Die Exozytose der Plasmamembran ist der finale Schritt zur Vervollständigung einer Proteinhormon-,
Steroidhormon-, Proteinhormonrezeptor- oder Steroidhormonrezeptor-Karte.
Doping?
Nein, Cytosis!
„Das Leben beginnt, auf alle Fälle, in einer Zelle,
und endet auch, bei Strolchen, in einer solchen!”
So genial reimte einst der Schelm Heinz Erhard.
Cytosis beginnt nicht nur in einer Zelle, es spielt sich durchgehend dort ab.
Wir tauchen ein in die Welt der Proteine und Hormone.
Wir generieren.
Wir modifizieren.
Wir transportieren.
Gewinnen.
Oder verlieren.
Wie setzen unsere Glaskolben (=Arbeiter) im glatten oder rauen ER ein, nutzen den Golgi-Apparat,
steuern die ATP-Produktion (juhu Energie) und die mRNA Translation ebenso wie die DNA Transkription.
Wir beschäftigen uns mit Exozytose und Enzymsynthese.
Alles nach Plan und nach Spielplan.
Dass glatter und rauer ER für ebensolches endoplasmatisches Retikulum steht, setze ich natürlich voraus. Und dass der glatte auch agranulär und der raue granulär genannt wird, ebenso.
Wer es wirklich noch genauer wissen will, der studiere die Spielanleitung, konsultiere die Wikipedia oder inskribiere umgehend an einer renommierten Universität und belege Zellbiologie.
Das Thema ist spannend und bietet neben coolen Begrifflichkeiten auch viele bunte Querschnittsdarstellungen.
Die Dinge gibt es wirklich
Cytosis nennt die Dinge beim Namen.
Das erleichtert das Regelstudium nicht wirklich und die offensichtlichen Produktionsketten werden dadurch etwas verschleiert.
Aber immerhin lernt man was dazu.
Ich persönlich freue mich, nun vom Golgi-Apparat gehört zu haben.
Der Golgi-Apparat (das zweite „g” wird ähnlich wie das „j” in Jeans ausgesprochen) zählt zu den Organellen eukaryotischer Zellen und bildet einen membranumschlossenen Reaktionsraum innerhalb der Zelle. Er ist an der Sekretbildung und weiteren Aufgaben des Zellstoffwechsels beteiligt und wurde nach dem italienischen Pathologen Camillo Golgi benannt, der ihn 1898 bei histologischen Forschungen am Gehirn entdeckte.
Danke, Camillo.
Gängige Mechanismen
Alle setzen ihre arbeitenden Glaskolben ein und handeln die Aktionen ab. Die teureren Zell-Karten werden am Ende jeder Runde nach links auf die billigeren Plätze verschoben, eine neue, zufällige Aktionskarte verändert das Spielgeschehen jede Runde ein wenig.
Erfüllte Zellkomponenten-Karten bringen Gesundheitspunkte.
Fast durchwegs geht es freundlich zu.
Nur hin und wieder kommen sich Transportscheiben mit Inhalt in die Quere.
Sonst funktioniert das Zusammenleben von Lipiden, Hormonen, Proteinen und Enzymen durchaus friedlich.
Die VIRUS - Erweiterung
Sie wartet mit bösen Ebolaviren, Grippeviren und Rhinoviren auf.
Rhinoviren befallen nicht - wie anzunehmen wäre - Rhinozerosse.
Die Rhinoviren sind Krankheitserreger, die hauptverantwortlich für Schnupfen und Erkältungen sind.
Sie gehören zur Virusgattung Enterovirus der Familie Picornaviridae in der Ordnung Picornavirales (Name von pico, d. h. klein und RNA)
und bilden drei Spezies (Arten) Rhinovirus A–C (früher auch Humanes Rhinovirus A–C genannt). Es wurden über 100 Serotypen beschrieben.
Bildungsauftrag erledigt!
Ein durch eine gekaufte Zellkomponenten-Karte oder eine aufgedeckte Ereigniskarte auftauchender Virus trifft alle Spieler.
Wirklich immun dagegen ist niemand.
Teilweisen Schutz hingegen bieten erworbene Antikörper.
Auf den Spielertableaus werden diese getrennt für Ebola, Grippe und Rhino vermerkt.
Der beste Antikörperwert wird im Fall einschleichender Viren jedenfalls belohnt.
Spieletester
Fazit
Es gibt Spiele die man nicht unbedingt haben muss.
Cytosis ist so eines.
Und es gibt Spiele die man NIE WIEDER hergeben wird.
Cytosis ist so eines.
Spielerisch ist Cytosis gutbürgerliche Kost.
Optisch ist es 5-Sterne-Küche mit Sahnehäubchen und sticht aus der Masse heraus.
Die VIRUS - Erweiterung bringt zwar neue Komponenten in das verseuchte Zimmer.
Der Spielspaß ändert sich aber kaum.
Von mir aus gerne ohne Viren.
Ist auch gesünder!
Genius Games ist bekannt für Spiele mit wissenschaftlichen Themen.
Cool, dass man Wissenschaft auch verspielt betrachten kann.
Plus
- Endlich mal ein anderes Thema für ein Worker Placement Spiel
- Optisch überaus gelungene Umsetzung
- Tolle Ausstattung
- Relativ einfaches Workerplacement-Spiel
Minus
- Schwieriges Regelstudium durch viele Fachbegriffe (die das Spiel aber thematisch machen)
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Details
Doppelseitiger Spielplan, Startspielermarker, 20 bauchige Glaskolben (aus Holz) in 5 Farben, 2 graue Kolben, 10 Transportvesikel-Scheiben in 5 Farben, 15 Spielermarker in 5 Farben, 30 ATP-Marker, 66 Macromelkül-Ressourcen (18 schwarze mRNA, 18 rote Proteine, 15 grüne Kohlenhydrate, 15 gelbe Lipide), 5 Zielkarten, 12 Ereigniskarten, 43 Zellkomponentenkarten (10 Enzym-Karten, 6 Proteinhormon-Karten, 6 Steroidhormon-Karten, 5 Steroidhormonerezeptor-Karten, 5 Proteinhormonrezeptor-Karten, 4 zusätzliche Resourcen-Karten, 7 Entgiftungskarten), 7 epigenetische Modifikationskarten, Spielregel (englisch, deutsch auf BGG verfügbar)
Die Viruserweiterung enthält:
6 Zellkomponentenkarten (je 2 x Ebolaviren, Grippeviren, Rhinoviren), 2 Zielkarten, 3 Ereigniskarten, 5 Spielertableaus, 5 Antikörperwürfel, 15 weiße Antikörper, Spielregel Viruserweiterung (englisch, deutsch auf BGG verfügbar)
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