Psychiatrie des Schreckens - Teil 1 & 2

Geschichte

In dieser Geschichte voller Spannung aus fünf Kapiteln begleitet ihr fünf Insassen bei ihrem Ausbruch aus der Psychatrie des Dr. Dark. Jedes Kapitel dauert zirka eine Stunde und spielt im gleichen Zeitabschnitt in der Nervenheilanstalt. Dadurch beeinflussen sich die Geschichten gegenseitig und Aktionen aus der ersten Geschichte schlagen sich in den Handlungen der folgenden Kapitel nieder.
Das sorgt leider auch dafür, dass man Räume mehrfach besuchen muss und mehrere Rätsel in diesem Raum angeboten bekommt, auch wenn man noch nicht die richtigen Lösungswege für später folgende Rätsel gefunden hat.

Atmosphäre

Das Spiel sorgt mit den Karten, die durch die Geschichte führen, für ausreichend Spannung. Die Räume thematisch gut gestaltet, der Evakuierungsplan für die Tischmitte gibt einen tollen Gesamteindruck und sorgt dafür, dass man sich die Situation räumlich vorstellen kann. Die Horror-Elemente sind klein aber fein und lassen einen meist erst bei näherem Hinsehen erschaudern.

Rätsel

Um in der Geschichte voran zu kommen muss man Rätsel lösen, die standardmäßig eine vierstellige Zahlenkombination ergeben. Dies schränkt die Gestaltung der Rätsel unheimlich ein. Außerdem sorgt es dafür, dass man schnell glaubt eine Lösung gefunden zu haben, wenn man dann aber die entsprechende Karte aus dem Kartendeck heraussuchen möchte erkennt man, dass der Schluss voreilig gezogen wurde. Wenn man sich geirrt hat, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man keine weiteren Anhaltspunkte hat und lieber einen Hinweis nimmt, als dass man ewig weiter rät. Die Hinweise sind aber meist zu allgemein und führen einen nur in die richtige Richtung. Wenn man sich nach langem hin und her dazu entschließt die Lösung im Lösungsheft nachzusehen, sagt einem dieses nur die vierstellige Zahlenkombination, nicht jedoch den korrekten Lösungsweg. Die Art der Lösung bleibt den SpielerInnen aber vorenthalten, wenn sie es nicht schaffen das Rätsel allein zu lösen.

Lösungswege

Selbst wenn einem der Lösungsweg klar ist, kann es lang dauern zur richtigen Lösung zu gelangen. Häufig verlangt das Spiel von den SpielerInnen langwierige Arbeit, um den Code herauszufinden. Dabei wird der Rätselspaß in den Hintergrund gedrängt und man wartet nur ab, bis eine SpielerIn die korrekte Lösung erarbeitet hat. Die Rätsel sind meistens so gestaltet, dass sie von einer Person gelöst werden können. Das hat zum Nachteil, dass die soziale Komponente zwischen den SpielerInnen verloren geht.

Die Komplexität der Rätsel fühlt sich etwas überschießend an. Manche Rätsel hat man mit wenigen Gedankengängen gelöst, für andere muss man aber viel Zeit investieren. Ein Beispiel dafür kann ein Rätsel sein, dass eine algebraische Aufgabe mit vier Gleichungen und vier Variablen darstellt. der Lösungsweg ist klar: Alle variablen durch eine ausdrücken, ausrechnen und anschließend in die anderen Gleichungen einsetzen, bis man das richtige Ergebnis hat. Diese Aufgabe würde man aber nicht mal einer MaturantIn abverlangen, weil sie keine tatsächliche geistige Arbeit erfordert - der Lösungsweg ist ja schnell gefunden. Von da an ist es eine reine Schreibarbeit, die mehrere Minuten verbraucht, aber nur von einer SpielerIn allein gelöst werden kann, denn zu zweit an einer Matheaufgabe zu sitzen scheint wenig sinnvoll. Wenn man mit den Zeiterfassungsbögen spielt, ist man in Windeseile über der Stunde, die als Spielziel vorgeschlagen wird.