Concerto

Das Spiel Concerto entführt uns in die Welt der Musik. Genauer gesagt in die Welt der Dirigenten. Wir stellen unsere Orchester zusammen und führen weltberühmte Musikstücke auf. Wer wird das Fachpublikum begeistern können?

Spielziel

Die Musikstücke sind in drei Schwierigkeitsgrade unterteilt. Je schwieriger ein Stück, wobei in die Schwierigkeit lediglich die Anzahl und Häufigkeit der Instrumente einfließt, desto mehr Punkte bekommt man für eine gelungene Aufführung. Wer die geforderte Zahl an Punkten als Erster erreicht, gewinnt das Spiel.

Die Spielkarten

Man muss drei Arten von Karten unterscheiden: Musikstücke, Instrumente und Sonderkarten. Fangen wir mit Letzteren an: Sonderkarten erlauben spezielle Aktionen, die einem selbst helfen oder die Gegner stören können. Jeder Spieler hat stets eine Sonderkarte auf der Hand.
Anders Musikstücke: Von jedem Schwierigkeitsgrad liegt eines in der Tischmitte offen aus, sie warten darauf aufgeführt zu werden. Um dies zu können, muss ein Spieler an die Reihe kommen und die benötigten Instrumente in seinem Orchester haben. Später mehr dazu.

Instrumente sind so ein Mittelding: Es liegen zwei in der Tischmitte, gleichzeitig hat jeder Spieler drei davon auf der Hand. Von dort spielt man Instrumente aus, indem man sie in die Reihe seiner Instrumente legt. Gleichzeitig zieht man einen der Holzklötze, sieht sich die Abbildung an, merkt sie sich (!) und stellt das Klötzchen so auf das Instrument, dass man selbst die Abbildung nicht mehr sehen kann. Wichtig: Man darf von jeder Sorte nur eine Instrumentenkarte ausliegen haben.

Maestro, Musik!

Man kann in seinem Spielzug ein Instrument nach oben genannten Regeln auslegen, eine Sonderkarte spielen oder ein Musikstück aufführen. Kann oder will man nichts davon, darf man Handkarten ablegen und neue ziehen oder ein Musikstück unter den Stapel schieben und das nächste aufdecken. Am Ende seines Zuges darf ich wieder auf eine volle Kartenhand nachziehen, entweder von den verdeckten Nachziehstapeln oder von den offen liegenden Instrumentenkarten.

Vier der Aktionen sind wohl selbsterklärend. Aber was hat es mit dem Aufführen von Musikstücken auf sich? Wie gesagt, gibt jede Musikstückkarte vor, welche Instrumente man für eine Aufführung mindestens benötigt. Und ihr erinnert euch: Wenn man ein Instrument ins Orchester bringt, hat man so einen Klotz mit Abbildung darauf gesetzt. Du weißt noch, welche Abbildung zu welchem deiner Instrumente gehört? Na, dann schauen wir mal! Um ein Musikstück aufzuführen, musst du die abgebildeten Instrumente in der geforderten Reihenfolge aktivieren. Dazu nimmst du den Dirigentenstab. Die Abbildungen sind nämlich Bewegungen, die Dirigenten mit ihrem Stab machen (vertikal schwenken, horizontal schwenken, einen Kreis ziehen, nach vorne stoßen...). Die Mitspieler kontrollieren, ob man die korrekten Bewegungen zum jeweiligen Instrument ausführt (man selbst darf sich die Abbildungen ja nicht ansehen) und klatschen Beifall oder vollführen Buh-Rufe.

Bewertung der Aufführung

Hat man ein Stück richtig aufgeführt, erhält man die aufgedruckten Punkte, was einen näher zum Spielsieg bringt. War ein Fehler dabei, geht man leider leer aus. In jedem Fall muss ein Instrument das Orchester verlassen. Wenn ein Fehler dabei war, ist es fix das Fehler-Instrument ("Hey, was kann der Musiker dafür, wenn es der Dirigent verkackt?!"). Bei fehlerfreier Ausführung darf man wählen, welches Instrument man abwirft.

