Pikoko

Stell dir vor, du spielst ein Stichspiel, aber du kennst die eigenen Karten nicht! Trotzdem sollst du vorhersagen, wie viele Stiche du machst. Geht nicht? Geht doch! Pikoko liefert den Beweis.

Dieses Spiel wird mit vielen Sprachen (diverse baltische, Englisch, Französisch...) ausgeliefert, Deutsch ist leider nicht dabei. Man muss allerdings nur die Anleitung übersetzen, das Spielmaterial ist sprachneutral.

Spielidee

Zentrales Element sind die namensgebenden Pfauenfiguren (engl.: Peacock), die als Kartenhalter dienen. Jeder Spieler bekommt nämlich ein paar Karten zugeteilt, die er sich nicht ansieht und auf seinen Kartenhalter steckt. Die anderen sehen als meine Karten, aber ich sehe „nur” die Karten der anderen. Da nicht alle Karten verteilt werden, hat man nicht die volle Information. Jeder wettet, wer wie viele Stiche machen wird, inklusive einem selbst. Im weiteren Verlauf werden Stiche gespielt, wobei man Karten seines Nebenmanns ausspielt. Am Ende gibt es Punkte für korrekte Tipps.

Ablauf

Jeder Spieler bekommt acht Karten. Die Karten steckt man auf seinen Kartenhalter. Optisch macht das etwas her, weil die Karten Federn sind und der Kartenhalter ein Pfau. Ein paar Karten bleiben übrig und werden verdeckt zur Seite gelegt. Die oberste Karte dieses Reststapels wird aufgedeckt, sie ist in dieser Runde die Trumpffarbe.

Nun gibt man für jeden Spieler einen Tipp ab, wie viele Stiche er machen wird. Das geschieht geheim und gleichzeitig. Am Ende gibt man noch einen Tipp ab, wie viele Stiche man selbst machen wird. Abschließend darf man noch ein eigenes Gebot wählen, in das man besonders viel Vertrauen hat (man darf aber auch darauf verzichten, wodurch man fix einen Punkt bei der Wertung erhält).
Nun geht das Stichspiel los! Noch immer darf man sich die eigenen Karten nicht ansehen. Viel wichtiger sind die Karten des linken Nachbarn, denn man spielt immer eine von diesen aus! Es besteht Farbzwang, aber kein Trumpfzwang. Sind alle acht Handkarten gespielt, folgt die Wertung.

Es gibt Punkte! Hoffentlich ...

Jeder Spieler zählt die Stiche, die seine Karten gemacht haben. Diese Anzahl wird mit den Wetten verglichen. Lag man richtig? Gratulation, zwei Punkte! Lag man höchstens einen Stich daneben, gibt es wenigstens einen Punkt. Ansonsten geht man leer aus. Nun wird noch eine eventuell gespielte Vertrauenskarte gewertet. Lag die dazugehörige Wette korrekt, gibt es drei Bonuspunkte. In allen anderen Fällen gibt es einen Minuspunkt.

Nach drei Runden endet das Spiel, der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt. 

Spieletester

17.01.2019

Fazit

Pikoko sieht wirklich nett aus, mit kräftig gefärbten, dreimensionalen Pfauenfiguren. Und dann noch das bunte Rad aus Karten ... Jedoch gestaltet es sich etwas schwierig, die Karten in diese Kartenhalter zu stecken, wenn man die Ausrichtung so wählt wie in der Anleitung angegeben. Ich würde die Figuren anders herum zusammenbauen, damit die Spieler nicht unabsichtlich Kartenecken verbiegen. Und generell muss man immer mit zwei Händen arbeiten, um die Pfauen nicht umzuwerfen oder versehentlich zusätzliche Karten herauszuziehen.

Der Spielablauf ist alles andere als gewöhnlich. Wann spielt man schon die Karten seines Nachbarn aus? Und wann wettet man auf die Anzahl der eigenen Stiche? OK, das gibt es öfters. Aber normalerweise kennt man seine eigenen Kartenwerte und -farben.

Interessant auch das Zockerelement „einen fixen Punkt nehmen oder auf zusätzliche Punkte schielen”. Auf welche Wette soll ich wetten? Relativ einfach wird es, wenn alle Spieler bei einem in der Runde auf dasselbe Ergebnis getippt haben. Aber da kann man sich dann auch nicht wirklich absetzen. Ganz im Gegenteil: Man kann darauf hoffen, dass alle dort ihre Vertrauenskarte gesetzt haben und dann als Intrigant auftreten und absichtlich gegen die (auch eigene) Vorhersage arbeiten. Man selbst vertraut auf etwas anderes und hängt die Mitspieler im besten Fall auf einen Schlag um vier Punkte ab!

Wir sehen: Man kann das Spiel ganz unschuldig spielen, aber auch taktische Elemente einfließen lassen. Gemeinsam mit der Optik ergibt das eine Empfehlung von meiner Seite. Lediglich die etwas schwierige Handhabung trübt den Eindruck.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Sehr schön anzusehen
  • Neuartige Spielelemente

Minus

  • Handhabung etwas schwierig

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 5
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2018
Verlag: Brain Games
Autor: Adam Porter
Grafiker: Reinis Pētersons
Genre: Karten
Zubehör:

47 Federkarten
30 Vertrauenskarten
5 Pfauenfiguren (mehrteilig)
45 Bietmarker
1 Startspielerplättchen
1 Spielanleitung

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