Als 2017 das Spiel Photosynthese erschien, erhielt es schon aufgrund seiner optischen Erscheinung und des unkonventionellen Spielkonzeptes viel Aufmerksamkeit. Jetzt kam die hier vorliegende Erweiterung in die Läden, mit der ehrlich gesagt aber kaum jemand gerechnet hatte, denn das Grundspiel ist eigentlich komplett in sich abgeschlossen.
Photosynthese: Im Mondlicht bringt die Module: Der Mond und die Waldtiere, Der Urbaum und Die Mondsteine als Erweiterungen für Photosynthese mit ins Spiel. Diese drei Module können beliebig miteinander kombiniert oder einzeln mit dem Grundspiel gespielt werden.
Mit der Erweiterung macht nun auch der Mond seinen Einfluss auf das Ökosystem Wald geltend. Der Mond wandert entgegengesetzt zur Sonnenrichtung und gibt die Bereiche vor, welche von seinem Licht beeinflusst werden.
Der Mond und die Waldtiere ist das umfangreichste der drei Module. Aus den acht zur Verfügung stehenden Tieren (Wildschwein, Igel, Eichhörnchen, Fuchs, Eule, Dachs, Biber und Schildkröte) wählt sich jeder der Spieler eines aus. Diese haben spezielle Fähigkeiten, die teilweise sogar in unterschiedlichen Stärken eingesetzt werden können. Dabei reichen diese Fähigkeiten vom einpflanzen, bewegen oder fressen der Samen, über Wachstum oder Ernte von Bäumen bis hin zur Umwandlung von Mond- in Sonnen-Punkte. Um allerdings diese Fähigkeiten auslösen bzw. gezielt einsetzen zu können, müssen während des Spiels so genannte Mond-Punkte gesammelt werden. Das geschieht, indem sich die Tiere auf dem Spielplan in vom Mond beschienen Bereichen befinden. Die Mondpunkte werden auf den entsprechenden Tiertableaus der jeweiligen Spieler gesammelt. In ihrem Zug können diese, zusätzlich zum normalen Zug, ihre jeweiligen Tiere auf dem Spielplan bewegen oder aber die zugehörigen Tierfähigkeiten einsetzen, falls die dafür notwendige Anzahl an Mond-Punkten vorhanden ist.
Der Urbaum ist das kleinste Modul aus der Erweiterung. Er wird vom letzten Spieler in der Spielerreihenfolge auf ein leeres Feld des Spielplans gesetzt, bleibt für das gesamte Spiel dort stehen und blockiert dieses. Der Urbaum wirft sowohl auf die der Sonne, als auch die dem Mond abgewandte Seite einen Schatten.
Die Mondsteine werden durch die Spieler auf freie Felder des Spielplans gesetzt. Sie werfen im Sonnenlicht einen Schatten wie ein kleiner Baum, im Mondlicht jedoch leuchten sie auf und tauchen ihre komplette nähere Umgebung in diffuses Mondlicht. Dadurch können dort auch auf Feldern ohne direktes Mondlicht Mond-Punkte gesammelt werden.
Spieletester
Fazit
Wie schon eingangs erwähnt war ich zum einen recht erstaunt, dass überhaupt eine Erweiterung zu Photosynthese erschien, gleichzeitig aber auch sehr neugierig, wie sie das Spiel verbessern wollte.
Vielleicht sollte man sich vorher aber noch einmal kurz ins Gedächtnis rufen, dass Photosynthese ein sehr thematisches, fast schon naturwissenschaftliches Spiel ist. In ihm geht es um den Namen gebenden, biologischen Prozess, durch welchen Bäume die zu ihrem Wachstum notwendige Energie aufnehmen, speichern und verarbeiten. Thema und Mechanik sind dabei aufs engste aufeinander abgestimmt. Trotzdem ist es vom Schwierigkeitsgrad lediglich ein gehobenes Familienspiel.
Photosynthese: Im Mondlicht fügt nun aber Spielmechanismen hinzu, die thematisch so gar nicht passen wollen. Dabei ist die Idee mit den im Wald lebenden Tieren eigentlich recht spannend und auch manche der Fähigkeiten, wie z.B. das Aus- oder Eingraben von Samen oder das Erschrecken anderer Tiere, zum Thema passend. Anderes hingegen aber deutlich weniger, wie z.B. Tiere die das Mondlicht suchen, um daraus Energie zu generieren oder Mondsteine, welche das Mondlicht im Wald weiter verbreiten.
Die Fähigkeiten der Tiere sind zudem leider nur in der Spielregel und nicht auf den Tier-Tableaus aufgeführt. Deshalb müssen alle Spieler während einer Partie permanent dort nachschlagen, um sich über Kosten und Auswirkungen ihrer jeweiligen Tierfähigkeiten zu informieren.
Photosynthese erhält durch Photosynthese: Im Mondlicht zwar zusätzliche strategische Optionen, gleichzeitig wird eine Partie dadurch aber auch unnötig komplexer und deutlich weniger planbar. Insofern richtet sich diese Erweiterung vorwiegend an Experten und Liebhaber des Grundspiels. Familienspieler sollten, trotz der niedlichen Tiere in der Erweiterung, mit dem Grundspiel vorlieb nehmen.
Plus
- stimmig und passend illustriert
- Tiere sind eine schöne und thematisch passende Idee
- zusätzliche strategische Optionen
Minus
- Spiel wird zufälliger und weniger planbar
- viele Regeln/ Fähigkeiten müssen immer wieder nachgeschlagen werden
- viele der Tierfähigkeiten sind thematisch nicht unbedingt passend
- nur für Experten und Liebhaber des Grundspiels geeignet
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Details
Urbaum (Pappe, 3D Standy)
Mond-Marker
Mondphasen-Marker
8 Tier-Tableaus
8 Tierfiguren (Holz, bedruckt)
4 Mondpunkte-Marker
Biberdamm-Marker
8 Baby-Schildkröten-Marker
3 Mondsteine (Pappe, 3D Standy)
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