Cup of Therapy

Zeit für Emotionen!
In Cup of Therapy versuchen wir, so viele Gefühlsplättchen wie möglich von mindestens 5 verschiedenen Gefühlsinseln zu erhalten.

Dies schaffen wir, in dem wir Geschichten, passend zu den Gefühlskarten erzählen und so unsere Gefühle, Gedanken und Erfahrungen zum Ausdruck bringen.

Außerdem kriegen wir Gefühlsplättchen, wenn wir uns in die Geschichten anderer mit einbringen.

Soweit das Grundkonzept.

Das eigentliche Spiel lässt sich am besten so zusammenfassen:

Es gibt zwar Regeln, aber diese können auch geändert, variiert oder negiert werden - ganz nach eigenem Gutdünken.

Ein Beispiel? Der Spieler an der Reihe würfelt und darf dann seine Figur in jede beliebige Richtung bewegen. Er darf die Leitern auf dem Spielplan als Abkürzung benutzen, er darf seine Züge verfallen lassen...

Mehr an "Spielmechanik" bietet das Spielbrett nicht.

Der Kern des Spiels sind die Geschichten, welche wir passend zu den Gefühlskarten, zum Besten geben. Das können wahre Begebenheiten aus unserem Leben sein. Oder erfundene Geschichten. Oder allgemeine Ansichten zu einem Thema. Oder wir erzählen einfach nur, was auf der Zeichnung der Karte abgebildet ist. Es gibt hierbei kein "richtig" und "falsch"... für das bloße Erzählen erhalten wir das Gefühlsplättchen.

Beteiligt sich ein Mitspieler bei unserem Gespräch, bekommt auch dieser ein Gefühlsplättchen.

Gefällt uns eine Geschichte eines Mitspielers besonders, dürfen wir ihm auch ein Gefühlsplättchen aus unserem Vorrat als Bonus geben.

Das Spiel endet, wenn ein Spieler Gefühlsplättchen von mindestens 5 verschiedenen Gefühlsinseln hat. Aber auch hier macht die Anleitung direkt klar: Es ist vollkommen egal, wer gewinnt! Jeder ist der Gewinner, der sich beim Spiel beteiligt hat.

Spieletester

08.04.2022

Fazit

Wie schon aus dem Bericht zu entnehmen: Cup of Therapy ist kein Spiel im eigentlichen Sinn. Es ist vielmehr der Anstoß, über seine Gefühle zu reden.

Aus therapeutischer Sicht ist das Konzept vielleicht gar nicht schlecht, jedoch drängte sich unseren Spielrunden wiederholt die Frage auf: Für welche Zielgruppe wurde Cup of Therapy eigentlich entwickelt? Wenn ich über meine Gefühle reden kann, brauche ich das Spiel nicht... und wenn ich das nicht kann, hilft mir das Spiel auch nicht dabei, jetzt auf einmal meine Emotionen kundzutun - so zumindest unsere Laienmeinung.

Als Spiel im herkömmlichen Sinn ist Cup of Therapy - und das muss man ganz klar sagen - definitiv nicht zu empfehlen. "Spielt wie ihr wollt, nach Regeln oder auch nicht und gewinnen tut ihr sowieso alle zusammen" - sorry, aber dafür muss ich das Spiel dann gar nicht erst aufbauen.

Auch das Spielmaterial kann nicht komplett überzeugen: Mir gefallen die (teilweise minimalistischen) schwarz-weiß Karikaturen (sie erinnern mich irgendwie an einen alten Holzschnitt), der überwiegende Großteil meiner Mitspieler findet die Zeichnungen jedoch zu unspezifisch und verwirrend... naja, Geschmackssache.

Cup of Therapy hat denk ich nur eine sehr kleine uns spezielle Zielgruppe. Es ist wohl für diejenigen konzipiert, die nur einen Eisbrecher brauchen, um endlich über ihre Gefühle reden zu können - und das auch zu wollen. Vielleicht findet Cup of Therapy bei dem einen oder anderen Therapeuten (z.B. in der Jugendarbeit) seine Zustimmung, als Spiel fällt es bei mir jedoch gnadenlos durch.
Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Ggf. Initialzündung für emotionale Gespräche
  • Viele Gefühlskarten

Minus

  • Es ist einfach kein "Spiel"
  • Zielgruppe?

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 27,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2021
Verlag: HUCH & friends
Grafiker: Aleksi Michelsson
Genre: Kommunikation
Zubehör:

100 Gefühlskarten
4 Gefühlsinselnkarten
1 Würfel
1 Spielplan
60 Gefühlsplättchen

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