Der unvollendete Fall von Holmes

Angeblich gibt es einen Fall, den der große Sherlock Holmes nicht gelöst hat. Und der bis heute ungelöst ist. Wir sollen das ändern! Nehmt ihr die Herausforderung an?

Spielmaterial

Hauptteil des Spiels ist ein Album. Dieses besteht aus losen, festen, hochglanzbedruckten Papierbögen. Erste Aufgabe, soviel darf ich verraten, ist die Ordnung dieses Albums. Im weiteren Spielverlauf brauche ich die Seiten des Albums, um Rätsel zu lösen. In Kuverts verstecktes Zusatzmaterial kommt nach und nach ins Spiel.

Spielablauf

Beim vorliegenden Spiel handelt es sich um einen Escape Room. Es gilt, Aufgaben zu meistern, um am Ende die eigentliche Frage beantworten zu können: Woran ist die arme Frau gestorben?

Woher weiß man, was man tun soll, wenn man das Spiel in Händen hält? Ganz einfach: Die App sagt uns, was als Nächstes zu machen ist. Sie fordert immer wieder Eingaben bzw. die Beantwortung von Fragen. Erst wenn diese korrekt sind, geht es weiter zur nächsten Aufgabe. Sie sagt auch, wenn man Material aus einem Kuvert nehmen soll.

Und wenn man mal nicht weiter weiß?

Es kann natürlich passieren, dass man irgendwann ein Blackout hat und nicht weiß, wie man ein Rätsel anpacken soll. Auch hierfür sorgt die App: Man kann sich Hinweise geben lassen. Zu jeder Aufgabe gibt es ein paar Hinweise, deren Anfang man erfährt. Dies alleine ist schon eine Hilfe, aber auch eine Kontrolle, ob einen der Hinweis weiterbringen würde. Dezentere Hinweise kann man später nicht mehr abrufen, weitergreifende aber schon. 

Ach ja, die Uhr!

Escape Rooms haben immer ein Zeitlimit. So auch dieser. Die Uhr tickt in der App von zwei Stunden hinunter. In Echtzeit. Benutze ich einen Tipp, werden mir, je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad, zwei bzw. drei Minuten von der Uhr abgezogen.

Ach ja, Schwierigkeitsgrade: Ich kann ein einfaches Standardspiel wählen, das mich Schritt für Schritt durch den Fall leitet. Oder ich nehme den Expertenmodus, wo ich für die nächste Beantwortung mehrere Schritte korrekt kombinieren muss. Im Standardspiel ist die Uhr nur eine Orientierung und man darf überziehen, bei den Experten ist nach der vorgegebenen Zeit Schluss.

Spieletester

07.11.2019

Fazit

90-120 Minuten sind für das Spiel veranschlagt. Ich habe es im Standardspiel solo, trotz ca. 15 Minuten inkludierter Pause, in 100 Minuten absolviert gehabt. Malus-Zeiten für Tipps nicht eingerechnet. Dafür war einmal Durchklicken durch bisherige Aufgaben dabei, weil nach einem App-Wechsel die Spieleapp meinte, wieder von vorne beginnen zu müssen. Antworten mitzuschreiben schadet nie. Was ich bei der App zudem vermisst habe: Eine Pause-Funktion. Wenn ich z.B. nebenbei E-Mails checke, tickt die Spieleapp im Hintergrund weiter hinunter. Manchmal wird das Sinn machen, aber sicher nicht immer (wenn ich z.B. das WC aufsuchen will).

Die App wirft die Aufgaben nicht als Fragen, sondern als Texte mit einzelnen, fettgedruckten Wörtern aus. Man muss also genau lesen, was von einem gefordert ist. Ich vermisse nach einer korrekten Antwort ein „Richtig, weil ... darum ...”, denn einige Antworten könnte man einfach erraten bzw. mittels Durchprobieren lösen. So ist es nicht viel mehr als ein „Korrekt!” und man kann ad hoc nichts lernen. Man kann aber im Nachhinein das Spiel nochmal starten und sich alle Hinweise der Reihe nach durchlesen, falls man irgendwo mehr blind getippt als die Antwort gefunden hat. Recht schwierig fand ich den geplanten Lösungsweg bei der Milchstraße-Seite. Selbst mit der Komplettlösung habe ich eine Zeit gebraucht, alles zu entdecken. Zum Glück fand ich rasch ein Wurmloch ...

Escape Room-Neulinge sollten vielleicht mit einem leichteren Fall als diesem hier anfangen. Leider gibt es auf der Box keinerlei Kategorisierung. 

Das Spielmaterial macht einen guten, wertigen Eindruck, vor allem die Hochglanzseiten des Albums. Die dünnen Zusatzmaterialien (Stanzbögen) bleiben hier etwas zurück. Die Anleitung zur Bedienung des Spiels ist knackig kurz, rasch kann losgelegt werden. Die eigentlichen Aufgaben kommen ja dann zum Lesen von der App bzw. sind sie im Album abgedruckt, zu jenem Zeitpunkt, zu dem Zeitpunkt an dem man sie wirklich benötigt.

Zusammengefasst: Das Spiel bietet gutes Material, das man höchstens faltet, aber nicht weiter zerstört. Ich selbst kann das Spiel nur einmal spielen, aber ich kann es weitergeben/tauschen und jemand anderen erfreuen. Es ist sogar erlaubt, das Spielmaterial zu vervielfältigen, um Teams gegeneinander antreten zu lassen. Der Fall ist nicht ganz leicht zu knacken, aber die App hilft einem, die Klippen zu umschiffen.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Großteils gute Ausstattung
  • Die App hilft einem, wenn es sein muss, bis zur korrekten Eingabe hin
  • zwei Schwierigkeitsmodi zur Auswahl
  • Losspielen ohne viel Anleitungsstudium

Minus

  • für Anfänger nicht hundertprozentig geeignet, die Box zeigt keine Schwierigkeitsstufe an
  • die App hat keine Pause-Funktion

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 8
Alter: ab 13 Jahren
Spieldauer: 90 bis 120 Minuten
Preis: 19,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2017
Verlag: Asmodee, iDVenture
Genre: Escape Spiel
Zubehör:

14 Albumbögen
1 Brief
5 Umschläge mit Spielmaterial
1 Anleitung

benötigt wird: Smartphone/Tablet mit der Spieleapp (Download für iOs und Android), eine App zum Auslesen von Geo-Koordinaten (z.B. Google Maps)

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7203 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2306 Berichte.