Kuala

In Kuala kannst du dich für eines der vier Geschwisterkinder entscheiden - du übernimmst die Rolle der einfühlsamen Eika, des muskulösen Max, des flinken Felix oder der schlauen Sophie. (An dieser Stelle frage ich mich, welche 10-jährigen heutzutage noch so etwas lesen wollen UND was die Gender und Diversity Beauftragten vom Pegasus Verlag den lieben langen Tag eigentlich machen?!) 

Toll an dem Spiel-Comic ist, dass du genauso gut alleine spielen kannst, wie in voller Besetzung. 
Das ausgewählte Charakterheft erklärt sich dann eigentlich von selbst und leitet dich durch die Abenteuerreise. Du folgst den Anweisungen und bekommst immer wieder Möglichkeiten zu entscheiden wo es langgeht. Verschiedenste Rätselaufgaben erwarten dich.

Die anderen Charaktere erleben zum Großteil die gleiche Reise - es gibt jedoch immer wieder Stellen, an der sich die Gruppe trennt und die einzelnen Charaktere mit ihren besonderen Fähigkeiten Aufgaben alleine bewältigen. Während die schlaue Sophie noch überlegt, wie sie das Schloß der Haustür knacken könnte, tritt der muskulöse Felix einfach die Tür ein und holt die anderen der Gruppe nach. Die Handlungsstränge laufen also immer wieder zusammen. Wichtig ist auch, dass alle mal zum Zuge kommen, also der muskulöse Felix nicht der einzige ist, der die Dinge auf seine Weise löst. Einige Rätsel sind auch so gestaltet, dass die Charaktere sich gegenseitig helfen und beraten können, insgesamt also eine gelungene Kombination aus kooperativem Rätseln und individuellen Erfolgen. 

Die Geschichte verlangt irgendwie danach auf verschiedensten Inseln im Kuala Archipel nach Perlen und Diamanten zu suchen, um diese irgendwo abzuliefern. Auf dem Abenteuerbogen wird notiert, wie viele Schätze schon gefunden wurden, aber auch, welche Gegenstände schon eingesammelt wurden oder sonstige Notizen zur Geschichte. Die Handlung steht aber absolut nicht im Vordergrund, es ist wenig zusammenhängender Text vorhanden, das hin und her, die Suche nach dem richtigen Weg und das Rätseln an sich stehen im Vordergrund.

Bei der Story wäre also sicher noch mehr möglich gewesen, ich finde sie insgesamt ein bisschen schwach. Auch das Design ist nicht ganz nach meinem Geschmack, wobei die Bilder viel zu entdecken bieten und Hinweise/ Zahlen etc. sehr geschickt in die Bilder eingebaut sind. Besonders überraschend ist es, wenn beim Reden über die nächsten Schritte plötzlich bemerkbar wird, dass einzelne Charaktere ganz andere Dinge sehen und daher auch anders agieren können/ müssen.