Variante für Könner

Wer verschärft spielen möchte, nimmt die Dirigentenkarten hinzu. Eine davon wird aufgedeckt, vorgelesen und wieder verdeckt. Neben den eigenen Symbolen muss man sich nun auch noch merken, was auf der aktuellen Dirigentenkarte steht! Wer nämlich die Bedingung erfüllt, bekommt zwei Punkte zusätzlich. Ist sie nicht erfüllt, weden vom Wert des Musikstücks zwei Punkte abgezogen.
Beispiele gefällig? Das Stück rückwärts ausführen, bestimmte Instrumente in der Aufführung überspringen, ein Musikstück mit einer bestimmten Mindestanzahl an Instrumenten wählen...

Spieletester

17.02.2019

Fazit

Ich habe beim Unboxing einen Schrecken bekommen: Gummiringe! Für den Spielesammler sind sie absolutes NoGo in der Spielebox. Speziell, wenn sie Karten zusammenhalten sollen. Nicht erst einmal ist es jemandem passiert, dass die Weichmacher aus so einem unscheinbaren Teil kamen und die Karten total verklebt haben. Ich kann die Qualität der hiesigen Gummibänder nicht beurteilen, habe sie aber vorsorglich der Box entnommen.

Die Ausstattung des Spiels ist einfach, aber zweckmäßig. Alle Karten sind mit Symbolen ausgestattet, sodass es auch bei schlechten Augen/Lichtverhältnissen keine Probleme mit den Farben gibt. Was ich aber nicht so toll finde, ist die Wertungsleiste. Die ist einfach zu klein, die Figuren haben wenig Platz, bei Gleichstand muss man sie am besten stapeln, um den Überblick zu behalten.

Während des Spiels ist rasch klar geworden: Die Idee hinter Concerto ist gut. Allerdings steckt der Teufel im Detail: Aufführungen mit großen Orchestern, inklusive selten vorhandenen Instrumenten, bringen mehr Punkte. So weit, so gut. Allerdings sind auch die dazugehörigen Musikstücke rar gesät, wodurch sich beides erst mal auf dem Zeitstrahl treffen muss (oft wartet man vergebens auf bestimmte Instrumente...). Und dann sind da noch die Mitspieler: Die sehen, dass ich im nächsten Zug eine gewinnbringende Aufführung starten könnte. Also wird flugs mal die Musikstückkarte unter den Stapel geschoben und etwas Neues aufgedeckt. Das war es dann mit meinen Punkten... Auch das Stehlen von Karten kann Mitspieler zur Verzweiflung bringen, da man weder Abwehrmaßnahmen ergreifen kann, noch eine angemessene Entschädigung erhält (z.B. kann mir eine nur 3x vorkommende Gitarre gestohlen werden, als Ersatz gibt es die mit 14x üppig vorhandene Geige; kein guter Tausch für mich. Wo bleiben die Kompensationspunkte?). Darum scheint es grundsätzlich erfolgsversprechender, mit einfachen bis mittelschweren Musikstücken seinen Weg zu machen. Das ist auch einfacher als ein riesiges Orchester im Auge zu behalten, da es ja gilt, sich die zugeteilten Symbole (und da immer wieder Instrumente gehen/neu kommen wechselnde Symbole) zu merken.

Das Thema des Spiels ist zwar aufgesetzt, weiß aber zu gefallen. Im Grunde ist Concerto ein einfaches Merkspiel, mit ein paar Garnierungen durch taktische Überlegungen und Glücksmomente. Mit Feinschliff durch eine erfahrene Redaktion (für den Verlag Skellig Games ist es das Debutwerk) könnte es ein richtig gutes Spiel werden. In der aktuellen Form bleibt der Spaß allerdings manchmal auf der Strecke.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • unverbrauchtes Thema
  • gute Symbolik

Minus

  • Sonderkarten sind nicht ausbalanciert

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 bis 45 Minuten
Preis: 27,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2018
Verlag: Skellig Games
Autor: Uwe Bursik
Grafiker: Zoë Gillies
Zubehör:

48 Musikstückkarten
72 Instrumentenkarten
24 Sonderkarten
1 Dirigentenstab
20 Dirigentenkarten
48 Holzklötze mit Aufklebern
1 Wertungsleiste
4 Spielfiguren
1 Spielanleitung
(4 Gummiringe
2 Zipbeutel)

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