Man kann davon ausgehen die Spielregeln nach einer Runde des Spiels verstanden zu haben. Jede Spielerin erhält 7 Karten, eine Karte wird offen in die Mitte gelegt. Nach jeder Runde wird dieser Ausgangszustand mit den Karten vom Nachziehstapel wiederhergestellt.
Alle beteiligten Spielerinnen spielen gleichzeitig eine Karte aus ihrer Hand aus. Diese verbleiben für einen Moment offen in der Tischmitte. Zu den nun ausliegenden Karten legt jede Spielerin nun erneut eine weitere Karte. Im Anschluss wird ermittelt, welche Farbe den Stich gewinnt und alle Personen, die an dieser Farbe beteiligt sind, dürfen sich eine Karte als Siegpunkte wählen - auf jeder Karte sind null bis vier Sterne abgebildet, die der Zahl der Siegpunkte entsprechen. Nach sieben oder acht Runden gewinnt die Spielerin mit den meisten gesammelten Sternen.
Die Tageszeit
Um dem Spiel einen Twist zu verleihen und nicht ein stumpfes Ausspielen von Karten zu sein, gibt es zwei mögliche Arten die gewinnende Farbe zu ermitteln. Bei Tag gewinnt die Farbe mit den meisten Punkten - bei Nacht gewinnt die Farbe mit den wenigsten. Mit der Zeitkarte wird die aktuelle Tageszeit festgehalten, sie lässt sich mit Karten verändern, die im normalen Prozess ausgespielt werden.
Der Bluff
Mit dem Verändern der Tageszeit erlangt das Spiel Tiefgang. Wird mein Gegner eine hohe Zahl ausspielen, um den Stich mit der Farbe zu gewinnen? Dann kann ich die Tageszeit auf Nacht ändern, um das zu verhindern. Doch was, wenn er davon ausgeht, dass ich die Tageszeit ändern will und nun ebenfalls eine niedrige Karte spielen will? Sollte ich eher versuchen mich in der Höchstpunktzahl mit ihm zu messen oder kann ich den Stich nur in der Nacht für mich entscheiden?
Die Möglichkeiten den Spielverlauf zu verändern sind also zahlreich und verlangen seine Gegner einschätzen zu können. Es bieten sich dabei auch verschiedene Strategien an, zum Beispiel die erste Karte zu nutzen, um Punkte und Informationen in den Blick zu kriegen und dann mit der zweiten Karte den entscheidenden Zug zu machen. Dieser Vorschlag kann aber auch umgedreht werden, je nach Spielverlauf und Gegnern ist eine Anpassung unabdingbar.
Die Illustrationen
Das Spielmaterial erfüllt mit einfachen Mitteln den gewünschten Zweck. Die Gebirge, die auf den Karten abgebildet sind, erreichen mit einfachen Formen eine impressive Gestaltung. Die gelben und pinken Karten sind leider durch die Highlights der Zeichnung etwas schwer zu unterscheiden.
Ein Fehler in der Anleitung der Erstauflage, der die Größe des Nachziehstapels betraf, wurde vom Verlag bereits online korrigiert.
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Spieletester
Fazit
Auch, wenn sich das Spiel selbst als "trickreiches Kartenspiel" bezeichnet, also definitiv ein Wortspiel mit Stichen besteht, kommt nicht das Gefühl auf, dass es sich bei Day&Night um ein klassisches Stichspiel handelt. Viel mehr steht das Bluffen und in die Irre führen von Gegnern im Zentrum. Die Mindgames der Gegner zu durchschauen ist essenziell, um an der Gewinnerfarbe beteiligt zu sein.
Ob man dann tatsächlich die Spielerin ist, die den Stich für sich entscheidet, ist für die Punkteverteilung fast irrelevant. Grad für neue Spielerinnen empfiehlt es sich am Anfang darauf zu achten, möglichst an der Gewinnerfarbe beteiligt zu sein, egal mit wie vielen Punkten.
Die innovative Art des Stichgewinns zu bestimmen verleiht dem Spiel einen Twist, der Spielerinnen mit einer Affinität zu Bluffs anspricht.
Plus
- Innovatives Stichspiel
- Mindgames
- Viele Handlungsmöglichkeiten
Minus
- Management der Tageszeit fühlt sich nicht intuitiv an
- Kartenfarben teils schwer zu unterscheiden
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