Last Message

Ihr seid Opfer eines Verbrechens. Eine letzte Nachricht könnt ihr absetzen, um einen Hinweis auf den Täter zu geben. Leider wird nicht die gesamte Nachricht ankommen. Und was davon nicht ankommt, entscheidet der Täter…

Ein riesiges Getümmel. Personen soweit das Auge reicht. Und der Täter hat sich mitten unter sie gemischt. Leider hat das Opfer seine Stimme verloren und kann nur noch schriftlich kommunizieren. Und: der Täter wird seine Spuren verwischen.

Tathergang

Auf einem Wimmelbild mit dutzenden Personen darauf markiert sich der Täter, nur für das Opfer sichtbar, mit einem durchsichtigen Plastikmarker. Das Opfer hat nur eine abwischbare, in neun Felder geteilte Tafel, um darauf mit dem Filzstift Hinweise auf den Täter zu malen. Und es hat nur 30 Sekunden Zeit dafür.

Welche Hinweise das Opfer gibt und in welcher Form, ist egal. Es kann gezeichnet oder geschrieben werden, in einzelne Kästchen oder über mehrere Kästchen verteilt. Beschreibt man den Täter selbst, versucht man gar ein Phantombild zu zeichnen, ist es die Umgebung, auf die man sich konzentriert – all das ist dem Zeichner überlassen.

Die einzige Regel: Es darf ein Hinweis nicht in derselben Form mehrfach vorkommen. Beispielsweise kann ich einen Apfel einerseits zeichnen und zusätzlich das Wort „Apfel" aufschreiben, ich darf das Wort Apfel aber nicht zweimal aufschreiben.

Denn sind die 30 Sekunden abgelaufen, darf der Täter fünf der 9 Felder wieder ausradieren, bevor die Ratenden die Tafel in die Hände bekommen und zum Raten beginnen dürfen.
Sofern nötig, werden bis zu vier Runden auf diese Weise absolviert. Mit einem kleinen Unterschied: Jede Runde darf der Täter ein Feld weniger auslöschen, in Runde vier also nur noch zwei Felder.
Dabei wird jedes Mal eine neue Tafel verwendet, die Hinweise der Vorrunden bleiben also bestehen.

Die Tatorte

Dem Spiel liegen sechs unterschiedliche Wimmelbild-Tatorte bei, die von vier unterschiedlichen Künstlern gestaltet wurden. Nicht nur thematisch, auch stilistisch unterscheiden sich diese stark, was mehrere Spielrunden umso reizbarer macht. Die Szenarien reichen dabei von A wie Auenland, bis Z wie Zombieapokalypse. Mit Westernstadt, Alieninvasion und Superhelden ist damit für ausreichend Abwechslung gesorgt.

Und auch wenn auf den ersten Blick die hunderten Figuren darauf sehr ähnlich aussehen, bei genauerer Betrachtung machen sich dann doch Unterschiede bemerkbar, die bei der Identifizierung sehr hilfreich sein können. Das reicht von Gewand und Körperhaltung bis hin zu Haarscheiteln, die in der Kombination mit anderen Hinweisen den gewinnbringenden Tipp geben können.

Das Tatwerkzeug

Für Täter und Opfer liegen die Tatorte aufklappbar in A4 bei, für die Ratenden werden sie in Größe A3 aus vier Einzelteilen zusammengesetzt. Hier hätte man ruhig Markierungen einzeichnen können, die die Eckpunkte anzeigen. So ist zu Spielbeginn eben eine kleine Puzzleaufgabe mit 4-Teile-Puzzle integriert. Der Vorteil, der sich aus der Aufteilung ergibt: Die einzelnen Abschnitte lassen sich leichter zur genaueren Untersuchung auf die Mitspieler aufteilen, ohne dass man sich gegenseitig beim über den Plan lehnen versehentlich die Schädel einschlägt.

Als Sichtschutz dient ein stabiler, schick designter Karton-Paravan. Die vier abwischbaren Tafeln, zwei Filzstifte mit Radierkappe, der durchsichtige Marker und die 30-Sekunden-Sanduhr runden das sehr hochwertig wirkende Paket ab.

Spieletester

29.03.2022

Fazit

Wie kurz 30 Sekunden eigentlich sind, wird man bei Last Message schmerzlich erfahren. In unseren Testrunden wurde ausnahmslos jeder Erstling beim Zeichnen vom abgelaufenen Zeitlimit überrascht und hatte nach dessen Ablauf maximal fünf der Kästchen gefüllt – die konsequenterweise alle gelöscht werden hätten müssen.
Ab Runde zwei ist man dann aber drin, entwickelt ein Gefühl dafür, welche Tipps am besten wie auf der Karte verteilt werden sollen, sodass genug Hinweis für die Mitspieler übrigbleibt.

Was Anfangs aufgrund der schieren Menge an potentiellen Lösungen als unmöglich scheint, lässt sich dann doch recht gut eingrenzen, sodass es bei uns keine Runde gab, in der gar nicht gelöst werden konnte. Die Frage war dann eher, wie schnell man es schafft zu lösen.

Die spannende Interaktion zwischen Täter, Opfer und Suchenden, die Herausforderung beim Zeichnen von Hinweisen unter Zeitdruck, die Abwechslung bei den Tatorten und das wie von iello gewohnt hochwertige Spielmaterial machen Last Message zu einem gelungenen, spaßigen Party-Wimmelbild-Deduktionsspiel.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Vielfältige Wimmelbilder von unterschiedlichen Künstlern
  • Hochwertiges Material
  • für Täter, Opfer und Ratende gleichermaßen lustig
  • Zeichnen unter Zeitdruck führt zu witzigen Ergebnissen ...

Minus

  • ... ist aber vielleicht nicht jedermanns Sache

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 8
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 15 bis 30 Minuten
Preis: 20,89 Euro
Erscheinungsjahr: 2021
Verlag: iello
Genre: Deduktion, Party
Zubehör:

1 Sichtschirm
12 doppelseitige Bögen (6 Tatorte)
3 gefaltete Bögen (6 Tatorte)
4 abwischbare Tafeln
2 trocken abwischbare Filzstifte
1 durchsichtiger Marker
1 Sanduhr

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