Palaces

Wie heißen diese Zuckerlrollen?
Rollitos?
Haribo Roulette?
Menthos Rainbow?
Die Turmbauteile in Gold, Silber, Kristall und Jade erinnern daran.
Leider sind sie geschmacklos.

Kristall und Jade lieb ich sehr,
Silber und Gold noch ein wenig mehr.
Mit jeweils drei dieser Karten ausgestattet startet jeder ins Spiel, vier davon hat man auf der Hand. Mit den Karten bietet man auf die vom aktiven Spieler ausgewählte Aktionskarte.
Drei stehen ihm zur Auswahl.

Farbe und Sonderfunktion

Dabei sind mehrere Dinge klug verzahnt im Spiel.
Mit den Handkarten bieten wir auf die vom aktiven Spieler ausgewählte Aktionskarte.
Die Farbe dieser Aktionskarte definiert einerseits, in welcher Farbe ein Turmelement gebaut werden darf, andererseits zählt die Farbe der Aktionskarte auch beim Gebot mit.
Liegt eine blaue Kristallkarte aus und ich habe zwei blaue Kristallkarten in der Hand, stehen mir damit drei Kristallkarten für mein Gebot zur Verfügung.
Die Aktionskarten haben auch Sonderfähigkeiten.
Auch wenn das Spiel nur in englischer Sprache zur Verfügung steht, sei gesagt: Diese Sonderfähigkeiten sind durchaus leicht verständlich formuliert.

Wir bieten ...

Es gibt stets der Spieler links vom aktiven Spieler (der in der Spielanleitung aufgelistete „Active Player Token” konnte leider nicht gefunden werden) das erste Gebot ab.
Verdeckt, er sagt beispielsweise „Drei Silber!”
Die weiteren Spieler können überbieten oder passen.
„Drei Gold” sind mehr wert weil Gold wertvoller ist als Silber.
„Vier Jade” ist auch mehr, weil vier eben mehr als drei ist.
Nachbessern ist bei dieser Versteigerung keine Option.
Jeder wird nur einmal gefragt.
Gleichstände werden laut Anleitung abgehandelt, Spieler die nicht zahlen können oder wollen, verlieren eine Handkarte und die Auktion wird ohne diese Spieler wiederholt.
Der Höchstbieter bezahlt mit den Handkarten der gebotenen Art und setzt ein Bauteil in der Farbe der ersteigerten Aktionskarte auf einen seiner beiden Türme oder beginnt seinen ersten oder zweiten Turm damit.
Streng nach Vorschrift natürlich.
Die beiden Türme müssen nämlich farblich und damit baustofflich genau gleich gebaut werden.

Auswertung der Bietkarten

Alle beim Gebot mit eingesetzten Handkarten werden nun - wenn es Aktionskarten sind - ausgewertet.
Ebenso die Gewinnkarte.
Die Reihenfolge der Auswertung - es sind durchaus sinnvolle Kombinationen möglich - bestimmt natürlich der Gewinner und damit auch Besitzer der Aktionskarte.
Hier ein paar Beispiele für Aktionen:
„You may discard 3 cards to build any level of any suit.”
„This card counts as an additional jade for bidding.”
„Draw a card.”
„You may remove the top level from either of your towers to draw 3 cards.”

Wurden alle Aktionen abgehandelt, wandern die Karten in den Ablagestapel des Auktionsgewinners. Wir verbessern und vergrößern damit unser Deck.

Als Trostpreis dürfen nun alle Verlierer der Auktion eine Karte (wenn es um Jade oder Kristall ging) oder zwei Karten (bei Silber oder Gold) nachziehen. Der nicht vorhandene „Active Player Token” wandert eine Position weiter und der nächste Spieler wählt eine Karte für die nächste Auktion und so weiter.

Ist einer der drei Aktionskartenstapel aus, endet das Spiel.
Das ist der Normalfall.
Es endet auch dann, wenn alle Bauteile einer Farbe verbaut sind.
Das ist nicht der Standardfall.
Hin und wieder dazwischen kommt es zum Turmfall.
Sehr stabil sind die Bauwerke mit den Drops nicht.

Am Ende gewinnt der Spieler, dessen niedrigerer seiner beiden Türme im Vergleich der höchste ist.
Bei gleicher Höhe entscheidet die Wertigkeit des obersten Elements, weitere Gleichstände werden nach unten hin ausgewertet.

Spieletester

29.06.2019

Fazit

Der Käse ist gegessen.

Der Drops ist gelutscht.

Die sehr billig wirkenden Turmbauelemente lassen nicht viel erwarten.
Vorfreude kommt nicht auf.
Auch das Sortieren der Karten gelingt nicht auf Anhieb.
Die Rahmenfarbe der Karten und damit ihre Zugehörigkeit zum Castle Deck, Dungeon Deck oder Garden Deck hätte deutlicher sein können.
Und auch der „Active Player Token” fehlt.

Gibt man dem Spiel aber eine faire Chance, erkennt man durchaus spielerisches Potential.
Der Anfänger schaut nur auf seine Türme.
Der Fortgeschrittene auch auf die Türme seiner Gegner.
Und der Experte schaut auch auf die Fähigkeiten der angebotenen Aktionskarten.
Hier ist viel Platz für Überlegungen.
Will ich wirklich mitbieten?
Will ich die Karte in meinem Deck?

Palaces ist auf jeden Fall eine interessante Deckbuilding-Variante bei der das Deck eigentlich immer besser wird.
Die zwölf schwachen Nieten hat man gleich zu Beginn im Stapel.

Der Käse ist gegessen.

Und der Drops ist gelutscht.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Kurze Regel
  • Den Bietmechanismus versteht jeder
  • Es steckt mehr drinnen als man im ersten Moment vermutet

Minus

  • Hohe Türme erinnern an Pisa
  • Noch höhere Türme fallen um
  • Kein schönes Schlussbild

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 30 bis 45 Minuten
Preis: 20,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: Gorilla Games
Autor: Jeff Siadek
Zubehör:

48 Bietkarten (je 12 mal Gold, Silber, Kristall und Jade)
32 Karten im Castle Deck (violetter Rahmen)
32 Karten im Dungeon Deck (roter Rahmen)
32 Karten im Garden Deck (hellblauer Rahmen)
1 Marker für den aktiven Spieler
100 Turmbausteine (je 25 in den Farben von Gold, Silber, Kristall und Jade)
1 Spielregel (englisch)

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