Mage Knight fällt bei den Spielen in die sogenannte Kategorie der Sammelminiaturenspiele. Das Grundprinzip dieser Spiele kennt man wahrscheinlich von den etwas populäreren Sammelkartenspielen (engl. Trading Card Games) – z.B. Magic the Gathering oder Herr der Ringe SKS: hier steht nicht unbedingt das Spielen im Vordergrund sondern auch das Sammeln der bereits fertig bemalten Figuren.
„Heroic Quests 3D-Dungeons“ aus der amerikanischen Wizkidsmaschinerie ist im Rahmen der Mage Knight Serie entstanden um interessierten Spielern ein fertiges Komplettpaket für 2 Spieler anbieten zu können.
Eines gleich vorweg: „Heroic Quests“ eignet sich durchaus für Einsteiger in das Genre, auch wenn die Regeln zunächst vom Umfang her etwas abschreckend wirken.
Zunächst werden in der Spielregel alle wissenswerten Details erörtert: wie sieht eine Figur aus, wie stark ist sie, was ist ein Blickwinkel, was ist ein Held oder auch wie sieht das Gelände aus. Prinzipiell ist die Spielregel gut und übersichtlich gestaltet. Beim Start des Spieles herrschen keine Unklarheiten darüber wie weit sich eine Figur z.B. bewegen darf oder wie viele Aktionspunkte sie verbrauchend darf.
Zu Beginn des Spieles bekommt jeder Spieler einen Helden zugeteilt. Mit diesem Helden muss man nun möglichst viel Gold aus dem Dungeon tragen – um zu Gold zu kommen muss man gegen Monster kämpfen, die im Weg herumstehen, und zu den begehrten Schatzkisten gelangen, die auf dem Spielfeld verteilt sind. Klingt ja ziemlich einfach.
Im Spiel zieht ein Spieler seinen Helden und auch die Monster in der Zugphase des Gegners. Gelangt also ein Spieler mit seinem Helden in den Blickwinkel eines Monsters (und derer gibt es einige!), so kommt es zum Kampf. Auf der sogenannten "Base" jeder Miniatur ist eingezeichnet wie weit sich eine Figur bewegen darf (und somit auch wieviele Aktionspunkte sie pro Zug hat) und wie gut sie im Fern- bzw. Nahkampf ist. Erleidet eine Figur durch ein Monster Schaden, so dreht man die "Base" und diese Werte sinken. Das kann bis zum Tod des heroischen Kämpfers führen. Natürlich kann man auch versuchen sich von einem Gegner zu lösen, also die Beine in die Hand zu nehmen und zu fliehen, dies kostet allerdings Bewegungspunkte.
Zusätzlich haben einige Figuren auch noch sogenannte Spezialfähigkeiten, die sie einsetzen können und die mitunter im Kampf ganz nützlich sein können! Eine Liste der Spezialfähigkeiten findet sich übersichtlich angeordnet im Anhang in der Spielregel.
Das Spiel selbst ist wunderschön aufgemacht: Mit Bodenplatten, Holz- und Eisentüren, Wänden und sogenannten Artefakten (die auch alle beliebig erweiterbar sind mit Zusatzsets) kann man sich individuelle und spannende Dungeons bauen. Die Teile sind äußerst strapazierfähig und leicht zusammenstellbar bzw. lösbar.
Auch die bemalten Figuren sind schön, manche allerdings etwas fragil (zum Glück müssen die Figuren nicht wirklich miteinander ringen), für das Spielen reicht die Ausstattung allerdings zur Genüge.
Das Spiel ist spannend und witzig, wenn man Fantasyspiele mag. Heroquest-Fans, die es ja zur Genüge gibt, kommen aber sicher auch voll auf ihre Kosten!
Die Spielregel ist übersichtlich gestaltet, das Spiel mit den 3D-Dungeons ist allerdings erst unter Fortgeschrittenenspiel zu finden (und das wo das Spiel Heroic Quests 3D Dungeons heißt) – ebenso wie der Mehrspielermodus und das Solitärspiel.
Ein großes Fragezeichen erschien allerdings bei der Spielregel:
Abbildungen waren nicht immer dem richtigen Text zugeordnet (was insbesondere bei Einsteigern zu Verwirrung führen kann).