Rollecate

Rollecate ist eine 1967 erbaute Lokomotive. Mittlerweile verstaubt sie in einer Scheune. Könnt ihr sie im Spiel wieder zum Leben erwecken und ihr eine hübsche Strecke bauen? Sie würde sich sicherlich freuen!

Dieses Spiel ist nur in englischer und niederländischer Sprache erhältlich. Sprachkenntnisse sind lediglich für die Spielanleitung notwendig.

Spielvorbereitung

Am Beginn besteht die Strecke aus vier Karten, wobei die kleine Lok auf der dritten Karte steht. Jeder Spieler bekommt eine Reihe von Streckenkarten auf die Hand, welche Ziffern zwischen eins und vier tragen. Schon kann die Reise beginnen! 

Spielablauf

Reihum sind die Spieler an der Reihe. In seinem Zug zieht man als Erstes eine Karte vom Nachziehstapel. Dann kann man passen, Karten ausspielen oder eine Chaoskarte abwerfen.
Das Passen bringt eine Strafkarte, außerdem fährt die Lok eine Karte vorwärts. Steht die Lok schon vorher am vordersten Feld, wird eine weitere Strafkarte fällig. Als Strafkarte nimmt man immer die hinterste Karte der Strecke. Glück hat man, wenn die Lok am hintersten Feld steht, dann passiert nichts. Allerdings kann man auch gezielt Strafkarten nehmen und noch mehr Glück haben, es gilt nämlich die folgende Regel: Stimmt die Ziffer der obersten Karte am persönlichen Strafkartenstapel mit der neuen Strafkarte überein („Kombination”), darf man beide abwerfen.

Immer wieder werden Karten aus der Strecke genommen. Wie kommen welche dorthin? Ihr werdet es erraten haben: Durch das Ausspielen. Hierfür legt man beliebig viele Karten aus seiner Hand vorne an. Jedoch müssen all diese Karten dieselbe Ziffer zeigen, die Ziffer muss zudem gleich oder um eins höher oder niedriger sein als die zuletzt angelegte Karte (wobei die Eins als zur Vier benachbart gilt). Außerdem müssen Karten so gelegt werden, dass die Gleise fortgesetzt werden und nicht überlappen. Nach dem Anlegen von Karten muss man würfeln. Dazu multipliziert man die gelegte Ziffer mit der Anzahl soeben gelegter Karten, dies bestimmt die Anzahl der Würfel. Für jedes gewürfelte Rad (dafür besteht eine Chance von 2/3 pro Würfel) fährt die Lok eine Karte vorwärts. Müsste sie über das Ende der Strecke hinausfahren, gibt es für jedes überzählige Rad eine Strafkarte nach oben beschriebenem System. 

Bleibt noch die Aktion „Chaoskarte abwerfen”: Wer eine der raren Chaoskarten zieht, ist ein armer Hund. Diese wird man nämlich nur über ein Art Passen-Aktion wieder los, respektive legt man sie auf seinen Strafkartenstapel. Strafkarte von der Strecke muss man keine nehmen, die Lok bewegt sich nicht. Wie alle Strafkarten kann man auch Chaoskarten durch Kombination wieder loswerden. 

Spielende

Das Spiel ist vorüber, wenn der Nachziehstapel aufgebraucht ist. Die Spieler zählen die Ziffern auf ihren Strafkarten und restlichen Handkarten. Wer die niedrigste Summe hat, gewinnt das Spiel.

Solovariante

Man spielt im Grunde genommen wie im oben beschriebenen Spiel für mehrere Spieler.
Als zusätzliche Erschwernis kann man sich auferlegen, dass die Lok nur dreimal über das Ende der Strecke hinausschießen darf, beim vierten Mal hat man verloren.

Spieletester

25.09.2019

Fazit

Wer hohe Karten zieht, hat tendeziell öfter Karten zu nehmen. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass man deswegen am Ende schlechter abschneidet, als Spieler mit eher niedrigen Karten. Es kommt nämlich stark darauf an, wie man es taktisch anlegt. Manchmal macht es durchaus Sinn, taktisch zu passen (und so durch Kombination eine Karte zu eliminieren). Auch mehrere Karten mit hohen Werten zu spielen kann angezeigt sein, wenn die nächsten Strafkarten alle denselben Wert haben: Ich habe die hohen Werte von der Hand weg und am Strafstapel wenig bis keine Veränderung.

Wirklich schwierig wird es, wenn man Solo mit der „nicht öfter als dreimal Entgleisen”-Regel spielt. Jede Karte bedeutet ein bis vier Würfelwürfe, die wiederum mit je 67% Wahrscheinlichkeit ein Vorrücken der Lok zur Folge haben. Gratulation, wer das regelmäßig schafft! 

Sucht man ein leicht verständliches Spiel mit leicht taktischem Einschlag, ist Rollecate ein möglicher Kandidat. Es ist zudem handlich und gut ausgestattet (die Lok-Miniatur ist ein Gussmodell!).

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Eine massive Lok im Samtbeutel - das macht einen hochwertigen Eindruck
  • Eindeutige Symbolik

Minus

  • Die Variante „der Zug darf nur dreimal entgleisen” ist rechnerisch schwer schaffbar

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Besucherkommentare

Daniel, Board Game Circus | 19.09.2019

Hallo, vielen Dank für die schönes Rezension. Die in Deutschland erhältliche Verkaufsversion enthält auch eine Spielanleitung in deutscher Sprache. Statt eines Metallzugs im Samtbeutel enthält sie einen Holzzug. Was hier im Artikel beschrieben wird, ist die Kickstarter-Version.

Daniel, Board Game Circus | 19.09.2019

P. S.: Die Verkaufsversion in Deutschland hat eine UVP von 16 Euro.

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 15 bis 20 Minuten
Preis: 21,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2019
Verlag: Spel in Bedrijf
Grafiker: Misa Jovanovic
Zubehör:

50 Streckenkarten
5 Chaoskarten
1 Lokomotive
4 Lokomotivwürfel (mit Aufkleberbogen)
1 Spielanleitung

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