorbeifahren die Pizza wegschnappen – auch wenn sie gar nicht für sie bestimmt ist. Hier ist also Vorsicht geboten und auch wenn die Gassen eng sind, sollte man versuchen, Bögen um die Nicht-Kunden zu machen.

Sie bestellen, wir (versuchen zu) liefern

Aber wie lautet eigentlich unsere Job-Beschreibung? Zu Beginn des Spiels ziehen die bis zu vier Spieler ihre Kunden in Form von Einwohnerkarten. Die Farben der Karten zeigen an, in welchem Viertel diese zu finden sind. Manchmal dauert es ein wenig, die Einwohner in der verwinkelten Stadt zu finden. Außerdem gehen jeweils zwei Einwohner ähnlichen Dingen nach und sollten nicht verwechselt werden. Pro Runde hat man die Möglichkeit, maximal vier Pizzen (eine pro Viertel) auszuliefern. Dazu hat ein Spieler aber nur jeweils so lange Zeit, wie Bäcker Pino, der in der MItte der hübschen Kartonstadt sitzt, seinen Teig knetet – was nicht nur für Hektik sorgt, sondern auch noch die ganze Stadt zum Wackeln bringt. 

Sobald wir unsere hungrigen Kunden in Rabazza gefunden haben, werden die bestellten Pizzen auf Luigis Tablett gelegt, Bäcker Pino aufgezogen und los geht der Arbeitstag. Da die kleinen Pizzen aus beklebten Metallplättchen bestehen und die Bewohner magnetisch sind, kann es leicht passieren, dass hungrige “Passanten” uns eine Pizza wegschnappen, wenn wir ihnen zu nahe kommen. Davon profitieren dann die Mitspieler, weil sie sich ihre Zustellung an diesen Kunden sparen.
Aber Zeit um ihm “Str***o!” hinterher zu rufen haben wir nicht – lieber schnell die nächste Pizza schnappen. Zu schnell aber auch nicht, denn durchs Hudeln kann es passieren, dass die Pizza vom Tablett fällt, wenn wir auf unserem wackeligen Roller weiter durch die Stadt schlittern. Dann müssen wir nochmal zurück zum Start. 

Wer zuerst alle seine Kunden beliefert hat, gewinnt Piazza Rabazza.

Für den Job ist auf jeden Fall ein gewisses Geschick erforderlich. Es erfordert etwas Übung, den um 360 Grad drehbaren Roller immer so um die Kurven zu lenken, dass die Pizza nicht verloren geht oder stibitzt wird, aber so nah genug am richtigen Kunden platziert wird, dass der Magnet die Pizza schnappen kann.
Aber auch Taktik spielt eine kleine Rolle. Pro Runde dürfen wir nämlich –  wie schon erwähnt – pro Viertel nur eine Pizza ausliefern; haben wir in den vorigen Runden jeweils nur die uns am nächsten gelegenen Viertel beliefert, kann es sein, dass wir später (wenn wir vielleicht auch schon mehr geübt sind) gar keine Möglichkeit mehr haben vier Pizzen pro Runde zuzustellen, weil in jenen Vierteln der Hunger schon gestillt ist.

Für Burn-Out-Gefährdete gibt es außerdem eine kürzere Kennenlern-Variante und mehrere Vorschläge, wie der Job vereinfacht werden kann. Beispielsweise, indem Pino für Anfänger, um das Gewackel zu vermeiden, gar nicht aufgezogen, oder für Fortgeschrittene nur halb aufzogen und dadurch die Zeit verkürzt wird.

Spieletester

Fazit

Die kleine, super süß illustrierte und flink zusammengebaute Stadt, sowie die lustige Spieltechnik haben uns bereits mehrmals an Spieleabenden ins kulinarische Italien versetzt.

Auch wenn es zu Beginn noch unvorstellbar scheint, steigt die Lernkurve rasant und spätestens beim zweiten Spiel ist die Auslieferung von drei oder sogar vier Pizzen pro Runde für die meisten keine Unmöglichkeit mehr.

Die versteckten Magnete, die dafür sorgen, dass wir die magnetische Pizza zustellen können, sie aber auch am Weg weggeschnappt werden kann, sind eine witzige Mechanik. Auch wenn sie Geschicklichkeitsspiel-typisch dafür sorgt, dass erfahrene Spieler einen Vorteil haben. Dieser kann durch unterschiedliche Handycap-Systeme aber ausgeglichen werden.
Piazza Rabazza hat jedenfalls in verschiedenen Spielrunden für viel hektischen Spielspaß gesorgt. Ein perfektes Spiel für kleine Partyrunden – oder wenn man gerade auf den Lieferdienst wartet.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • durch das Material fühlt man sich sofort in die Szenerie versetzt
  • der versteckte Magneteffekt macht richtig Spaß
  • die Stadt hat zusammengebaut in der Schachtel Platz
  • steile Lernkurve
  • lustige Spielmechanik
  • verschiedene vorgeschlagene Schwierigkeitsgrade

Minus

  • Geschicklichkeitsspiel mit Vorteil, wenn man den Dreh heraußen hat
  • Stadt ist um 0,5cm zu hoch um die Schachtel komplett schließen zu können

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 6 Jahren
Preis: 23,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2022
Verlag: Zoch
Grafiker: Dennis Lohausen
Zubehör:

10 Wände
4 Standfüße mit 4 Unterpolstern
48 Einwohnerkarten
1 Pizzabote Luigi (zweiteilig: Oberteil und Standfläche) mit 1 Schieber
4 Pizzas (Metallplättchen)
1 Backtisch
1 Aufzieh-Bäcker Pino
1 Aufkleberbogen
Spielregeln

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